geführt wurde, so dass auf beiden Formseiten die Windröhren je auf eine Länge von 19 Fuss stark erhitzt werden konnten. Der Erfolg war ein sehr guter, der Brennmaterialaufwand verminderte sich be- deutend. Störend war dabei nur das rasche Verbrennen der Form, weshalb auch Faber Bedenken trug, die Einrichtung sofort bei den Hochöfen anzuwenden und beschloss, den nächsten Einbau eines Hochofens abzuwarten, bei dem er ein besseres feuerfestes Material und durch Aufstellung eines Röhrenapparates auf der Plattform
[Abbildung]
Fig. 110.
[Abbildung]
Fig. 111.
des Hochofens die Gicht- flamme zur Erwärmung des Windes zu verwenden gedachte.
Der erste Versuch hier- mit wurde bei dem Friedrichs- ofen am 9. November 1832 gemacht. Der Wind zeigte sich ausserordentlich heiss, und war eine sehr vorteil- hafte Einwirkung des warmen
[Abbildung]
Fig. 112.
Windes auf den Hochofengang nicht zu verkennen. Obgleich nur ein kleiner Teil der Gichtflamme in den Glühofen eingelassen wurde, so stieg die Hitze in demselben dennoch bald so sehr, dass der unterste Röhrenring weich wurde und sich senkte, was die Fort- setzung des Versuches unmöglich machte. Dies führte ihn zu der ver- besserten Konstruktion, Fig. 110, 111 u. 112, deren Hauptvorteil darin bestand, dass die Krümmer und ihre Verbindungen mit den Heiz- rohren ausserhalb der Flamme zu liegen kamen und dass man ein
Winderhitzung 1831 bis 1850.
geführt wurde, so daſs auf beiden Formseiten die Windröhren je auf eine Länge von 19 Fuſs stark erhitzt werden konnten. Der Erfolg war ein sehr guter, der Brennmaterialaufwand verminderte sich be- deutend. Störend war dabei nur das rasche Verbrennen der Form, weshalb auch Faber Bedenken trug, die Einrichtung sofort bei den Hochöfen anzuwenden und beschloſs, den nächsten Einbau eines Hochofens abzuwarten, bei dem er ein besseres feuerfestes Material und durch Aufstellung eines Röhrenapparates auf der Plattform
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Fig. 110.
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Fig. 111.
des Hochofens die Gicht- flamme zur Erwärmung des Windes zu verwenden gedachte.
Der erste Versuch hier- mit wurde bei dem Friedrichs- ofen am 9. November 1832 gemacht. Der Wind zeigte sich auſserordentlich heiſs, und war eine sehr vorteil- hafte Einwirkung des warmen
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Fig. 112.
Windes auf den Hochofengang nicht zu verkennen. Obgleich nur ein kleiner Teil der Gichtflamme in den Glühofen eingelassen wurde, so stieg die Hitze in demselben dennoch bald so sehr, daſs der unterste Röhrenring weich wurde und sich senkte, was die Fort- setzung des Versuches unmöglich machte. Dies führte ihn zu der ver- besserten Konstruktion, Fig. 110, 111 u. 112, deren Hauptvorteil darin bestand, daſs die Krümmer und ihre Verbindungen mit den Heiz- rohren auſserhalb der Flamme zu liegen kamen und daſs man ein
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Winderhitzung 1831 bis 1850.
geführt wurde, so daſs auf beiden Formseiten die Windröhren je auf
eine Länge von 19 Fuſs stark erhitzt werden konnten. Der Erfolg
war ein sehr guter, der Brennmaterialaufwand verminderte sich be-
deutend. Störend war dabei nur das rasche Verbrennen der Form,
weshalb auch Faber Bedenken trug, die Einrichtung sofort bei den
Hochöfen anzuwenden und beschloſs, den nächsten Einbau eines
Hochofens abzuwarten, bei dem er ein besseres feuerfestes Material
und durch Aufstellung eines Röhrenapparates auf der Plattform
[Abbildung Fig. 110.]
[Abbildung Fig. 111.]
des Hochofens die Gicht-
flamme zur Erwärmung
des Windes zu verwenden
gedachte.
Der erste Versuch hier-
mit wurde bei dem Friedrichs-
ofen am 9. November 1832
gemacht. Der Wind zeigte
sich auſserordentlich heiſs,
und war eine sehr vorteil-
hafte Einwirkung des warmen
[Abbildung Fig. 112.]
Windes auf den Hochofengang nicht zu verkennen. Obgleich nur
ein kleiner Teil der Gichtflamme in den Glühofen eingelassen wurde,
so stieg die Hitze in demselben dennoch bald so sehr, daſs der
unterste Röhrenring weich wurde und sich senkte, was die Fort-
setzung des Versuches unmöglich machte. Dies führte ihn zu der ver-
besserten Konstruktion, Fig. 110, 111 u. 112, deren Hauptvorteil darin
bestand, daſs die Krümmer und ihre Verbindungen mit den Heiz-
rohren auſserhalb der Flamme zu liegen kamen und daſs man ein
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/429>, abgerufen am 22.11.2024.
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