Königshütte kommen, der 3 Thlr. für das Stellen und 1 Thlr. 18 Gr. Dinggeld und Reisevergütung erhielt.
Ende der 50 er Jahre wuchsen die Eisenvorräte auf den Hütten und in der Faktorei sehr an; so waren 1758 für 13706 Thlr. 3 Gr. 7 Pfg. und 1759 für 14865 Thlr. 27 Gr. 5 Pfg. Eisenvorräte vorhanden.
1781 wurden 1439 Ctr. Granaten gegossen und dabei 4 Gr. pro Centner Formerlohn bezahlt. Im Jahre 1801 war der als Berg- und Hüttenschriftsteller des Harzes hochverdiente Stünkel als Hütten- raiter zu Gittelde und bezog einen vierteljährlichen Gehalt von 25 Thlr.; der Faktor Volkmann hatte 75 Thlr. und der Aufseher Blum auf dem Iberg 18 Thlr. 2 Gr. Quartalsgehalt.
Die nachfolgenden drei Tabellen umfassen 1. den Betrieb des Hochofens, 2. den Betrieb der Clus- und Neuenhütte, und 3. die Zusammenstellung des Jahresgewinnes von 1700 bis 1800. Die beiden ersten Tabellen sind zwar leider sehr lückenhaft, geben aber doch einigermassen ein Bild des Betriebes im 18. Jahrhundert.
(Zu Tabelle I.)
Die Produktion beträgt in der Periode 1706 bis 1716 1082 kg pro Tag, 1801: 1224 kg; die Tagesproduktion hat demnach zuge- nommen. Die Herstellungskosten für eine Tonne Eisen berechnen sich:
1701 bis 1721 auf: Eisenstein 5,8 Tonnen Mk. 24,10
Kohlen 6,1 " " 20,90
Löhne " 2,90
Verschiedenes " 2,24
Mk. 50,14.
1801 auf: Eisenstein 7,1 Fuder Mk. 26,67
Kohlen 8,0 " " 29,27 1)
Löhne " 2,81
Verschiedenes " 8,63
Mk. 67,38.
Der grosse Unterschied rührt hauptsächlich von dem höheren Kohlenpreise und den grösseren Nebenausgaben her. Letztere sind während des Jahrhunderts, wohl in Verbindung mit den Lebensmittel- preisen, allmählich gestiegen, erstere sind schwankend, so betrugen
1) Hierbei ist der gleiche Kohlenpreis wie 1786 angenommen.
Der Harz.
Königshütte kommen, der 3 Thlr. für das Stellen und 1 Thlr. 18 Gr. Dinggeld und Reisevergütung erhielt.
Ende der 50 er Jahre wuchsen die Eisenvorräte auf den Hütten und in der Faktorei sehr an; so waren 1758 für 13706 Thlr. 3 Gr. 7 Pfg. und 1759 für 14865 Thlr. 27 Gr. 5 Pfg. Eisenvorräte vorhanden.
1781 wurden 1439 Ctr. Granaten gegossen und dabei 4 Gr. pro Centner Formerlohn bezahlt. Im Jahre 1801 war der als Berg- und Hüttenschriftsteller des Harzes hochverdiente Stünkel als Hütten- raiter zu Gittelde und bezog einen vierteljährlichen Gehalt von 25 Thlr.; der Faktor Volkmann hatte 75 Thlr. und der Aufseher Blum auf dem Iberg 18 Thlr. 2 Gr. Quartalsgehalt.
Die nachfolgenden drei Tabellen umfassen 1. den Betrieb des Hochofens, 2. den Betrieb der Clus- und Neuenhütte, und 3. die Zusammenstellung des Jahresgewinnes von 1700 bis 1800. Die beiden ersten Tabellen sind zwar leider sehr lückenhaft, geben aber doch einigermaſsen ein Bild des Betriebes im 18. Jahrhundert.
(Zu Tabelle I.)
Die Produktion beträgt in der Periode 1706 bis 1716 1082 kg pro Tag, 1801: 1224 kg; die Tagesproduktion hat demnach zuge- nommen. Die Herstellungskosten für eine Tonne Eisen berechnen sich:
1701 bis 1721 auf: Eisenstein 5,8 Tonnen Mk. 24,10
Kohlen 6,1 „ „ 20,90
Löhne „ 2,90
Verschiedenes „ 2,24
Mk. 50,14.
1801 auf: Eisenstein 7,1 Fuder Mk. 26,67
Kohlen 8,0 „ „ 29,27 1)
Löhne „ 2,81
Verschiedenes „ 8,63
Mk. 67,38.
Der groſse Unterschied rührt hauptsächlich von dem höheren Kohlenpreise und den gröſseren Nebenausgaben her. Letztere sind während des Jahrhunderts, wohl in Verbindung mit den Lebensmittel- preisen, allmählich gestiegen, erstere sind schwankend, so betrugen
1) Hierbei ist der gleiche Kohlenpreis wie 1786 angenommen.
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Der Harz.
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Dinggeld und Reisevergütung erhielt.
Ende der 50 er Jahre wuchsen die Eisenvorräte auf den
Hütten und in der Faktorei sehr an; so waren 1758 für
13706 Thlr. 3 Gr. 7 Pfg. und 1759 für 14865 Thlr. 27 Gr. 5 Pfg.
Eisenvorräte vorhanden.
1781 wurden 1439 Ctr. Granaten gegossen und dabei 4 Gr. pro
Centner Formerlohn bezahlt. Im Jahre 1801 war der als Berg- und
Hüttenschriftsteller des Harzes hochverdiente Stünkel als Hütten-
raiter zu Gittelde und bezog einen vierteljährlichen Gehalt von 25 Thlr.;
der Faktor Volkmann hatte 75 Thlr. und der Aufseher Blum auf
dem Iberg 18 Thlr. 2 Gr. Quartalsgehalt.
Die nachfolgenden drei Tabellen umfassen 1. den Betrieb des
Hochofens, 2. den Betrieb der Clus- und Neuenhütte, und 3. die
Zusammenstellung des Jahresgewinnes von 1700 bis 1800. Die beiden
ersten Tabellen sind zwar leider sehr lückenhaft, geben aber doch
einigermaſsen ein Bild des Betriebes im 18. Jahrhundert.
(Zu Tabelle I.)
Die Produktion beträgt in der Periode 1706 bis 1716 1082 kg
pro Tag, 1801: 1224 kg; die Tagesproduktion hat demnach zuge-
nommen. Die Herstellungskosten für eine Tonne Eisen berechnen sich:
1701 bis 1721 auf: Eisenstein 5,8 Tonnen Mk. 24,10
Kohlen 6,1 „ „ 20,90
Löhne „ 2,90
Verschiedenes „ 2,24
Mk. 50,14.
1801 auf: Eisenstein 7,1 Fuder Mk. 26,67
Kohlen 8,0 „ „ 29,27 1)
Löhne „ 2,81
Verschiedenes „ 8,63
Mk. 67,38.
Der groſse Unterschied rührt hauptsächlich von dem höheren
Kohlenpreise und den gröſseren Nebenausgaben her. Letztere sind
während des Jahrhunderts, wohl in Verbindung mit den Lebensmittel-
preisen, allmählich gestiegen, erstere sind schwankend, so betrugen
1) Hierbei ist der gleiche Kohlenpreis wie 1786 angenommen.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 870. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/884>, abgerufen am 22.11.2024.
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