haus nebst dem Stall ist 9 Spann lang mit 1 Stube und 1 Kammer, in der Stube ein Eisen offen. -- Hinter solchem ist ein Garten gelegen.
Das Hochofen-Hütteninventar vom Jahre 1750 führt nur eine grössere Zahl von Modellen auf, ferner einen Plattenbelag auf der Gicht. Bei der Radstube wird der gewölbte Wassergraben erwähnt. Das Puchwerk ruhte auf vier Ständern und war durch ein Schindel- dach geschützt. Der bemerkenswerteste Zugang besteht in einem be- sonderen Formhaus, 36 Fuss auf 26 Fuss und 10 Fuss in den Ständern hoch. Oben befindet sich eine Kammer. Der Boden des Formhauses ist "von Gyps gegossen", der Boden oben aus Lehm ge- schlagen. -- 1781 hat das Puchwerk vier Stempel.
Inventar der Clusingshütte von 1721:
1 Blaswelle mit 6 Bändern, 2 gegossene Blaszapfen und Bolten, 1 Paar hölzerne Bälge mit allem Zubehör, wie auf dem Hohen Ofen (1750: 7 kupferne Formen, wovon 6 verbraucht), 2 Ambosse im Stock, 2 Zeichenhämmer, 1 Vorherdblech, 6 eiserne Haken, worin die Mauer vom Herd hanget, 11 Bänder ums Hammergerüst, wovon 1/4 Ctr. geschmiedet Eisen, 1 hölzerne Wasserstrentze, 1 Wage mit Gewichten, 2 grosse eiserne Schmiedehämmer, 7 Hallenschlösser, 1 Eisen- kasten u. s. w.
1 eisern Ofen in der Hüttenstube, 1 eisern Ofen im Hüttenhaus, woran ein eisern Blatt gesprungen, 1 Kratzen, 4 Fahrten von 90 Sprossen, 1 Fahrt von 3 Lachtern, 1 eichene Hammerwelle, 1 Wasserstrentze.
An Gebäuden: 1 Hammerhütte mit Zubehör, 1 Kohlenschuppen mit 6 Spanne, 1 Hüttenhaus und Stall, auch ein kleiner Garten, das Haus und Stall sind 8 Spannen und ist nicht übersetzet, darin eine Stube und Kammer befindlich.
Ähnlich ist das Inventar der Neuen Hütte.
Die Aufstellung von 1750 zeigt nur wenige Abweichungen. Das Faktoreigebäude, welches wohl neu erbaut war, ist darin sehr weit-
Der Harz.
haus nebst dem Stall ist 9 Spann lang mit 1 Stube und 1 Kammer, in der Stube ein Eisen offen. — Hinter solchem ist ein Garten gelegen.
Das Hochofen-Hütteninventar vom Jahre 1750 führt nur eine gröſsere Zahl von Modellen auf, ferner einen Plattenbelag auf der Gicht. Bei der Radstube wird der gewölbte Wassergraben erwähnt. Das Puchwerk ruhte auf vier Ständern und war durch ein Schindel- dach geschützt. Der bemerkenswerteste Zugang besteht in einem be- sonderen Formhaus, 36 Fuſs auf 26 Fuſs und 10 Fuſs in den Ständern hoch. Oben befindet sich eine Kammer. Der Boden des Formhauses ist „von Gyps gegossen“, der Boden oben aus Lehm ge- schlagen. — 1781 hat das Puchwerk vier Stempel.
Inventar der Clusingshütte von 1721:
1 Blaswelle mit 6 Bändern, 2 gegossene Blaszapfen und Bolten, 1 Paar hölzerne Bälge mit allem Zubehör, wie auf dem Hohen Ofen (1750: 7 kupferne Formen, wovon 6 verbraucht), 2 Ambosse im Stock, 2 Zeichenhämmer, 1 Vorherdblech, 6 eiserne Haken, worin die Mauer vom Herd hanget, 11 Bänder ums Hammergerüst, wovon ¼ Ctr. geschmiedet Eisen, 1 hölzerne Wasserstrentze, 1 Wage mit Gewichten, 2 groſse eiserne Schmiedehämmer, 7 Hallenschlösser, 1 Eisen- kasten u. s. w.
