15 bis 20 Fuss (4,575 bis 6,100 m) Kohlensackweite, letztere 40 bis 45 Fuss (12,200 bis 13,725 m) Höhe bei 11 bis 13 Fuss (3,355 bis 3,915 m) Kohlensackweite.
Die neu erbauten Öfen in Südwales hielten sich an der oberen Grenze und waren meist noch etwas höher. Der Hochofen von Neath-
[Abbildung]
Fig. 105.
Abbey hatte sogar 62 Fuss (18,910 m) Höhe, aber nur 11 Fuss (3,355 m) Kohlensackweite. Die Hoch- öfen in Yorkshire waren 45 Fuss (13,725 m), die bei Newcastle 52 Fuss (15,860 m) hoch.
Die grossartigste Hochofenanlage der Welt war das neu erbaute Hüttenwerk zu Dowlais mit 12 Hoch- öfen von 52 Fuss (15,860 m) Höhe und 18 Fuss (5,490 m) Kohlensackweite. Fig. 105 zeigt das Profil dieser für die damalige Zeit riesigen Öfen; den grössten mit dem cylindrischen Schacht haben wir bereits oben Fig. 61 bis 64 abgebildet. Jeder der- selben produzierte wöchentlich 90 bis 100 Tonnen Puddelroheisen und erforderte 50 bis 60 Pferde- kräfte für sein Gebläse. Bei Giessereieisen war die Produktion um 1/4 niedriger. Man stach zweimal in 24 Stunden ab und liess das Roheisen in Masseln von 1 bis 2 Ctr, Gewicht laufen. Auf diesem Werke begann man gegen Ende der 20er Jahre zuerst rohe Steinkohle mit Koks gemischt beim Hoch- ofenprozess zu verwenden, wobei man für eine Tonne Roheisen 2,80 Tonnen Koks und 1,70 Tonnen Steinkohle ver- brauchte.
Die grössten Hüttenwerke Grossbritaniens waren damals (1830)
in Shropshire Old Park mit 4 Hochöfen
in Yorkshire Low Moor " 4 "
in Staffordshire Bilston " 4 "
" Chillington " 4 "
" Dudley Wood " 4 "
" Gospel Oak " 4 "
" Level " 4 "
" Mill-fields " 4 "
" Parkfield " 4 "
in Südwales Abersychan " 6 " (1826 erb.)
" Aberdare und Abernaut " 6 "
England 1816 bis 1830.
15 bis 20 Fuſs (4,575 bis 6,100 m) Kohlensackweite, letztere 40 bis 45 Fuſs (12,200 bis 13,725 m) Höhe bei 11 bis 13 Fuſs (3,355 bis 3,915 m) Kohlensackweite.
Die neu erbauten Öfen in Südwales hielten sich an der oberen Grenze und waren meist noch etwas höher. Der Hochofen von Neath-
[Abbildung]
Fig. 105.
Abbey hatte sogar 62 Fuſs (18,910 m) Höhe, aber nur 11 Fuſs (3,355 m) Kohlensackweite. Die Hoch- öfen in Yorkshire waren 45 Fuſs (13,725 m), die bei Newcastle 52 Fuſs (15,860 m) hoch.
Die groſsartigste Hochofenanlage der Welt war das neu erbaute Hüttenwerk zu Dowlais mit 12 Hoch- öfen von 52 Fuſs (15,860 m) Höhe und 18 Fuſs (5,490 m) Kohlensackweite. Fig. 105 zeigt das Profil dieser für die damalige Zeit riesigen Öfen; den gröſsten mit dem cylindrischen Schacht haben wir bereits oben Fig. 61 bis 64 abgebildet. Jeder der- selben produzierte wöchentlich 90 bis 100 Tonnen Puddelroheisen und erforderte 50 bis 60 Pferde- kräfte für sein Gebläse. Bei Gieſsereieisen war die Produktion um ¼ niedriger. Man stach zweimal in 24 Stunden ab und lieſs das Roheisen in Masseln von 1 bis 2 Ctr, Gewicht laufen. Auf diesem Werke begann man gegen Ende der 20er Jahre zuerst rohe Steinkohle mit Koks gemischt beim Hoch- ofenprozeſs zu verwenden, wobei man für eine Tonne Roheisen 2,80 Tonnen Koks und 1,70 Tonnen Steinkohle ver- brauchte.
Die gröſsten Hüttenwerke Groſsbritaniens waren damals (1830)
in Shropshire Old Park mit 4 Hochöfen
in Yorkshire Low Moor „ 4 „
in Staffordshire Bilston „ 4 „
„ Chillington „ 4 „
„ Dudley Wood „ 4 „
„ Gospel Oak „ 4 „
„ Level „ 4 „
„ Mill-fields „ 4 „
„ Parkfield „ 4 „
in Südwales Abersychan „ 6 „ (1826 erb.)
„ Aberdare und Abernaut „ 6 „
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England 1816 bis 1830.
15 bis 20 Fuſs (4,575 bis 6,100 m) Kohlensackweite, letztere 40 bis
45 Fuſs (12,200 bis 13,725 m) Höhe bei 11 bis 13 Fuſs (3,355 bis
3,915 m) Kohlensackweite.
Die neu erbauten Öfen in Südwales hielten sich an der oberen
Grenze und waren meist noch etwas höher. Der Hochofen von Neath-
[Abbildung Fig. 105.]
Abbey hatte sogar 62 Fuſs (18,910 m) Höhe, aber
nur 11 Fuſs (3,355 m) Kohlensackweite. Die Hoch-
öfen in Yorkshire waren 45 Fuſs (13,725 m), die bei
Newcastle 52 Fuſs (15,860 m) hoch.
Die groſsartigste Hochofenanlage der Welt war
das neu erbaute Hüttenwerk zu Dowlais mit 12 Hoch-
öfen von 52 Fuſs (15,860 m) Höhe und 18 Fuſs
(5,490 m) Kohlensackweite. Fig. 105 zeigt das Profil
dieser für die damalige Zeit riesigen Öfen; den
gröſsten mit dem cylindrischen Schacht haben wir
bereits oben Fig. 61 bis 64 abgebildet. Jeder der-
selben produzierte wöchentlich 90 bis 100 Tonnen
Puddelroheisen und erforderte 50 bis 60 Pferde-
kräfte für sein Gebläse. Bei Gieſsereieisen war die
Produktion um ¼ niedriger. Man stach zweimal in
24 Stunden ab und lieſs das Roheisen in Masseln
von 1 bis 2 Ctr, Gewicht laufen. Auf diesem Werke
begann man gegen Ende der 20er Jahre zuerst
rohe Steinkohle mit Koks gemischt beim Hoch-
ofenprozeſs zu verwenden, wobei man für eine
Tonne Roheisen 2,80 Tonnen Koks und 1,70 Tonnen Steinkohle ver-
brauchte.
Die gröſsten Hüttenwerke Groſsbritaniens waren damals (1830)
in Shropshire Old Park mit 4 Hochöfen
in Yorkshire Low Moor „ 4 „
in Staffordshire Bilston „ 4 „
„ Chillington „ 4 „
„ Dudley Wood „ 4 „
„ Gospel Oak „ 4 „
„ Level „ 4 „
„ Mill-fields „ 4 „
„ Parkfield „ 4 „
in Südwales Abersychan „ 6 „ (1826 erb.)
„ Aberdare und Abernaut „ 6 „
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/336>, abgerufen am 24.11.2024.
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