Geschichte des Eisens in den einzelnen Ländern von 1801 bis 1815.
England 1801 bis 1815.
Von der Geschichte des Eisens der einzelnen Länder im 19. Jahr- hundert können wir nur das Wichtigste kurz hervorheben.
England marschierte an der Spitze der Industrie. Wie sehr es hierin den übrigen Ländern der Erde vorausgeeilt war, wird durch die einfache Thatsache gekennzeichnet, dass im Jahre 1810 in England 5000 Dampfmaschinen betrieben wurden, während man in Frankreich, trotz seiner erweiterten Grenzen, nur 200 zählte.
In England hatte die Steinkohle den vollständigen Sieg über die Holzkohle davongetragen. 1806 waren unter 161 im Betrieb befind- lichen Hochöfen1) nur noch zwei Holzkohlenöfen. 97 Proz. des Roh- eisens wurde mit Koks erblasen. Die Produktion an Roheisen betrug damals 5088450 Ctr., was ungefähr dem dritten Teil der Gesamt- produktion aller civilisierten Staaten entsprach.
Wir haben wiederholt Gelegenheit gehabt, auf die Grossartigkeit der englischen Eisenhütten hinzuweisen. Besonders waren es die gewaltigen Eisenwerke um Merthyr Tydvil in Südwales, welche seit Einführung des Puddelprozesses alle anderen überholt hatten. "Crawshays Eisenwerke von Cyfartha," schreibt Malkin in seinen Altertümern von Südwales 1803, "sind jetzt bei weitem die grössten des Königreichs. Er beschäftigt regelmässig über 2000 Arbeiter und macht im Durchschnitt jede Woche zwischen 60 und 70 Tonnen Stab- eisen. Homfray macht ebenfalls nach mässiger Schätzung wöchentlich
1) Ein Aufsatz im Mining-Journal von 1854 giebt die Zahl der Hochöfen im Jahre 1806 auf 216 an. Ein anderer Aufsatz in den Annales des mines von 1827 (Ser. II, T. II) giebt die Zahl der Kokshochöfen im Jahre 1806 auf 227 an, wovon aber nur 159 im Betrieb gewesen seien, davon waren 52 in Wales, 42 in Staffordshire, 42 in Shropshire, 17 in Derbyshire, 28 in Wales, 18 in den Graf- schaften Monmouth, Leicester, Lancaster, Cumberland und Northhumberland und 28 in Schottland.
Geschichte des Eisens in den einzelnen Ländern von 1801 bis 1815.
England 1801 bis 1815.
Von der Geschichte des Eisens der einzelnen Länder im 19. Jahr- hundert können wir nur das Wichtigste kurz hervorheben.
England marschierte an der Spitze der Industrie. Wie sehr es hierin den übrigen Ländern der Erde vorausgeeilt war, wird durch die einfache Thatsache gekennzeichnet, daſs im Jahre 1810 in England 5000 Dampfmaschinen betrieben wurden, während man in Frankreich, trotz seiner erweiterten Grenzen, nur 200 zählte.
In England hatte die Steinkohle den vollständigen Sieg über die Holzkohle davongetragen. 1806 waren unter 161 im Betrieb befind- lichen Hochöfen1) nur noch zwei Holzkohlenöfen. 97 Proz. des Roh- eisens wurde mit Koks erblasen. Die Produktion an Roheisen betrug damals 5088450 Ctr., was ungefähr dem dritten Teil der Gesamt- produktion aller civilisierten Staaten entsprach.
Wir haben wiederholt Gelegenheit gehabt, auf die Groſsartigkeit der englischen Eisenhütten hinzuweisen. Besonders waren es die gewaltigen Eisenwerke um Merthyr Tydvil in Südwales, welche seit Einführung des Puddelprozesses alle anderen überholt hatten. „Crawshays Eisenwerke von Cyfartha,“ schreibt Malkin in seinen Altertümern von Südwales 1803, „sind jetzt bei weitem die gröſsten des Königreichs. Er beschäftigt regelmäſsig über 2000 Arbeiter und macht im Durchschnitt jede Woche zwischen 60 und 70 Tonnen Stab- eisen. Homfray macht ebenfalls nach mäſsiger Schätzung wöchentlich
1) Ein Aufsatz im Mining-Journal von 1854 giebt die Zahl der Hochöfen im Jahre 1806 auf 216 an. Ein anderer Aufsatz in den Annales des mines von 1827 (Ser. II, T. II) giebt die Zahl der Kokshochöfen im Jahre 1806 auf 227 an, wovon aber nur 159 im Betrieb gewesen seien, davon waren 52 in Wales, 42 in Staffordshire, 42 in Shropshire, 17 in Derbyshire, 28 in Wales, 18 in den Graf- schaften Monmouth, Leicester, Lancaster, Cumberland und Northhumberland und 28 in Schottland.
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Geschichte des Eisens in den einzelnen Ländern
von 1801 bis 1815.
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Von der Geschichte des Eisens der einzelnen Länder im 19. Jahr-
hundert können wir nur das Wichtigste kurz hervorheben.
England marschierte an der Spitze der Industrie. Wie sehr
es hierin den übrigen Ländern der Erde vorausgeeilt war, wird
durch die einfache Thatsache gekennzeichnet, daſs im Jahre 1810 in
England 5000 Dampfmaschinen betrieben wurden, während man in
Frankreich, trotz seiner erweiterten Grenzen, nur 200 zählte.
In England hatte die Steinkohle den vollständigen Sieg über die
Holzkohle davongetragen. 1806 waren unter 161 im Betrieb befind-
lichen Hochöfen 1) nur noch zwei Holzkohlenöfen. 97 Proz. des Roh-
eisens wurde mit Koks erblasen. Die Produktion an Roheisen betrug
damals 5088450 Ctr., was ungefähr dem dritten Teil der Gesamt-
produktion aller civilisierten Staaten entsprach.
Wir haben wiederholt Gelegenheit gehabt, auf die Groſsartigkeit
der englischen Eisenhütten hinzuweisen. Besonders waren es die
gewaltigen Eisenwerke um Merthyr Tydvil in Südwales, welche seit
Einführung des Puddelprozesses alle anderen überholt hatten.
„Crawshays Eisenwerke von Cyfartha,“ schreibt Malkin in seinen
Altertümern von Südwales 1803, „sind jetzt bei weitem die gröſsten
des Königreichs. Er beschäftigt regelmäſsig über 2000 Arbeiter und
macht im Durchschnitt jede Woche zwischen 60 und 70 Tonnen Stab-
eisen. Homfray macht ebenfalls nach mäſsiger Schätzung wöchentlich
1) Ein Aufsatz im Mining-Journal von 1854 giebt die Zahl der Hochöfen im
Jahre 1806 auf 216 an. Ein anderer Aufsatz in den Annales des mines von 1827
(Ser. II, T. II) giebt die Zahl der Kokshochöfen im Jahre 1806 auf 227 an, wovon
aber nur 159 im Betrieb gewesen seien, davon waren 52 in Wales, 42 in
Staffordshire, 42 in Shropshire, 17 in Derbyshire, 28 in Wales, 18 in den Graf-
schaften Monmouth, Leicester, Lancaster, Cumberland und Northhumberland und
28 in Schottland.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. [154]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/170>, abgerufen am 17.11.2024.
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