1 eisern Ofen in der Hüttenstube, 1 eisern Ofen im Hüttenhaus, woran ein eisern Blatt gesprungen, 1 Kratzen, 4 Fahrten von 90 Sprossen, 1 Fahrt von 3 Lachtern, 1 eichene Hammerwelle, 1 Wasserstrentze.
An Gebäuden: 1 Hammerhütte mit Zubehör, 1 Kohlenschuppen mit 6 Spanne, 1 Hüttenhaus und Stall, auch ein kleiner Garten, das Haus und Stall sind 8 Spannen und ist nicht übersetzet, darin eine Stube und Kammer befindlich.
Ähnlich ist das Inventar der Neuen Hütte.
Die Aufstellung von 1750 zeigt nur wenige Abweichungen. Das Faktoreigebäude, welches wohl neu erbaut war, ist darin sehr weit-
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Der Harz.
haus nebst dem Stall ist 9 Spann lang mit 1 Stube und 1 Kammer,
in der Stube ein Eisen offen. — Hinter solchem ist ein Garten
gelegen.
Das Hochofen-Hütteninventar vom Jahre 1750 führt nur eine
gröſsere Zahl von Modellen auf, ferner einen Plattenbelag auf der
Gicht. Bei der Radstube wird der gewölbte Wassergraben erwähnt.
Das Puchwerk ruhte auf vier Ständern und war durch ein Schindel-
dach geschützt. Der bemerkenswerteste Zugang besteht in einem be-
sonderen Formhaus, 36 Fuſs auf 26 Fuſs und 10 Fuſs in den
Ständern hoch. Oben befindet sich eine Kammer. Der Boden des
Formhauses ist „von Gyps gegossen“, der Boden oben aus Lehm ge-
schlagen. — 1781 hat das Puchwerk vier Stempel.
Inventar der Clusingshütte von 1721:
1 Blaswelle mit 6 Bändern, 2 gegossene Blaszapfen und Bolten,
1 Paar hölzerne Bälge mit allem Zubehör, wie auf dem Hohen Ofen
(1750: 7 kupferne Formen, wovon 6 verbraucht), 2 Ambosse im Stock,
2 Zeichenhämmer, 1 Vorherdblech, 6 eiserne Haken, worin die Mauer
vom Herd hanget, 11 Bänder ums Hammergerüst, wovon ¼ Ctr.
geschmiedet Eisen, 1 hölzerne Wasserstrentze, 1 Wage mit Gewichten,
2 groſse eiserne Schmiedehämmer, 7 Hallenschlösser, 1 Eisen-
kasten u. s. w.
Werkzeuge: 1 Luppen-, 1 Krumme-, 2 Stück-, 2 Waren-,
1 Timpen-, 2 Spitz-, 1 Hülsen- und 3 Schmiedezangen, 1 Meiſsel,
1 groſse Amboſsstange, 3 Löchers, 2 Bieters, 4 Vorhämmer, 2 Schröter,
1 Handhammer, 1 Setzhammer, 2 groſse Pötte, 5 Spannhaken,
1 Luppenhaken, 1 Gieſslöffel von Holz, 1 Füllestuntze mit 2 eisern
Bändern, 1 Schaufel, 2 Kohlenharken, 1 Kohlenmaſs, 6 Füllfässer,
3 Tröge, 1 Eimer, 1 eisern Ofenblatt im Hüttenhaus, 1 Schieb-
karren, 1 Hammer, womit das Eisen probiert wird.
1 eisern Ofen in der Hüttenstube, 1 eisern Ofen im Hüttenhaus,
woran ein eisern Blatt gesprungen, 1 Kratzen, 4 Fahrten von
90 Sprossen, 1 Fahrt von 3 Lachtern, 1 eichene Hammerwelle,
1 Wasserstrentze.
An Gebäuden: 1 Hammerhütte mit Zubehör, 1 Kohlenschuppen
mit 6 Spanne, 1 Hüttenhaus und Stall, auch ein kleiner Garten, das
Haus und Stall sind 8 Spannen und ist nicht übersetzet, darin eine
Stube und Kammer befindlich.
Ähnlich ist das Inventar der Neuen Hütte.
Die Aufstellung von 1750 zeigt nur wenige Abweichungen. Das
Faktoreigebäude, welches wohl neu erbaut war, ist darin sehr weit-
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 876. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/890>, abgerufen am 25.11.2024.
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