31/2 m breit und 31/2 m hoch, und wurden darin 50 Dresdener Scheffel Staubkohlen in 72 Stun- den verkokt.
Die älteren französi- schen Backöfen, wie sie 1836 zu Rive de Gier und St. Etienne in Ge- brauch standen, waren kleiner und hatten ein viel niedrigeres Gewölbe von nur 80 cm Höhe bei 2 m Durchmesser. Man legte immer eine grosse Zahl dieser Öfen neben- einander in ein gemein- schaftliches Mauerwerk. Eine wesentliche Ver- besserung der Koksback- öfen, welche zuerst in
[Abbildung]
Fig. 133.
Frankreich eingeführt wurde, be- stand darin, dass man die Luft nicht direkt durch die Fugen oder ein Loch in der Thür ein- strömen liess, sondern durch einen um den Ofen geführten Kanal, Fig. 133, in dem die Luft vorge- wärmt und dann erst durch meh- rere kleine Züge in den Ver- kokungsraum geleitet wurde. Diese Öfen hatte man nach Gervoys Beschreibung bereits 1836 in Rive de Gier. Von da verbreiteten sie sich im westlichen Frankreich und auf den Kohlengruben in Saarbrücken.
Bei anderen Verkokungsöfen, und zwar bei einthürigen wie bei zweithürigen, legte man diese
[Abbildung]
Fig. 134.
Brennstoff und Hochofen 1831 bis 1850.
3½ m breit und 3½ m hoch, und wurden darin 50 Dresdener Scheffel Staubkohlen in 72 Stun- den verkokt.
Die älteren französi- schen Backöfen, wie sie 1836 zu Rive de Gier und St. Etienne in Ge- brauch standen, waren kleiner und hatten ein viel niedrigeres Gewölbe von nur 80 cm Höhe bei 2 m Durchmesser. Man legte immer eine groſse Zahl dieser Öfen neben- einander in ein gemein- schaftliches Mauerwerk. Eine wesentliche Ver- besserung der Koksback- öfen, welche zuerst in
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Fig. 133.
Frankreich eingeführt wurde, be- stand darin, daſs man die Luft nicht direkt durch die Fugen oder ein Loch in der Thür ein- strömen lieſs, sondern durch einen um den Ofen geführten Kanal, Fig. 133, in dem die Luft vorge- wärmt und dann erst durch meh- rere kleine Züge in den Ver- kokungsraum geleitet wurde. Diese Öfen hatte man nach Gervoys Beschreibung bereits 1836 in Rive de Gier. Von da verbreiteten sie sich im westlichen Frankreich und auf den Kohlengruben in Saarbrücken.
Bei anderen Verkokungsöfen, und zwar bei einthürigen wie bei zweithürigen, legte man diese
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Fig. 134.
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Brennstoff und Hochofen 1831 bis 1850.
3½ m breit und 3½ m
hoch, und wurden darin
50 Dresdener Scheffel
Staubkohlen in 72 Stun-
den verkokt.
Die älteren französi-
schen Backöfen, wie sie
1836 zu Rive de Gier
und St. Etienne in Ge-
brauch standen, waren
kleiner und hatten ein
viel niedrigeres Gewölbe
von nur 80 cm Höhe bei
2 m Durchmesser. Man
legte immer eine groſse
Zahl dieser Öfen neben-
einander in ein gemein-
schaftliches Mauerwerk.
Eine wesentliche Ver-
besserung der Koksback-
öfen, welche zuerst in
[Abbildung Fig. 133.]
Frankreich eingeführt wurde, be-
stand darin, daſs man die Luft
nicht direkt durch die Fugen
oder ein Loch in der Thür ein-
strömen lieſs, sondern durch einen
um den Ofen geführten Kanal,
Fig. 133, in dem die Luft vorge-
wärmt und dann erst durch meh-
rere kleine Züge in den Ver-
kokungsraum geleitet wurde. Diese
Öfen hatte man nach Gervoys
Beschreibung bereits 1836 in Rive
de Gier. Von da verbreiteten sie
sich im westlichen Frankreich
und auf den Kohlengruben in
Saarbrücken.
Bei anderen Verkokungsöfen,
und zwar bei einthürigen wie
bei zweithürigen, legte man diese
[Abbildung Fig. 134.]
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 479. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/495>, abgerufen am 22.11.2024.
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