Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Harz.
Zu einem neuen Timpel 1/4 Ctr. Eisen 27 Gr., zu machen 4 Gr.,
zusammen 31 Gr.

15 Stück Timpelsteine zu brechen 1 Thlr. 8 Gr. 6 Pfg.

Bälgeflicken 1 Thlr., dazu 9 Gr. Botenlohn.

1 Frischform für die neue Hütte 11 Pfd. zu 13 Gr. mit 1 Gr. Trink-
geld 4 Thlr. 6 Pfg., für die Formen aufzunieten 6 Gr. 1731:
4 Thlr. 16 Gr. 9 Pfg.
1756. 2 Hochofenformen 14 Thlr. 34 Gr. 6 Pfg.
1 neuer Hammer der Oberhütte, 5 Ctr. Eisen a 3 Thlr.     15 Thlr. -- Gr.
Arbeitslohn     2 " 28 "
Stahl     1 " 18 "
Summa 19 Thlr. 10 Gr.

1 neue Hammerwelle (Oberhütte 1721) kostete inkl. Einziehen
45 Thlr. 25 Gr. 10 Pfg.

Im einzelnen: Das Hauen im Wald, 13 Arbeitstage zu 8 und
9 Gr.: 3 Thlr. 1 Gr., das Fahren aus dem Wald
11 Thlr., Lochen und Schlitzen 4 Thlr. 16 Gr.,
das Binden 5 Thlr., die Zapfen, 4 Ctr. 6 Pfd.,
a 3 Thlr. = 12 Thlr. 5 Gr. 10 Pfg., dazu 15 Gr.
Fuhrlohn. Die Welle war mit 33 statt wie sonst
mit 28 eisernen Bändern gebunden.
1 Schubkarren     24 Gr.
1 Füllfass     3 Ggr.
1 Eisenmass beschlagen     20 Gr.
1 Löffel, 31/2 Pfd. Eisen 4 " zu machen
1 Schaufel, 13 " " 3 " " "
1 Streichbrett, 31/2 " Eisen 4 " " "
1 Feuerstrentze     24 "

Im ganzen 18. Jahrhundert sind Fortschritte im Hüttenbetrieb
nicht nachzuweisen, man arbeitete mit denselben Blasebälgen, den-
selben Herden und Öfen u. s. w. wie früher. Dies war einerseits
bedingt durch den gewohnheitsmässigen Schlendrian, andererseits durch
die Schranken, welche der begrenzte Kohlenbezug gewaltsam zog. Die
fürstlichen Waldungen konnten nur ein gewisses Kohlenquantum für
den Hüttenbetrieb liefern, damit musste dieser auskommen, weil die
Kaufkohlen von entfernten Waldungen zu teuer wurden.


Beck, Geschichte des Eisens. 56
Der Harz.
Zu einem neuen Timpel ¼ Ctr. Eisen 27 Gr., zu machen 4 Gr.,
zusammen 31 Gr.

15 Stück Timpelsteine zu brechen 1 Thlr. 8 Gr. 6 Pfg.

Bälgeflicken 1 Thlr., dazu 9 Gr. Botenlohn.

1 Frischform für die neue Hütte 11 Pfd. zu 13 Gr. mit 1 Gr. Trink-
geld 4 Thlr. 6 Pfg., für die Formen aufzunieten 6 Gr. 1731:
4 Thlr. 16 Gr. 9 Pfg.
1756. 2 Hochofenformen 14 Thlr. 34 Gr. 6 Pfg.
1 neuer Hammer der Oberhütte, 5 Ctr. Eisen à 3 Thlr.     15 Thlr. — Gr.
Arbeitslohn     2 „ 28 „
Stahl     1 „ 18 „
Summa 19 Thlr. 10 Gr.

1 neue Hammerwelle (Oberhütte 1721) kostete inkl. Einziehen
45 Thlr. 25 Gr. 10 Pfg.

