Die französische Generaldirektion der Berg- und Hüttenwerke setzte einen Geldbetrag zur Fortsetzung der Versuche durch Ebelman aus. Dieser prüfte nun systematisch die verschiedenen Brennmaterialien durch; zunächst Kohlenlösche und Quandelkohle. Als Gasgenerator bediente er sich des in Fig. 125 dargestellten Schachtofens von ca. 10 Fuss Höhe. Er heizte damit einen Flamm-Schweissofen. Ebelman untersuchte die Zusammensetzung sowohl der Generatorgase als deren Verbrennungsprodukte und stellte dadurch fest, in welcher Weise die Verbrennung der- selben vor sich geht. Der Sauerstoff der Luft war in dem Heizgase vollständig im Kohlen- oxydgas gebunden, die Temperatur der Gase beim Austritt aus dem Generator betrug etwa 430° C.
Eine weitere Versuchsreihe betraf die unter Zuleitung von Luft und Wasserdampf erzeug- ten Gase. Hierbei trat eine grosse Abküh- lung der Gase, welche allerdings mehr Heiz- kraft hatten, ein. Ebelman ermittelte das günstigste Verhältnis zwischen Luft und Wasser zu 1:0,215.
[Abbildung]
Fig. 125.
Sodann untersuchte er die aus Holz erzeugten Gase, wobei er auch durch die Analyse der Gase in verschiedener Höhe des Generators die Umstände feststellte, unter welchen die Destillation stattfand.
Ebelman wendete hierauf Torf zur Gaserzeugung an und wies die wesentlich von den Holzgasen abweichende Zusammensetzung des Torfgases, worauf aber auch die ungenügende Höhe des Entwickelungs- ofens von Einfluss war, nach. Ferner untersuchte er Gas, welches aus Holz durch Verbrennung mit abwärts gehendem Luftzug erzeugt wurde. Er beschränkte seine Untersuchungen nicht auf die Hochofen- und Generatorgase, sondern analysierte auch die Gase der Kupolöfen und der Frischfeuer. Seine verdienstvollen Arbeiten haben das Ver- ständnis der Heizgase und der metallurgischen Prozesse wesentlich gefördert.
Ebelman veröffentlichte 1) folgende mittlere Zusammensetzungen der Generatorgase nach Gewichtsprozenten:
1) Siehe Annales des mines, 4. Serie, III, 207.
Generatorgas 1831 bis 1850.
Die französische Generaldirektion der Berg- und Hüttenwerke setzte einen Geldbetrag zur Fortsetzung der Versuche durch Ebelman aus. Dieser prüfte nun systematisch die verschiedenen Brennmaterialien durch; zunächst Kohlenlösche und Quandelkohle. Als Gasgenerator bediente er sich des in Fig. 125 dargestellten Schachtofens von ca. 10 Fuſs Höhe. Er heizte damit einen Flamm-Schweiſsofen. Ebelman untersuchte die Zusammensetzung sowohl der Generatorgase als deren Verbrennungsprodukte und stellte dadurch fest, in welcher Weise die Verbrennung der- selben vor sich geht. Der Sauerstoff der Luft war in dem Heizgase vollständig im Kohlen- oxydgas gebunden, die Temperatur der Gase beim Austritt aus dem Generator betrug etwa 430° C.
Eine weitere Versuchsreihe betraf die unter Zuleitung von Luft und Wasserdampf erzeug- ten Gase. Hierbei trat eine groſse Abküh- lung der Gase, welche allerdings mehr Heiz- kraft hatten, ein. Ebelman ermittelte das günstigste Verhältnis zwischen Luft und Wasser zu 1:0,215.
[Abbildung]
Fig. 125.
Sodann untersuchte er die aus Holz erzeugten Gase, wobei er auch durch die Analyse der Gase in verschiedener Höhe des Generators die Umstände feststellte, unter welchen die Destillation stattfand.
Ebelman wendete hierauf Torf zur Gaserzeugung an und wies die wesentlich von den Holzgasen abweichende Zusammensetzung des Torfgases, worauf aber auch die ungenügende Höhe des Entwickelungs- ofens von Einfluſs war, nach. Ferner untersuchte er Gas, welches aus Holz durch Verbrennung mit abwärts gehendem Luftzug erzeugt wurde. Er beschränkte seine Untersuchungen nicht auf die Hochofen- und Generatorgase, sondern analysierte auch die Gase der Kupolöfen und der Frischfeuer. Seine verdienstvollen Arbeiten haben das Ver- ständnis der Heizgase und der metallurgischen Prozesse wesentlich gefördert.
