1824 erbaute Dr. Peter Schönberger die Juniata-Eisenwerke. 1825 entstanden Sligo mill und Dowlais works. 1826 zählte man bereits fünf Walzwerke im Betriebe und eins im Bau. Vier davon verar- beiteten Roheisen, walzten das gefrischte oder gepuddelte Eisen zu Blech und Bandeisen, spalteten es und schnitten Nägel; eins walzte Stabeisen und Kesselbleche. Die Jahresproduktion der Eisenindustrie der Stadt wurde damals schon auf 3 Millionen Dollar geschätzt. An dem Auf- schwung der Walzwerksindustrie in Pittsburg hatte die Firma Baldwin, Robinson, Mc. Nickle & Beltzhoover grosse Verdienste. Pittsburg besass auch bedeutende Fabriken für Ambosse, Schraubstöcke u. s. w. Grossartig war seine Nägelfabrikation, wie denn überhaupt kein Ort der Union gleich grosse Vorteile für Eisen- und Eisenwarenfabriken bot. Pittsburg war hierin der Lieferant für den ganzen Westen.
Das erste Walzwerk in Alleghany City war das 1827 erbaute Juniata-Walzwerk. 1829 zählte man in der Grafschaft Alleghany sechs Walzwerke in der Stadt, die 6000 Tonnen Luppen- und 1500 Tonnen Roheisen verarbeiteten und neun Giessereien, die 3500 Tonnen ver- schmolzen. Die Walzeisenproduktion betrug 1828 3291 Tonnen, 1829 6217 Tonnen und 1830 9282 Tonnen, woran man die rasche Ent- wickelung dieser Industrie erkennt. Die meisten Luppen erhielten die Walzwerke aus dem Juniatathal.
Im Staate Delaware wurde 1826 zu Millsborough ein Hochofen mit Giesserei errichtet. Der Hochofen ging bis 1836, die Giesserei bestand noch 1879. 1828 machte die Millsborough foundry 450 Tonnen Roheisen und 350 Tonnen Gusswaren.
Die Entwickelung des Eisenerz- und Kohlengebietes im westlichen Maryland beginnt erst Ende der 20er Jahre. 1828/29 wurden die Yohogany-Eisenwerke, die einen Hochofen und zwei Eisenhämmer für Holzkohlen umfassten, gegründet.
In Kentucky wurden in der Zeit von 1817 bis 1834 13 Hoch- öfen erbaut, darunter Pactolus in Carter county 1818, Steam four- nace 1817, Enterprise furnace 1826 in Greenup county und Bellefonte furnace in Boyd county 1826. Letzterer war 1890 noch in Betrieb. 1830 zählte man ferner 1 Dutzend Eisenhämmer in Kentucky.
In Tennessee wurde 1829 das erste Walzwerk Cumberland rol- ling mill in Stewart county erbaut, welches auch bis 1856 das ein- zige des Staates blieb.
In Alabama entwickelte sich erst in diesem Zeitabschnitte eine Eisenindustrie. Der älteste Hochofen wurde 1818 bei Russelsville, Franklin county, erbaut, 1827 aber wieder verlassen, worauf bis 1843
Die Vereinigten Staaten 1816 bis 1830.
1824 erbaute Dr. Peter Schönberger die Juniata-Eisenwerke. 1825 entstanden Sligo mill und Dowlais works. 1826 zählte man bereits fünf Walzwerke im Betriebe und eins im Bau. Vier davon verar- beiteten Roheisen, walzten das gefrischte oder gepuddelte Eisen zu Blech und Bandeisen, spalteten es und schnitten Nägel; eins walzte Stabeisen und Kesselbleche. Die Jahresproduktion der Eisenindustrie der Stadt wurde damals schon auf 3 Millionen Dollar geschätzt. An dem Auf- schwung der Walzwerksindustrie in Pittsburg hatte die Firma Baldwin, Robinson, Mc. Nickle & Beltzhoover groſse Verdienste. Pittsburg besaſs auch bedeutende Fabriken für Ambosse, Schraubstöcke u. s. w. Groſsartig war seine Nägelfabrikation, wie denn überhaupt kein Ort der Union gleich groſse Vorteile für Eisen- und Eisenwarenfabriken bot. Pittsburg war hierin der Lieferant für den ganzen Westen.