Im einzelnen: Das Hauen im Wald, 13 Arbeitstage zu 8 und
9 Gr.: 3 Thlr. 1 Gr., das Fahren aus dem Wald
11 Thlr., Lochen und Schlitzen 4 Thlr. 16 Gr.,
das Binden 5 Thlr., die Zapfen, 4 Ctr. 6 Pfd.,
à 3 Thlr. = 12 Thlr. 5 Gr. 10 Pfg., dazu 15 Gr.
Fuhrlohn. Die Welle war mit 33 statt wie sonst
mit 28 eisernen Bändern gebunden.
1 Schubkarren     24 Gr.
1 Füllfaſs     3 Ggr.
1 Eisenmaſs beschlagen     20 Gr.
1 Löffel, 3½ Pfd. Eisen 4 „ zu machen
1 Schaufel, 13 „ „ 3 „ „ „
1 Streichbrett, 3½ „ Eisen 4 „ „ „
1 Feuerstrentze     24 „

Im ganzen 18. Jahrhundert sind Fortschritte im Hüttenbetrieb
nicht nachzuweisen, man arbeitete mit denselben Blasebälgen, den-
selben Herden und Öfen u. s. w. wie früher. Dies war einerseits
bedingt durch den gewohnheitsmäſsigen Schlendrian, andererseits durch
die Schranken, welche der begrenzte Kohlenbezug gewaltsam zog. Die
fürstlichen Waldungen konnten nur ein gewisses Kohlenquantum für
den Hüttenbetrieb liefern, damit muſste dieser auskommen, weil die
Kaufkohlen von entfernten Waldungen zu teuer wurden.


