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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Die Vereinigten Staaten 1801 bis 1815.
Georg Anschütz und Georg Schönberger den vierten Teil der
Huntingdon-Hütte und errichteten ein bedeutendes Eisenschneidwerk
dabei. Der Juniata-Hammer bei Petersburg wurde 1804 von Samuel
Fahnestock
und Georg Schönberger, der ihn 1805 allein über-
nahm, erbaut. Dieser Georg Schönberger war als ein Sohn
deutscher Eltern in der Grafschaft Lancaster geboren, von wo er mit
seinem Bruder Peter in die Grafschaft Huntingdon ausgewandert
war und sich am Shavers Creek angesiedelt hatte. Er gründete ver-
schiedene Eisenwerke, die er nach seinem Tode 1814(?) seinem Sohn
Dr. Peter Schönberger vererbte. Am Spruce Creek entstanden in
dieser Zeit eine Reihe von Hammerwerken. 1810 wurden der Union-
Ofen und der Pennsylvania-Ofen, der bis 1888 in Betrieb stand, er-
baut. -- In der Grafschaft Blair entstand 1805 der Etna-Ofen am
Juniatafluss. Der zweite Ofen dieser Grafschaft war der 1811 erbaute
Alleghany furnace. 1815 wurde Springfield furnace von den Brüdern
Georg und Daniel Royer erbaut. In der Grafschaft Bedford ent-
stand 1800 der Hopewell-Hochofen, 1806 der Lemnos-Eisenhammer
mit einer Eisenschneidmühle. Beide Werke waren von William
Lane
von Lancaster gegründet. In der Grafschaft Mifflin standen
Hochofen und Eisenhammer der Freedom-Hütte 1812 da, wo 1867
der bekannte Emma-Hochofen errichtet wurde. Der Eisenhammer
ging bis 1878. Dieses Hüttenwerk besass 40000 Acker Land und
gehörte damals der Freedom-, jetzt der Logan-Eisenwerks-Gesellschaft.
In der Grafschaft Perry baute General Lewis 1804 den Mount Vernon-
Eisenhammer. Der Juniata-Hochofen, 3 engl. Meilen von New Port,
wurde 1808 erbaut. Obgleich der Transport des Juniata-Eisens be-
schwerlich und kostspielig war, so war es doch auf den östlichen
Märkten seiner Güte wegen sehr geschätzt.

In West-Pennsylvanien, westlich von den Alleghanies, baute
Jeremias Pears das erste Walz- und Schneidwerk vor 1804 in
Menallen. John Hayden errichtete 1804 den Fairchance-Hochofen
in der Nähe von Unionstown, der bis 1887 betrieben wurde. 1805
gab es in der Grafschaft Fayette 5 Hochöfen und 6 Eisenhämmer.
In demselben Jahre wurde ein Walz- und Schneidwerk bei Connels-
ville von John Gibson erbaut. 1811 zählte man schon 10 Hochöfen,
1 Flammofen, 8 Hammerwerke, 3 Eisenschneidmühlen, 1 Stahlofen
und 5 Zainhämmer. 1804 wurden auf dem Union-Ofen viele Zucker-
kessel für die Plantagen in Louisiana gegossen. Die Zahl der Holz-
kohlenhochöfen in der Grafschaft Fayette wuchs bis auf 20. Im
Jahre 1850 waren aber bereits die meisten erloschen. Der oben

Die Vereinigten Staaten 1801 bis 1815.
Georg Anschütz und Georg Schönberger den vierten Teil der
Huntingdon-Hütte und errichteten ein bedeutendes Eisenschneidwerk
dabei. Der Juniata-Hammer bei Petersburg wurde 1804 von Samuel
Fahnestock
und Georg Schönberger, der ihn 1805 allein über-
nahm, erbaut. Dieser Georg Schönberger war als ein Sohn
deutscher Eltern in der Grafschaft Lancaster geboren, von wo er mit
seinem Bruder Peter in die Grafschaft Huntingdon ausgewandert
war und sich am Shavers Creek angesiedelt hatte. Er gründete ver-
schiedene Eisenwerke, die er nach seinem Tode 1814(?) seinem Sohn
Dr. Peter Schönberger vererbte. Am Spruce Creek entstanden in
dieser Zeit eine Reihe von Hammerwerken. 1810 wurden der Union-
Ofen und der Pennsylvania-Ofen, der bis 1888 in Betrieb stand, er-
baut. — In der Grafschaft Blair entstand 1805 der Etna-Ofen am
Juniatafluſs. Der zweite Ofen dieser Grafschaft war der 1811 erbaute
Alleghany furnace. 1815 wurde Springfield furnace von den Brüdern
Georg und Daniel Royer erbaut. In der Grafschaft Bedford ent-
stand 1800 der Hopewell-Hochofen, 1806 der Lemnos-Eisenhammer
mit einer Eisenschneidmühle. Beide Werke waren von William
Lane
von Lancaster gegründet. In der Grafschaft Mifflin standen
Hochofen und Eisenhammer der Freedom-Hütte 1812 da, wo 1867
der bekannte Emma-Hochofen errichtet wurde. Der Eisenhammer
ging bis 1878. Dieses Hüttenwerk besaſs 40000 Acker Land und
gehörte damals der Freedom-, jetzt der Logan-Eisenwerks-Gesellschaft.
In der Grafschaft Perry baute General Lewis 1804 den Mount Vernon-
Eisenhammer. Der Juniata-Hochofen, 3 engl. Meilen von New Port,
wurde 1808 erbaut. Obgleich der Transport des Juniata-Eisens be-
schwerlich und kostspielig war, so war es doch auf den östlichen
Märkten seiner Güte wegen sehr geschätzt.

