des Materialeisens eingerichtet. In diese Jahre fällt ferner die Er- bauung der Gussstahlhütte zu Reichraming für eine Jahresproduktion von 10000 bis 12000 Ctr. Das Werk kam am 13. Januar 1854 in regel- mässigen Betrieb. Ebenso wurde 1854 in Oberösterreich zu Reichenau mit dem Bau einer Cement-, Gärb- und Gussstahlhütte begonnen.
1852 wurden in Österreich 5000 Ctr. Gussstahl hergestellt und zwar zu Eisenerz, St. Egidi in Oberösterreich und Obervillach in Kärnten. Der Maschinen- und Feilenstahl musste noch von England bezogen werden.
Zu Kessen in Tirol wurde der erste durchschlagende Erfolg mit Torfgas im Puddelbetriebe erzielt und im Salzburgischen wurde ein neues Puddel- und Walzwerk zu Ebenau mit Torf- und Holzgas- Puddelöfen für die Erzeugung von allen Gattungen von Stabeisen und Blech errichtet.
In Böhmen produzierte das erste Walzwerk, welches die Fürsten von Fürstenberg zu Althütten erbaut hatten, im Jahre 1851 44178 Ctr. 1853 besass das Werk sechs Puddel- und sechs Schweissöfen. Der erste Puddelofenbetrieb in Böhmen war zu Rostock eingeführt worden. 1851 hatte man zu Kladno und zu Bras bei Radnitz den Koksbetrieb bei den Hochöfen einzuführen versucht, aber mit schlechtem Erfolg. Zu Bras (Brzas) hatte Graf Zdenko Sternberg auch ein Puddlings- und Walzwerk erbaut, ebenso zu Wilkischen bei Pilsen. Der Gaspuddel- betrieb wurde zu Neuhütten eingeführt. Zu Straschitz errichtete man einen grossen Hochofen, welcher wöchentlich 800 Ctr. Roheisen lieferte und 15 Kubikfuss Holzkohle für den Centner verbrauchte. Ein weiterer Fortschritt war die Einführung geschlossener Frischfeuer mit Be- nutzung der Überhitze zum Vorwärmen des Roheisens und zur Er- hitzung der Luft, wodurch eine Kohlenersparnis von 3 bis 4 Kubikfuss per Centner erzielt wurde. Zu Dobriv wurde ein Feineisenwalzwerk zur Beseitigung der Streckhämmer und zur Herstellung von besserem und billigerem Zaineisen für die Nagelfabrikation errichtet. Hollubkau und Franzensthal brachten den Munitionsguss zu grosser Vollkommenheit.
In Mähren wurden im Olmützer Handelskammerbezirk 1851 443633 Ctr. Roheisen auf den Werken von Wittkowitz, Friedland, Zöptau, Riesenburg, Stephanau, Janowitz, Aloisthal und Marienthal erzeugt. Zöptau walzte in diesem Jahre 300000 Fuss Gasröhren und erzeugte 10000 Fuss hydraulische Pressröhren.
In Niederungarn fallen die Erbauung des Hochofens zu Theisholz und die Errichtung der grossen Puddel- und Walzhütte zu Brnezowa mit Holzgasbetrieb in diese Jahre. Das Walzwerk wurde am 1. Dezember
Österreich-Ungarn 1851 bis 1860.
des Materialeisens eingerichtet. In diese Jahre fällt ferner die Er- bauung der Guſsstahlhütte zu Reichraming für eine Jahresproduktion von 10000 bis 12000 Ctr. Das Werk kam am 13. Januar 1854 in regel- mäſsigen Betrieb. Ebenso wurde 1854 in Oberösterreich zu Reichenau mit dem Bau einer Cement-, Gärb- und Guſsstahlhütte begonnen.
1852 wurden in Österreich 5000 Ctr. Guſsstahl hergestellt und zwar zu Eisenerz, St. Egidi in Oberösterreich und Obervillach in Kärnten. Der Maschinen- und Feilenstahl muſste noch von England bezogen werden.
Zu Kessen in Tirol wurde der erste durchschlagende Erfolg mit Torfgas im Puddelbetriebe erzielt und im Salzburgischen wurde ein neues Puddel- und Walzwerk zu Ebenau mit Torf- und Holzgas- Puddelöfen für die Erzeugung von allen Gattungen von Stabeisen und Blech errichtet.