Ebelman veröffentlichte 1) folgende mittlere Zusammensetzungen der Generatorgase nach Gewichtsprozenten:
1) Siehe Annales des mines, 4. Serie, III, 207.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0479"n="463"/><fwplace="top"type="header">Generatorgas 1831 bis 1850.</fw><lb/><p>Die französische Generaldirektion der Berg- und Hüttenwerke<lb/>
setzte einen Geldbetrag zur Fortsetzung der Versuche durch <hirendition="#g">Ebelman</hi><lb/>
aus. Dieser prüfte nun systematisch die verschiedenen Brennmaterialien<lb/>
durch; zunächst Kohlenlösche und Quandelkohle. Als Gasgenerator<lb/>
bediente er sich des in Fig. 125 dargestellten Schachtofens von ca.<lb/>
10 Fuſs Höhe. Er heizte damit einen Flamm-Schweiſsofen. <hirendition="#g">Ebelman</hi><lb/>
untersuchte die Zusammensetzung sowohl der Generatorgase als deren<lb/>
Verbrennungsprodukte und stellte dadurch<lb/>
fest, in welcher Weise die Verbrennung der-<lb/>
selben vor sich geht. Der Sauerstoff der Luft<lb/>
war in dem Heizgase vollständig im Kohlen-<lb/>
oxydgas gebunden, die Temperatur der Gase<lb/>
beim Austritt aus dem Generator betrug etwa<lb/>
430° C.</p><lb/><p>Eine weitere Versuchsreihe betraf die unter<lb/>
Zuleitung von Luft und Wasserdampf erzeug-<lb/>
ten Gase. Hierbei trat eine groſse Abküh-<lb/>
lung der Gase, welche allerdings mehr Heiz-<lb/>
kraft hatten, ein. <hirendition="#g">Ebelman</hi> ermittelte das<lb/>
günstigste Verhältnis zwischen Luft und Wasser<lb/>
zu 1:0,215.</p><lb/><figure><head>Fig. 125.</head></figure><lb/><p>Sodann untersuchte er die aus Holz erzeugten Gase, wobei<lb/>
er auch durch die Analyse der Gase in verschiedener Höhe des<lb/>
Generators die Umstände feststellte, unter welchen die Destillation<lb/>
stattfand.</p><lb/><p><hirendition="#g">Ebelman</hi> wendete hierauf Torf zur Gaserzeugung an und wies<lb/>
die wesentlich von den Holzgasen abweichende Zusammensetzung des<lb/>
Torfgases, worauf aber auch die ungenügende Höhe des Entwickelungs-<lb/>
ofens von Einfluſs war, nach. Ferner untersuchte er Gas, welches aus<lb/>
Holz durch Verbrennung mit abwärts gehendem Luftzug erzeugt wurde.<lb/>
Er beschränkte seine Untersuchungen nicht auf die Hochofen- und<lb/>
Generatorgase, sondern analysierte auch die Gase der Kupolöfen<lb/>
und der Frischfeuer. Seine verdienstvollen Arbeiten haben das Ver-<lb/>
ständnis der Heizgase und der metallurgischen Prozesse wesentlich<lb/>
gefördert.</p><lb/><p><hirendition="#g">Ebelman</hi> veröffentlichte <noteplace="foot"n="1)">Siehe Annales des mines, 4. Serie, III, 207.</note> folgende mittlere Zusammensetzungen<lb/>
der <hirendition="#g">Generatorgase</hi> nach Gewichtsprozenten:</p><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[463/0479]
Generatorgas 1831 bis 1850.
Die französische Generaldirektion der Berg- und Hüttenwerke
setzte einen Geldbetrag zur Fortsetzung der Versuche durch Ebelman
aus. Dieser prüfte nun systematisch die verschiedenen Brennmaterialien
durch; zunächst Kohlenlösche und Quandelkohle. Als Gasgenerator
bediente er sich des in Fig. 125 dargestellten Schachtofens von ca.
10 Fuſs Höhe. Er heizte damit einen Flamm-Schweiſsofen. Ebelman
untersuchte die Zusammensetzung sowohl der Generatorgase als deren
Verbrennungsprodukte und stellte dadurch
fest, in welcher Weise die Verbrennung der-
selben vor sich geht. Der Sauerstoff der Luft
war in dem Heizgase vollständig im Kohlen-
oxydgas gebunden, die Temperatur der Gase
beim Austritt aus dem Generator betrug etwa
430° C.
Eine weitere Versuchsreihe betraf die unter
Zuleitung von Luft und Wasserdampf erzeug-
ten Gase. Hierbei trat eine groſse Abküh-
lung der Gase, welche allerdings mehr Heiz-
kraft hatten, ein. Ebelman ermittelte das
günstigste Verhältnis zwischen Luft und Wasser
zu 1:0,215.
[Abbildung Fig. 125.]
Sodann untersuchte er die aus Holz erzeugten Gase, wobei
er auch durch die Analyse der Gase in verschiedener Höhe des
Generators die Umstände feststellte, unter welchen die Destillation
stattfand.
Ebelman wendete hierauf Torf zur Gaserzeugung an und wies
die wesentlich von den Holzgasen abweichende Zusammensetzung des
Torfgases, worauf aber auch die ungenügende Höhe des Entwickelungs-
ofens von Einfluſs war, nach. Ferner untersuchte er Gas, welches aus
Holz durch Verbrennung mit abwärts gehendem Luftzug erzeugt wurde.
Er beschränkte seine Untersuchungen nicht auf die Hochofen- und
Generatorgase, sondern analysierte auch die Gase der Kupolöfen
und der Frischfeuer. Seine verdienstvollen Arbeiten haben das Ver-
ständnis der Heizgase und der metallurgischen Prozesse wesentlich
gefördert.
Ebelman veröffentlichte 1) folgende mittlere Zusammensetzungen
der Generatorgase nach Gewichtsprozenten:
1) Siehe Annales des mines, 4. Serie, III, 207.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/479>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.