In West-Pennsylvanien, westlich von den Alleghanies, baute
Jeremias Pears das erste Walz- und Schneidwerk vor 1804 in
Menallen. John Hayden errichtete 1804 den Fairchance-Hochofen
in der Nähe von Unionstown, der bis 1887 betrieben wurde. 1805
gab es in der Grafschaft Fayette 5 Hochöfen und 6 Eisenhämmer.
In demselben Jahre wurde ein Walz- und Schneidwerk bei Connels-
ville von John Gibson erbaut. 1811 zählte man schon 10 Hochöfen,
1 Flammofen, 8 Hammerwerke, 3 Eisenschneidmühlen, 1 Stahlofen
und 5 Zainhämmer. 1804 wurden auf dem Union-Ofen viele Zucker-
kessel für die Plantagen in Louisiana gegossen. Die Zahl der Holz-
kohlenhochöfen in der Grafschaft Fayette wuchs bis auf 20. Im
Jahre 1850 waren aber bereits die meisten erloschen. Der oben

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[197/0213] Die Vereinigten Staaten 1801 bis 1815. Georg Anschütz und Georg Schönberger den vierten Teil der Huntingdon-Hütte und errichteten ein bedeutendes Eisenschneidwerk dabei. Der Juniata-Hammer bei Petersburg wurde 1804 von Samuel Fahnestock und Georg Schönberger, der ihn 1805 allein über- nahm, erbaut. Dieser Georg Schönberger war als ein Sohn deutscher Eltern in der Grafschaft Lancaster geboren, von wo er mit seinem Bruder Peter in die Grafschaft Huntingdon ausgewandert war und sich am Shavers Creek angesiedelt hatte. Er gründete ver- schiedene Eisenwerke, die er nach seinem Tode 1814(?) seinem Sohn Dr. Peter Schönberger vererbte. Am Spruce Creek entstanden in dieser Zeit eine Reihe von Hammerwerken. 1810 wurden der Union- Ofen und der Pennsylvania-Ofen, der bis 1888 in Betrieb stand, er- baut. — In der Grafschaft Blair entstand 1805 der Etna-Ofen am Juniatafluſs. Der zweite Ofen dieser Grafschaft war der 1811 erbaute Alleghany furnace. 1815 wurde Springfield furnace von den Brüdern Georg und Daniel Royer erbaut. In der Grafschaft Bedford ent- stand 1800 der Hopewell-Hochofen, 1806 der Lemnos-Eisenhammer mit einer Eisenschneidmühle. Beide Werke waren von William Lane von Lancaster gegründet. In der Grafschaft Mifflin standen Hochofen und Eisenhammer der Freedom-Hütte 1812 da, wo 1867 der bekannte Emma-Hochofen errichtet wurde. Der Eisenhammer ging bis 1878. Dieses Hüttenwerk besaſs 40000 Acker Land und gehörte damals der Freedom-, jetzt der Logan-Eisenwerks-Gesellschaft. In der Grafschaft Perry baute General Lewis 1804 den Mount Vernon- Eisenhammer. Der Juniata-Hochofen, 3 engl. Meilen von New Port, wurde 1808 erbaut. Obgleich der Transport des Juniata-Eisens be- schwerlich und kostspielig war, so war es doch auf den östlichen Märkten seiner Güte wegen sehr geschätzt. In West-Pennsylvanien, westlich von den Alleghanies, baute Jeremias Pears das erste Walz- und Schneidwerk vor 1804 in Menallen. John Hayden errichtete 1804 den Fairchance-Hochofen in der Nähe von Unionstown, der bis 1887 betrieben wurde. 1805 gab es in der Grafschaft Fayette 5 Hochöfen und 6 Eisenhämmer. In demselben Jahre wurde ein Walz- und Schneidwerk bei Connels- ville von John Gibson erbaut. 1811 zählte man schon 10 Hochöfen, 1 Flammofen, 8 Hammerwerke, 3 Eisenschneidmühlen, 1 Stahlofen und 5 Zainhämmer. 1804 wurden auf dem Union-Ofen viele Zucker- kessel für die Plantagen in Louisiana gegossen. Die Zahl der Holz- kohlenhochöfen in der Grafschaft Fayette wuchs bis auf 20. Im Jahre 1850 waren aber bereits die meisten erloschen. Der oben

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/213>, abgerufen am 27.11.2024.