Beck, Geschichte des Eisens. 56
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0895" n="881"/>
              <fw place="top" type="header">Der Harz.</fw><lb/>
              <list>
                <item>Zu einem neuen Timpel ¼ Ctr. Eisen 27 Gr., zu machen 4 Gr.,</item><lb/>
                <item> <hi rendition="#et">zusammen 31 Gr.</hi> </item>
              </list><lb/>
              <p>15 Stück Timpelsteine zu brechen 1 Thlr. 8 Gr. 6 Pfg.</p><lb/>
              <p>Bälgeflicken 1 Thlr., dazu 9 Gr. Botenlohn.</p><lb/>
              <list>
                <item>1 Frischform für die neue Hütte 11 Pfd. zu 13 Gr. mit 1 Gr. Trink-<lb/>
geld 4 Thlr. 6 Pfg., für die Formen aufzunieten 6 Gr. 1731:<lb/>
4 Thlr. 16 Gr. 9 Pfg.</item><lb/>
                <item>1756. 2 Hochofenformen 14 Thlr. 34 Gr. 6 Pfg.</item><lb/>
                <item>1 neuer Hammer der Oberhütte, 5 Ctr. Eisen à 3 Thlr. <space dim="horizontal"/> 15 Thlr. &#x2014; Gr.</item><lb/>
                <item>Arbeitslohn <space dim="horizontal"/> 2 &#x201E; 28 &#x201E;</item><lb/>
                <item>Stahl <space dim="horizontal"/> <hi rendition="#u">1 &#x201E; 18 &#x201E;</hi></item><lb/>
                <item> <hi rendition="#et">Summa 19 Thlr. 10 Gr.</hi> </item>
              </list><lb/>
              <p>1 neue Hammerwelle (Oberhütte 1721) kostete inkl. Einziehen<lb/>
45 Thlr. 25 Gr. 10 Pfg.</p><lb/>
              <list>
                <item>Im einzelnen: Das Hauen im Wald, 13 Arbeitstage zu 8 und<lb/>
9 Gr.: 3 Thlr. 1 Gr., das Fahren aus dem Wald<lb/>
11 Thlr., Lochen und Schlitzen 4 Thlr. 16 Gr.,<lb/>
das Binden 5 Thlr., die Zapfen, 4 Ctr. 6 Pfd.,<lb/>
à 3 Thlr. = 12 Thlr. 5 Gr. 10 Pfg., dazu 15 Gr.<lb/>
Fuhrlohn. Die Welle war mit 33 statt wie sonst<lb/>
mit 28 eisernen Bändern gebunden.</item><lb/>
                <item>1 Schubkarren <space dim="horizontal"/> 24 Gr.</item><lb/>
                <item>1 Füllfa&#x017F;s <space dim="horizontal"/> 3 Ggr.</item><lb/>
                <item>1 Eisenma&#x017F;s beschlagen <space dim="horizontal"/> 20 Gr.</item><lb/>
                <item>1 Löffel, 3½ Pfd. Eisen 4 &#x201E; zu machen</item><lb/>
                <item>1 Schaufel, 13 &#x201E; &#x201E; 3 &#x201E; &#x201E; &#x201E;</item><lb/>
                <item>1 Streichbrett, 3½ &#x201E; Eisen 4 &#x201E; &#x201E; &#x201E;</item><lb/>
                <item>1 Feuerstrentze <space dim="horizontal"/> 24 &#x201E;</item>
              </list><lb/>
              <p>Im ganzen 18. Jahrhundert sind Fortschritte im Hüttenbetrieb<lb/>
nicht nachzuweisen, man arbeitete mit denselben Blasebälgen, den-<lb/>
selben Herden und Öfen u. s. w. wie früher. Dies war einerseits<lb/>
bedingt durch den gewohnheitsmä&#x017F;sigen Schlendrian, andererseits durch<lb/>
die Schranken, welche der begrenzte Kohlenbezug gewaltsam zog. Die<lb/>
fürstlichen Waldungen konnten nur ein gewisses Kohlenquantum für<lb/>
den Hüttenbetrieb liefern, damit mu&#x017F;ste dieser auskommen, weil die<lb/>
Kaufkohlen von entfernten Waldungen zu teuer wurden.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Beck</hi>, Geschichte des Eisens. 56</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[881/0895] Der Harz. Zu einem neuen Timpel ¼ Ctr. Eisen 27 Gr., zu machen 4 Gr., zusammen 31 Gr. 15 Stück Timpelsteine zu brechen 1 Thlr. 8 Gr. 6 Pfg. Bälgeflicken 1 Thlr., dazu 9 Gr. Botenlohn. 1 Frischform für die neue Hütte 11 Pfd. zu 13 Gr. mit 1 Gr. Trink- geld 4 Thlr. 6 Pfg., für die Formen aufzunieten 6 Gr. 1731: 4 Thlr. 16 Gr. 9 Pfg. 1756. 2 Hochofenformen 14 Thlr. 34 Gr. 6 Pfg. 1 neuer Hammer der Oberhütte, 5 Ctr. Eisen à 3 Thlr. 15 Thlr. — Gr. Arbeitslohn 2 „ 28 „ Stahl 1 „ 18 „ Summa 19 Thlr. 10 Gr. 1 neue Hammerwelle (Oberhütte 1721) kostete inkl. Einziehen 45 Thlr. 25 Gr. 10 Pfg. Im einzelnen: Das Hauen im Wald, 13 Arbeitstage zu 8 und 9 Gr.: 3 Thlr. 1 Gr., das Fahren aus dem Wald 11 Thlr., Lochen und Schlitzen 4 Thlr. 16 Gr., das Binden 5 Thlr., die Zapfen, 4 Ctr. 6 Pfd., à 3 Thlr. = 12 Thlr. 5 Gr. 10 Pfg., dazu 15 Gr. Fuhrlohn. Die Welle war mit 33 statt wie sonst mit 28 eisernen Bändern gebunden. 1 Schubkarren 24 Gr. 1 Füllfaſs 3 Ggr. 1 Eisenmaſs beschlagen 20 Gr. 1 Löffel, 3½ Pfd. Eisen 4 „ zu machen 1 Schaufel, 13 „ „ 3 „ „ „ 1 Streichbrett, 3½ „ Eisen 4 „ „ „ 1 Feuerstrentze 24 „ Im ganzen 18. Jahrhundert sind Fortschritte im Hüttenbetrieb nicht nachzuweisen, man arbeitete mit denselben Blasebälgen, den- selben Herden und Öfen u. s. w. wie früher. Dies war einerseits bedingt durch den gewohnheitsmäſsigen Schlendrian, andererseits durch die Schranken, welche der begrenzte Kohlenbezug gewaltsam zog. Die fürstlichen Waldungen konnten nur ein gewisses Kohlenquantum für den Hüttenbetrieb liefern, damit muſste dieser auskommen, weil die Kaufkohlen von entfernten Waldungen zu teuer wurden. Beck, Geschichte des Eisens. 56

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/895
Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 881. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/895>, abgerufen am 25.11.2024.