war. Für genauere Arbeiten hingegen, wie für Bleche und Platten, musste der Walzstuhl mit vier starken eisernen Schrauben und Muttern gemacht sein, wie dies in England überall der Fall war und in Schweden zu Avesta und Garphytte eingeführt wurde 1).
[Abbildung]
Fig. 154.
Die Schneide- und Walzwerke wur- den früher in der Regel mit zwei gegenüberliegenden und gegeneinander laufenden Wasser- rädern, mit wel- chen die Walzen direkt verbunden waren, getrieben. Die Walzen und Schneidescheiben gingen nicht schnel- ler als die Wasserräder selbst. Diese Art nannte man "einfache" Walz- und Schneidewerke. "Doppelte" nannte man diejenigen, bei denen die Scheiben und Walzen durch ein vorgelegtes Zeug von vier
[Abbildung]
Fig. 155.
Kernrädern und vier Trillingen meist doppelt so schnell umge- trieben wurden als die Wasser- räder. Es gab, wie schon früher erwähnt, Werke mit nur einem Rad, wobei Walzen und Schneide- scheiben durch Triebräder oder sogenannte Krauswalzen bewegt wurden.
Rinman hat in seinem grossen Werke über Bergmechanik (T. II, S. 350 u. s. w.) eine Anzahl von Walzwerksanlagen abgebildet und genau beschrieben. Wir teilen daraus nur einiges wenige mit.
Die allgemeine Anordnung eines doppelten Walz- und Schneide- werkes ist aus Fig. 153, 154 zu ersehen. H H sind die Wände der
1) Vergl. Abhandl. d. Schwed. Akad. von 1772 und Rinman, Bergwerks- Lexikon, S. 1104.
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Walzwerke. Scheren.
war. Für genauere Arbeiten hingegen, wie für Bleche und Platten, muſste der Walzstuhl mit vier starken eisernen Schrauben und Muttern gemacht sein, wie dies in England überall der Fall war und in Schweden zu Avesta und Garphytte eingeführt wurde 1).
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Fig. 154.
Die Schneide- und Walzwerke wur- den früher in der Regel mit zwei gegenüberliegenden und gegeneinander laufenden Wasser- rädern, mit wel- chen die Walzen direkt verbunden waren, getrieben. Die Walzen und Schneidescheiben gingen nicht schnel- ler als die Wasserräder selbst. Diese Art nannte man „einfache“ Walz- und Schneidewerke. „Doppelte“ nannte man diejenigen, bei denen die Scheiben und Walzen durch ein vorgelegtes Zeug von vier
[Abbildung]
Fig. 155.
Kernrädern und vier Trillingen meist doppelt so schnell umge- trieben wurden als die Wasser- räder. Es gab, wie schon früher erwähnt, Werke mit nur einem Rad, wobei Walzen und Schneide- scheiben durch Triebräder oder sogenannte Krauswalzen bewegt wurden.
Rinman hat in seinem groſsen Werke über Bergmechanik (T. II, S. 350 u. s. w.) eine Anzahl von Walzwerksanlagen abgebildet und genau beschrieben. Wir teilen daraus nur einiges wenige mit.
Die allgemeine Anordnung eines doppelten Walz- und Schneide- werkes ist aus Fig. 153, 154 zu ersehen. H H sind die Wände der
1) Vergl. Abhandl. d. Schwed. Akad. von 1772 und Rinman, Bergwerks- Lexikon, S. 1104.
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Walzwerke. Scheren.
war. Für genauere Arbeiten hingegen, wie für Bleche und Platten,
muſste der Walzstuhl mit vier starken eisernen Schrauben und Muttern
gemacht sein, wie dies in England überall der Fall war und in
Schweden zu Avesta und Garphytte eingeführt wurde 1).
[Abbildung Fig. 154.]
Die Schneide-
und Walzwerke wur-
den früher in der
Regel mit zwei
gegenüberliegenden
und gegeneinander
laufenden Wasser-
rädern, mit wel-
chen die Walzen
direkt verbunden
waren, getrieben.
Die Walzen und
Schneidescheiben
gingen nicht schnel-
ler als die Wasserräder selbst. Diese Art nannte man „einfache“
Walz- und Schneidewerke. „Doppelte“ nannte man diejenigen, bei
denen die Scheiben und Walzen durch ein vorgelegtes Zeug von vier
[Abbildung Fig. 155.]
Kernrädern und vier Trillingen
meist doppelt so schnell umge-
trieben wurden als die Wasser-
räder. Es gab, wie schon früher
erwähnt, Werke mit nur einem
Rad, wobei Walzen und Schneide-
scheiben durch Triebräder oder
sogenannte Krauswalzen bewegt
wurden.
Rinman hat in seinem groſsen
Werke über Bergmechanik (T. II,
S. 350 u. s. w.) eine Anzahl von
Walzwerksanlagen abgebildet und
genau beschrieben. Wir teilen
daraus nur einiges wenige mit.
Die allgemeine Anordnung eines doppelten Walz- und Schneide-
werkes ist aus Fig. 153, 154 zu ersehen. H H sind die Wände der
1) Vergl. Abhandl. d. Schwed. Akad. von 1772 und Rinman, Bergwerks-
Lexikon, S. 1104.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 595. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/609>, abgerufen am 22.11.2024.
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