Das erste Walzwerk in Alleghany City war das 1827 erbaute Juniata-Walzwerk. 1829 zählte man in der Grafschaft Alleghany sechs Walzwerke in der Stadt, die 6000 Tonnen Luppen- und 1500 Tonnen Roheisen verarbeiteten und neun Gieſsereien, die 3500 Tonnen ver- schmolzen. Die Walzeisenproduktion betrug 1828 3291 Tonnen, 1829 6217 Tonnen und 1830 9282 Tonnen, woran man die rasche Ent- wickelung dieser Industrie erkennt. Die meisten Luppen erhielten die Walzwerke aus dem Juniatathal.
Im Staate Delaware wurde 1826 zu Millsborough ein Hochofen mit Gieſserei errichtet. Der Hochofen ging bis 1836, die Gieſserei bestand noch 1879. 1828 machte die Millsborough foundry 450 Tonnen Roheisen und 350 Tonnen Guſswaren.
Die Entwickelung des Eisenerz- und Kohlengebietes im westlichen Maryland beginnt erst Ende der 20er Jahre. 1828/29 wurden die Yohogany-Eisenwerke, die einen Hochofen und zwei Eisenhämmer für Holzkohlen umfaſsten, gegründet.
In Kentucky wurden in der Zeit von 1817 bis 1834 13 Hoch- öfen erbaut, darunter Pactolus in Carter county 1818, Steam four- nace 1817, Enterprise furnace 1826 in Greenup county und Bellefonte furnace in Boyd county 1826. Letzterer war 1890 noch in Betrieb. 1830 zählte man ferner 1 Dutzend Eisenhämmer in Kentucky.
In Tennessee wurde 1829 das erste Walzwerk Cumberland rol- ling mill in Stewart county erbaut, welches auch bis 1856 das ein- zige des Staates blieb.
In Alabama entwickelte sich erst in diesem Zeitabschnitte eine Eisenindustrie. Der älteste Hochofen wurde 1818 bei Russelsville, Franklin county, erbaut, 1827 aber wieder verlassen, worauf bis 1843
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0394"n="378"/><fwplace="top"type="header">Die Vereinigten Staaten 1816 bis 1830.</fw><lb/>
1824 erbaute Dr. <hirendition="#g">Peter Schönberger</hi> die Juniata-Eisenwerke. 1825<lb/>
entstanden Sligo mill und Dowlais works. 1826 zählte man bereits<lb/>
fünf Walzwerke im Betriebe und eins im Bau. Vier davon verar-<lb/>
beiteten Roheisen, walzten das gefrischte oder gepuddelte Eisen zu<lb/>
Blech und Bandeisen, spalteten es und schnitten Nägel; eins walzte<lb/>
Stabeisen und Kesselbleche. Die Jahresproduktion der Eisenindustrie der<lb/>
Stadt wurde damals schon auf 3 Millionen Dollar geschätzt. An dem Auf-<lb/>
schwung der Walzwerksindustrie in Pittsburg hatte die Firma <hirendition="#g">Baldwin,<lb/>
Robinson, Mc. Nickle & Beltzhoover</hi> groſse Verdienste. Pittsburg<lb/>
besaſs auch bedeutende Fabriken für Ambosse, Schraubstöcke u. s. w.<lb/>
Groſsartig war seine Nägelfabrikation, wie denn überhaupt kein Ort<lb/>
der Union gleich groſse Vorteile für Eisen- und Eisenwarenfabriken<lb/>
bot. Pittsburg war hierin der Lieferant für den ganzen Westen.</p><lb/><p>Das erste Walzwerk in Alleghany City war das 1827 erbaute<lb/>
Juniata-Walzwerk. 1829 zählte man in der Grafschaft Alleghany sechs<lb/>
Walzwerke in der Stadt, die 6000 Tonnen Luppen- und 1500 Tonnen<lb/>
Roheisen verarbeiteten und neun Gieſsereien, die 3500 Tonnen ver-<lb/>
schmolzen. Die Walzeisenproduktion betrug 1828 3291 Tonnen, 1829<lb/>
6217 Tonnen und 1830 9282 Tonnen, woran man die rasche Ent-<lb/>
wickelung dieser Industrie erkennt. Die meisten Luppen erhielten die<lb/>
Walzwerke aus dem Juniatathal.</p><lb/><p>Im Staate <hirendition="#g">Delaware</hi> wurde 1826 zu Millsborough ein Hochofen<lb/>
mit Gieſserei errichtet. Der Hochofen ging bis 1836, die Gieſserei<lb/>
bestand noch 1879. 1828 machte die Millsborough foundry 450 Tonnen<lb/>
Roheisen und 350 Tonnen Guſswaren.</p><lb/><p>Die Entwickelung des Eisenerz- und Kohlengebietes im westlichen<lb/><hirendition="#g">Maryland</hi> beginnt erst Ende der 20er Jahre. 1828/29 wurden die<lb/>
Yohogany-Eisenwerke, die einen Hochofen und zwei Eisenhämmer für<lb/>
Holzkohlen umfaſsten, gegründet.</p><lb/><p>In <hirendition="#g">Kentucky</hi> wurden in der Zeit von 1817 bis 1834 13 Hoch-<lb/>
öfen erbaut, darunter Pactolus in Carter county 1818, Steam four-<lb/>
nace 1817, Enterprise furnace 1826 in Greenup county und Bellefonte<lb/>
furnace in Boyd county 1826. Letzterer war 1890 noch in Betrieb.<lb/>
1830 zählte man ferner 1 Dutzend Eisenhämmer in Kentucky.</p><lb/><p>In <hirendition="#g">Tennessee</hi> wurde 1829 das erste Walzwerk Cumberland rol-<lb/>
ling mill in Stewart county erbaut, welches auch bis 1856 das ein-<lb/>
zige des Staates blieb.</p><lb/><p>In <hirendition="#g">Alabama</hi> entwickelte sich erst in diesem Zeitabschnitte eine<lb/>
Eisenindustrie. Der älteste Hochofen wurde 1818 bei Russelsville,<lb/>
Franklin county, erbaut, 1827 aber wieder verlassen, worauf bis 1843<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[378/0394]
Die Vereinigten Staaten 1816 bis 1830.
