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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Die Physik des Eisens 1816 bis 1830.
englischen Roheisensorten von 153 bis zu 184 Pfd. -- Es geht aus
den Versuchen hervor, dass graues Roheisen eine grössere respektive
Festigkeit hat als weisses.

Über den Widerstand, welchen das Eisen einer drehenden Kraft
entgegensetzt, haben Rennie, Banks, Dunlop und Bramah Ver-
suche angestellt.

Dass die Wärme einen grossen Einfluss auf die Festigkeit der
Metalle hat, ist bekannt. Tredgold will gefunden haben, dass sich
die absolute Festigkeit des Stabeisens für jeden Grad Fahrenheit
um 0,0003289 vermindern soll. Dagegen war noch nichts darüber
ermittelt, bei welcher Temperatur das Maximum der Festigkeit eintrat.

Den für die Naturwissenschaft so wichtigen Zusammenhang
zwischen Elektricität und Magnetismus, des Elektromagnetismus,
welcher in der Ablenkung der Magnetnadel durch einen elektrischen
Strom zur Erscheinung kommt, hat der dänische Naturforscher
Oerstedt im Jahre 1820 entdeckt. Er fand, dass ein elektrischer
Strom, der durch einen Schliessungsdraht an einer aufgehängten
Magnetnadel vorbeigeführt wird, den Nordpol der Nadel immer nach
links ablenkt, wobei man sich mit dem Strome schwimmend denken
muss. Dieses merkwürdige Gesetz wurde die Quelle vieler anderer
Entdeckungen. Arago zeigte, dass in allen Metallen und auch in
manchen anderen Körpern durch Verteilung Magnetismus erregt
wird, welcher auf die Schwingungen einer über denselben befindlichen
Magnetnadel eine hemmende Wirkung ausübt.

Seebeck untersuchte daraufhin die verschiedenen Metalle und
stellte eine Reihe derselben auf, in welcher Eisen an der Spitze,
Quecksilber am Ende steht, indem ersteres die grösste, letzteres die
kleinste verzögernde Kraft auf die Schwingungen der Magnetnadel
ausübt 1). Seebeck machte ferner die wichtige Entdeckung, dass alle
Metalle, wenn sie zu zweien miteinander verbunden werden, bei ein-
tretender Temperaturdifferenz der Berührungspunkte zu Magneten
werden und stellte hierfür ebenfalls eine Reihe auf 2).

Über die specifischen Gewichte verschiedener Eisensorten
machten Pearson, Stodart und Faraday, Stengel und Karsten
zahlreiche Versuche. Aus den sehr abweichenden Ergebnissen giebt

1) Poggendorffs Annalen, Bd. 83, S. 203.
2) Siehe Seebeck, Über die magnetische Polarisation der Metalle und Erze
durch Temperaturdifferenz. Abhandlung der Berl. Akademie d. Wissenschaften für
1822 und 1823, Phys. Kl., S. 265. Karsten, Handbuch der Eisenhüttenkunde.
2. Aufl., 1827, I, §. 99.

Die Physik des Eisens 1816 bis 1830.
englischen Roheisensorten von 153 bis zu 184 Pfd. — Es geht aus
den Versuchen hervor, daſs graues Roheisen eine gröſsere respektive
Festigkeit hat als weiſses.

Über den Widerstand, welchen das Eisen einer drehenden Kraft
entgegensetzt, haben Rennie, Banks, Dunlop und Bramah Ver-
suche angestellt.

Daſs die Wärme einen groſsen Einfluſs auf die Festigkeit der
Metalle hat, ist bekannt. Tredgold will gefunden haben, daſs sich
die absolute Festigkeit des Stabeisens für jeden Grad Fahrenheit
um 0,0003289 vermindern soll. Dagegen war noch nichts darüber
ermittelt, bei welcher Temperatur das Maximum der Festigkeit eintrat.

Den für die Naturwissenschaft so wichtigen Zusammenhang
zwischen Elektricität und Magnetismus, des Elektromagnetismus,
welcher in der Ablenkung der Magnetnadel durch einen elektrischen
Strom zur Erscheinung kommt, hat der dänische Naturforscher
Oerstedt im Jahre 1820 entdeckt. Er fand, daſs ein elektrischer
Strom, der durch einen Schlieſsungsdraht an einer aufgehängten
Magnetnadel vorbeigeführt wird, den Nordpol der Nadel immer nach
links ablenkt, wobei man sich mit dem Strome schwimmend denken
muſs. Dieses merkwürdige Gesetz wurde die Quelle vieler anderer
Entdeckungen. Arago zeigte, daſs in allen Metallen und auch in
manchen anderen Körpern durch Verteilung Magnetismus erregt
wird, welcher auf die Schwingungen einer über denselben befindlichen
Magnetnadel eine hemmende Wirkung ausübt.