In Böhmen produzierte das erste Walzwerk, welches die Fürsten von Fürstenberg zu Althütten erbaut hatten, im Jahre 1851 44178 Ctr. 1853 besaſs das Werk sechs Puddel- und sechs Schweiſsöfen. Der erste Puddelofenbetrieb in Böhmen war zu Rostock eingeführt worden. 1851 hatte man zu Kladno und zu Brǎs bei Radnitz den Koksbetrieb bei den Hochöfen einzuführen versucht, aber mit schlechtem Erfolg. Zu Brǎs (Brzǎs) hatte Graf Zdenko Sternberg auch ein Puddlings- und Walzwerk erbaut, ebenso zu Wilkischen bei Pilsen. Der Gaspuddel- betrieb wurde zu Neuhütten eingeführt. Zu Straschitz errichtete man einen groſsen Hochofen, welcher wöchentlich 800 Ctr. Roheisen lieferte und 15 Kubikfuſs Holzkohle für den Centner verbrauchte. Ein weiterer Fortschritt war die Einführung geschlossener Frischfeuer mit Be- nutzung der Überhitze zum Vorwärmen des Roheisens und zur Er- hitzung der Luft, wodurch eine Kohlenersparnis von 3 bis 4 Kubikfuſs per Centner erzielt wurde. Zu Dobriv wurde ein Feineisenwalzwerk zur Beseitigung der Streckhämmer und zur Herstellung von besserem und billigerem Zaineisen für die Nagelfabrikation errichtet. Hollubkau und Franzensthal brachten den Munitionsguſs zu groſser Vollkommenheit.
In Mähren wurden im Olmützer Handelskammerbezirk 1851 443633 Ctr. Roheisen auf den Werken von Wittkowitz, Friedland, Zöptau, Riesenburg, Stephanau, Janowitz, Aloisthal und Marienthal erzeugt. Zöptau walzte in diesem Jahre 300000 Fuſs Gasröhren und erzeugte 10000 Fuſs hydraulische Preſsröhren.
In Niederungarn fallen die Erbauung des Hochofens zu Theisholz und die Errichtung der groſsen Puddel- und Walzhütte zu Br̃ezowa mit Holzgasbetrieb in diese Jahre. Das Walzwerk wurde am 1. Dezember
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Österreich-Ungarn 1851 bis 1860.
des Materialeisens eingerichtet. In diese Jahre fällt ferner die Er-
bauung der Guſsstahlhütte zu Reichraming für eine Jahresproduktion
von 10000 bis 12000 Ctr. Das Werk kam am 13. Januar 1854 in regel-
mäſsigen Betrieb. Ebenso wurde 1854 in Oberösterreich zu Reichenau
mit dem Bau einer Cement-, Gärb- und Guſsstahlhütte begonnen.
1852 wurden in Österreich 5000 Ctr. Guſsstahl hergestellt und
zwar zu Eisenerz, St. Egidi in Oberösterreich und Obervillach in
Kärnten. Der Maschinen- und Feilenstahl muſste noch von England
bezogen werden.
Zu Kessen in Tirol wurde der erste durchschlagende Erfolg mit
Torfgas im Puddelbetriebe erzielt und im Salzburgischen wurde ein
neues Puddel- und Walzwerk zu Ebenau mit Torf- und Holzgas-
Puddelöfen für die Erzeugung von allen Gattungen von Stabeisen und
Blech errichtet.
In Böhmen produzierte das erste Walzwerk, welches die Fürsten
von Fürstenberg zu Althütten erbaut hatten, im Jahre 1851 44178 Ctr.
1853 besaſs das Werk sechs Puddel- und sechs Schweiſsöfen. Der erste
Puddelofenbetrieb in Böhmen war zu Rostock eingeführt worden. 1851
hatte man zu Kladno und zu Brǎs bei Radnitz den Koksbetrieb bei
den Hochöfen einzuführen versucht, aber mit schlechtem Erfolg. Zu
Brǎs (Brzǎs) hatte Graf Zdenko Sternberg auch ein Puddlings- und
Walzwerk erbaut, ebenso zu Wilkischen bei Pilsen. Der Gaspuddel-
betrieb wurde zu Neuhütten eingeführt. Zu Straschitz errichtete man
einen groſsen Hochofen, welcher wöchentlich 800 Ctr. Roheisen lieferte
und 15 Kubikfuſs Holzkohle für den Centner verbrauchte. Ein weiterer
Fortschritt war die Einführung geschlossener Frischfeuer mit Be-
nutzung der Überhitze zum Vorwärmen des Roheisens und zur Er-
hitzung der Luft, wodurch eine Kohlenersparnis von 3 bis 4 Kubikfuſs
per Centner erzielt wurde. Zu Dobriv wurde ein Feineisenwalzwerk zur
Beseitigung der Streckhämmer und zur Herstellung von besserem und
billigerem Zaineisen für die Nagelfabrikation errichtet. Hollubkau und
Franzensthal brachten den Munitionsguſs zu groſser Vollkommenheit.
In Mähren wurden im Olmützer Handelskammerbezirk 1851
443633 Ctr. Roheisen auf den Werken von Wittkowitz, Friedland,
Zöptau, Riesenburg, Stephanau, Janowitz, Aloisthal und Marienthal
erzeugt. Zöptau walzte in diesem Jahre 300000 Fuſs Gasröhren und
erzeugte 10000 Fuſs hydraulische Preſsröhren.
In Niederungarn fallen die Erbauung des Hochofens zu Theisholz
und die Errichtung der groſsen Puddel- und Walzhütte zu Br̃ezowa
mit Holzgasbetrieb in diese Jahre. Das Walzwerk wurde am 1. Dezember
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 1002. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/1018>, abgerufen am 23.11.2024.
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