Auf Tunners Veranlassung wurde in diesem Jahre zu Eibiswalde auf Staatskosten die Cementstahlfabrikation eingeführt. 1854 gründete Franz v. Mayr das erste Tiegelgussstahlwerk zu Kapfenberg.
In Kärnten lieferten 1851 14 Hochöfen 557276 Ctr. Roheisen, hiervon wurden
204941 Ctr. zum Herdfrischen,
265649 " " Puddelfrischen,
81475 " " Stahlmachen
verwendet.
In den Jahren 1850 bis 1854 wurden in den österreichischen Alpenländern folgende wichtige Neuanlagen gemacht.
In Steiermark erbaute man zu Hieflau einen dritten Hochofen mit einer Wochenproduktion von 1400 bis 1500 Ctr. Zu Mariazell und Neuberg wurden zweckmässigere Eisensteinröstöfen mit Treppenrosten zur Benutzung von Kohlenlösche errichtet. Das Mariazeller Gusswerk wurde gänzlich umgebaut und drei neue Hochöfen für 600 bis 800 Ctr. Wochenproduktion errichtet. Die Giesserei wurde durch den Anbau von vier Flammöfen erweitert und die Kanonenbohrwerkstätte durch Errichtung von zehn neuen Bohrstrassen, welche alle von einer Turbine getrieben wurden, in grossartiger Weise ausgedehnt. Ebenso wurde das kaiserliche Eisenwerk zu Neuberg gänzlich um- und neugebaut. Es wurde ein grosser und zwei kleinere Dampfhämmer und eine neue Walzenstrasse für starke Kesselbleche aufgestellt. Die Puddel- und Schweissöfen wurden mit Holzgasfeuerung eingerichtet und ihre Über- hitze zur Dampferzeugung verwendet. Hier wurden gelungene Ver- suche zur Erzeugung von Puddelstahl für Tyres gemacht.
In Kärnten wurde der Gasbetrieb immer mehr ausgebildet. Prä- vali gebührt das Verdienst, den Puddel- und Schweissprozess mit öster- reichischen Braunkohlen durchgeführt zu haben; auch wurden hier die ersten Treppenroste in Österreich eingeführt. In Niederösterreich wurde 1853 bei Hollenstein ein neues Puddel- und Walzwerk errichtet. In Verbindung mit der oben erwähnten Cementstahlfabrik zu Eibis- walde wurden zu Crumbach vier geschlossene Frischfeuer zur Erzeugung
Österreich-Ungarn 1851 bis 1860.
84217 Ctr. gewalzte Bleche,
109860 „ „ Stabeisen,
53235 „ „ Eisenbahnschienen,
91470 „ geschlagenes Stabeisen,
179716 „ „ Grobeisen,
121731 „ Stahl,
Zusammen 640229 Ctr.
Auf Tunners Veranlassung wurde in diesem Jahre zu Eibiswalde auf Staatskosten die Cementstahlfabrikation eingeführt. 1854 gründete Franz v. Mayr das erste Tiegelguſsstahlwerk zu Kapfenberg.
In Kärnten lieferten 1851 14 Hochöfen 557276 Ctr. Roheisen, hiervon wurden
204941 Ctr. zum Herdfrischen,
265649 „ „ Puddelfrischen,
81475 „ „ Stahlmachen
verwendet.
In den Jahren 1850 bis 1854 wurden in den österreichischen Alpenländern folgende wichtige Neuanlagen gemacht.
In Steiermark erbaute man zu Hieflau einen dritten Hochofen mit einer Wochenproduktion von 1400 bis 1500 Ctr. Zu Mariazell und Neuberg wurden zweckmäſsigere Eisensteinröstöfen mit Treppenrosten zur Benutzung von Kohlenlösche errichtet. Das Mariazeller Guſswerk wurde gänzlich umgebaut und drei neue Hochöfen für 600 bis 800 Ctr. Wochenproduktion errichtet. Die Gieſserei wurde durch den Anbau von vier Flammöfen erweitert und die Kanonenbohrwerkstätte durch Errichtung von zehn neuen Bohrstraſsen, welche alle von einer Turbine getrieben wurden, in groſsartiger Weise ausgedehnt. Ebenso wurde das kaiserliche Eisenwerk zu Neuberg gänzlich um- und neugebaut. Es wurde ein groſser und zwei kleinere Dampfhämmer und eine neue Walzenstraſse für starke Kesselbleche aufgestellt. Die Puddel- und Schweiſsöfen wurden mit Holzgasfeuerung eingerichtet und ihre Über- hitze zur Dampferzeugung verwendet. Hier wurden gelungene Ver- suche zur Erzeugung von Puddelstahl für Tyres gemacht.