Seebeck untersuchte daraufhin die verschiedenen Metalle und
stellte eine Reihe derselben auf, in welcher Eisen an der Spitze,
Quecksilber am Ende steht, indem ersteres die gröſste, letzteres die
kleinste verzögernde Kraft auf die Schwingungen der Magnetnadel
ausübt 1). Seebeck machte ferner die wichtige Entdeckung, daſs alle
Metalle, wenn sie zu zweien miteinander verbunden werden, bei ein-
tretender Temperaturdifferenz der Berührungspunkte zu Magneten
werden und stellte hierfür ebenfalls eine Reihe auf 2).

Über die specifischen Gewichte verschiedener Eisensorten
machten Pearson, Stodart und Faraday, Stengel und Karsten
zahlreiche Versuche. Aus den sehr abweichenden Ergebnissen giebt

1) Poggendorffs Annalen, Bd. 83, S. 203.
2) Siehe Seebeck, Über die magnetische Polarisation der Metalle und Erze
durch Temperaturdifferenz. Abhandlung der Berl. Akademie d. Wissenschaften für
1822 und 1823, Phys. Kl., S. 265. Karsten, Handbuch der Eisenhüttenkunde.
2. Aufl., 1827, I, §. 99.
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[216/0232] Die Physik des Eisens 1816 bis 1830. englischen Roheisensorten von 153 bis zu 184 Pfd. — Es geht aus den Versuchen hervor, daſs graues Roheisen eine gröſsere respektive Festigkeit hat als weiſses. Über den Widerstand, welchen das Eisen einer drehenden Kraft entgegensetzt, haben Rennie, Banks, Dunlop und Bramah Ver- suche angestellt. Daſs die Wärme einen groſsen Einfluſs auf die Festigkeit der Metalle hat, ist bekannt. Tredgold will gefunden haben, daſs sich die absolute Festigkeit des Stabeisens für jeden Grad Fahrenheit um 0,0003289 vermindern soll. Dagegen war noch nichts darüber ermittelt, bei welcher Temperatur das Maximum der Festigkeit eintrat. Den für die Naturwissenschaft so wichtigen Zusammenhang zwischen Elektricität und Magnetismus, des Elektromagnetismus, welcher in der Ablenkung der Magnetnadel durch einen elektrischen Strom zur Erscheinung kommt, hat der dänische Naturforscher Oerstedt im Jahre 1820 entdeckt. Er fand, daſs ein elektrischer Strom, der durch einen Schlieſsungsdraht an einer aufgehängten Magnetnadel vorbeigeführt wird, den Nordpol der Nadel immer nach links ablenkt, wobei man sich mit dem Strome schwimmend denken muſs. Dieses merkwürdige Gesetz wurde die Quelle vieler anderer Entdeckungen. Arago zeigte, daſs in allen Metallen und auch in manchen anderen Körpern durch Verteilung Magnetismus erregt wird, welcher auf die Schwingungen einer über denselben befindlichen Magnetnadel eine hemmende Wirkung ausübt. Seebeck untersuchte daraufhin die verschiedenen Metalle und stellte eine Reihe derselben auf, in welcher Eisen an der Spitze, Quecksilber am Ende steht, indem ersteres die gröſste, letzteres die kleinste verzögernde Kraft auf die Schwingungen der Magnetnadel ausübt 1). Seebeck machte ferner die wichtige Entdeckung, daſs alle Metalle, wenn sie zu zweien miteinander verbunden werden, bei ein- tretender Temperaturdifferenz der Berührungspunkte zu Magneten werden und stellte hierfür ebenfalls eine Reihe auf 2). Über die specifischen Gewichte verschiedener Eisensorten machten Pearson, Stodart und Faraday, Stengel und Karsten zahlreiche Versuche. Aus den sehr abweichenden Ergebnissen giebt 1) Poggendorffs Annalen, Bd. 83, S. 203. 2) Siehe Seebeck, Über die magnetische Polarisation der Metalle und Erze durch Temperaturdifferenz. Abhandlung der Berl. Akademie d. Wissenschaften für 1822 und 1823, Phys. Kl., S. 265. Karsten, Handbuch der Eisenhüttenkunde. 2. Aufl., 1827, I, §. 99.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/232>, abgerufen am 27.11.2024.