1824 erbaute Dr. Peter Schönberger die Juniata-Eisenwerke. 1825
entstanden Sligo mill und Dowlais works. 1826 zählte man bereits
fünf Walzwerke im Betriebe und eins im Bau. Vier davon verar-
beiteten Roheisen, walzten das gefrischte oder gepuddelte Eisen zu
Blech und Bandeisen, spalteten es und schnitten Nägel; eins walzte
Stabeisen und Kesselbleche. Die Jahresproduktion der Eisenindustrie der
Stadt wurde damals schon auf 3 Millionen Dollar geschätzt. An dem Auf-
schwung der Walzwerksindustrie in Pittsburg hatte die Firma Baldwin,
Robinson, Mc. Nickle & Beltzhoover groſse Verdienste. Pittsburg
besaſs auch bedeutende Fabriken für Ambosse, Schraubstöcke u. s. w.
Groſsartig war seine Nägelfabrikation, wie denn überhaupt kein Ort
der Union gleich groſse Vorteile für Eisen- und Eisenwarenfabriken
bot. Pittsburg war hierin der Lieferant für den ganzen Westen.
Das erste Walzwerk in Alleghany City war das 1827 erbaute
Juniata-Walzwerk. 1829 zählte man in der Grafschaft Alleghany sechs
Walzwerke in der Stadt, die 6000 Tonnen Luppen- und 1500 Tonnen
Roheisen verarbeiteten und neun Gieſsereien, die 3500 Tonnen ver-
schmolzen. Die Walzeisenproduktion betrug 1828 3291 Tonnen, 1829
6217 Tonnen und 1830 9282 Tonnen, woran man die rasche Ent-
wickelung dieser Industrie erkennt. Die meisten Luppen erhielten die
Walzwerke aus dem Juniatathal.
Im Staate Delaware wurde 1826 zu Millsborough ein Hochofen
mit Gieſserei errichtet. Der Hochofen ging bis 1836, die Gieſserei
bestand noch 1879. 1828 machte die Millsborough foundry 450 Tonnen
Roheisen und 350 Tonnen Guſswaren.
Die Entwickelung des Eisenerz- und Kohlengebietes im westlichen
Maryland beginnt erst Ende der 20er Jahre. 1828/29 wurden die
Yohogany-Eisenwerke, die einen Hochofen und zwei Eisenhämmer für
Holzkohlen umfaſsten, gegründet.
In Kentucky wurden in der Zeit von 1817 bis 1834 13 Hoch-
öfen erbaut, darunter Pactolus in Carter county 1818, Steam four-
nace 1817, Enterprise furnace 1826 in Greenup county und Bellefonte
furnace in Boyd county 1826. Letzterer war 1890 noch in Betrieb.
1830 zählte man ferner 1 Dutzend Eisenhämmer in Kentucky.
In Tennessee wurde 1829 das erste Walzwerk Cumberland rol-
ling mill in Stewart county erbaut, welches auch bis 1856 das ein-
zige des Staates blieb.
In Alabama entwickelte sich erst in diesem Zeitabschnitte eine
Eisenindustrie. Der älteste Hochofen wurde 1818 bei Russelsville,
Franklin county, erbaut, 1827 aber wieder verlassen, worauf bis 1843
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/394>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.