In Kärnten wurde der Gasbetrieb immer mehr ausgebildet. Prä- vali gebührt das Verdienst, den Puddel- und Schweiſsprozeſs mit öster- reichischen Braunkohlen durchgeführt zu haben; auch wurden hier die ersten Treppenroste in Österreich eingeführt. In Niederösterreich wurde 1853 bei Hollenstein ein neues Puddel- und Walzwerk errichtet. In Verbindung mit der oben erwähnten Cementstahlfabrik zu Eibis- walde wurden zu Crumbach vier geschlossene Frischfeuer zur Erzeugung
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[1001/1017]
Österreich-Ungarn 1851 bis 1860.
84217 Ctr. gewalzte Bleche,
109860 „ „ Stabeisen,
53235 „ „ Eisenbahnschienen,
91470 „ geschlagenes Stabeisen,
179716 „ „ Grobeisen,
121731 „ Stahl,
Zusammen 640229 Ctr.
Auf Tunners Veranlassung wurde in diesem Jahre zu Eibiswalde
auf Staatskosten die Cementstahlfabrikation eingeführt. 1854 gründete
Franz v. Mayr das erste Tiegelguſsstahlwerk zu Kapfenberg.
In Kärnten lieferten 1851 14 Hochöfen 557276 Ctr. Roheisen,
hiervon wurden
204941 Ctr. zum Herdfrischen,
265649 „ „ Puddelfrischen,
81475 „ „ Stahlmachen
verwendet.
In den Jahren 1850 bis 1854 wurden in den österreichischen
Alpenländern folgende wichtige Neuanlagen gemacht.
In Steiermark erbaute man zu Hieflau einen dritten Hochofen mit
einer Wochenproduktion von 1400 bis 1500 Ctr. Zu Mariazell und
Neuberg wurden zweckmäſsigere Eisensteinröstöfen mit Treppenrosten
zur Benutzung von Kohlenlösche errichtet. Das Mariazeller Guſswerk
wurde gänzlich umgebaut und drei neue Hochöfen für 600 bis 800 Ctr.
Wochenproduktion errichtet. Die Gieſserei wurde durch den Anbau
von vier Flammöfen erweitert und die Kanonenbohrwerkstätte durch
Errichtung von zehn neuen Bohrstraſsen, welche alle von einer Turbine
getrieben wurden, in groſsartiger Weise ausgedehnt. Ebenso wurde
das kaiserliche Eisenwerk zu Neuberg gänzlich um- und neugebaut.
Es wurde ein groſser und zwei kleinere Dampfhämmer und eine neue
Walzenstraſse für starke Kesselbleche aufgestellt. Die Puddel- und
Schweiſsöfen wurden mit Holzgasfeuerung eingerichtet und ihre Über-
hitze zur Dampferzeugung verwendet. Hier wurden gelungene Ver-
suche zur Erzeugung von Puddelstahl für Tyres gemacht.
In Kärnten wurde der Gasbetrieb immer mehr ausgebildet. Prä-
vali gebührt das Verdienst, den Puddel- und Schweiſsprozeſs mit öster-
reichischen Braunkohlen durchgeführt zu haben; auch wurden hier
die ersten Treppenroste in Österreich eingeführt. In Niederösterreich
wurde 1853 bei Hollenstein ein neues Puddel- und Walzwerk errichtet.
In Verbindung mit der oben erwähnten Cementstahlfabrik zu Eibis-
walde wurden zu Crumbach vier geschlossene Frischfeuer zur Erzeugung
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 1001. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/1017>, abgerufen am 23.11.2024.
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