Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

Bild:
<< vorherige Seite

Wasserräder. Gebläsemaschinen. Hämmer.
seine Bewegung, seinen Fall, den Wind erzeugt hatte, blieb bei den
hydrostatischen Gebläsen das Wasser in Ruhe, während ein Gefäss
durch eine davon unabhängige Kraft darin auf und nieder bewegt
wurde.

Eine Maschine der Art gab der Schwede Martin Friewald 1736
an 1). Zwei unten offene und zum Teil in Wasser gesenkte, oben
mit einem Ventil zur Einlassung der äusseren, und einem Lederschlauch
zur Auslassung der zusammengedrückten Luft versehene Glocken
werden abwechselnd auf- und niederbewegt und geben das Gebläse.

[Abbildung] Fig. 138.
Das Aufziehen der Glocken geschieht durch einen Wasserkasten, der
an einem Hebel hängt und abwechselnd gefüllt und entleert wird.

Eine ähnliche Blasemaschine wendete man im Harz zur Wetter-
haltung in den Gruben an. Es war der sogenannte Harzer Wetter-
satz. Die älteren Apparate der Art hatten Lederliederung, aber schon
1763 richtete man Wassersätze mit Wasserliederung vor 2).

Das älteste ausgeführte Glockengebläse, von dem wir Nach-
richt besitzen, befand sich auf der Hütte zu Chatel-Naudrin in der
Bretagne in Frankreich und bediente einen Hochofen. Es war von

1) Siehe Philosophical Transactions, T. 42.
2) Siehe Crells Chemische Annalen 1794, Bd. II, S. 332.

Wasserräder. Gebläsemaschinen. Hämmer.
seine Bewegung, seinen Fall, den Wind erzeugt hatte, blieb bei den
hydrostatischen Gebläsen das Wasser in Ruhe, während ein Gefäſs
durch eine davon unabhängige Kraft darin auf und nieder bewegt
wurde.

Eine Maschine der Art gab der Schwede Martin Friewald 1736
an 1). Zwei unten offene und zum Teil in Wasser gesenkte, oben
mit einem Ventil zur Einlassung der äuſseren, und einem Lederschlauch
zur Auslassung der zusammengedrückten Luft versehene Glocken
werden abwechselnd auf- und niederbewegt und geben das Gebläse.

[Abbildung] Fig. 138.
Das Aufziehen der Glocken geschieht durch einen Wasserkasten, der
an einem Hebel hängt und abwechselnd gefüllt und entleert wird.

Eine ähnliche Blasemaschine wendete man im Harz zur Wetter-
haltung in den Gruben an. Es war der sogenannte Harzer Wetter-
satz. Die älteren Apparate der Art hatten Lederliederung, aber schon
1763 richtete man Wassersätze mit Wasserliederung vor 2).

Das älteste ausgeführte Glockengebläse, von dem wir Nach-
richt besitzen, befand sich auf der Hütte zu Châtel-Naudrin in der
Bretagne in Frankreich und bediente einen Hochofen. Es war von

1) Siehe Philosophical Transactions, T. 42.
2) Siehe Crells Chemische Annalen 1794, Bd. II, S. 332.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0566" n="552"/><fw place="top" type="header">Wasserräder. Gebläsemaschinen. Hämmer.</fw><lb/>
seine Bewegung, seinen Fall, den Wind erzeugt hatte, blieb bei den<lb/>
hydrostatischen Gebläsen das Wasser in Ruhe, während ein Gefä&#x017F;s<lb/>
durch eine davon unabhängige Kraft darin auf und nieder bewegt<lb/>
wurde.</p><lb/>
                <p>Eine Maschine der Art gab der Schwede <hi rendition="#g">Martin Friewald</hi> 1736<lb/>
an <note place="foot" n="1)">Siehe Philosophical Transactions, T. 42.</note>. Zwei unten offene und zum Teil in Wasser gesenkte, oben<lb/>
mit einem Ventil zur Einlassung der äu&#x017F;seren, und einem Lederschlauch<lb/>
zur Auslassung der zusammengedrückten Luft versehene Glocken<lb/>
werden abwechselnd auf- und niederbewegt und geben das Gebläse.<lb/><figure><head>Fig. 138.</head></figure><lb/>
Das Aufziehen der Glocken geschieht durch einen Wasserkasten, der<lb/>
an einem Hebel hängt und abwechselnd gefüllt und entleert wird.</p><lb/>
                <p>Eine ähnliche Blasemaschine wendete man im Harz zur Wetter-<lb/>
haltung in den Gruben an. Es war der sogenannte Harzer Wetter-<lb/>
satz. Die älteren Apparate der Art hatten Lederliederung, aber schon<lb/>
1763 richtete man Wassersätze mit Wasserliederung vor <note place="foot" n="2)">Siehe <hi rendition="#g">Crells</hi> Chemische Annalen 1794, Bd. II, S. 332.</note>.</p><lb/>
                <p>Das älteste ausgeführte <hi rendition="#g">Glockengebläse</hi>, von dem wir Nach-<lb/>
richt besitzen, befand sich auf der Hütte zu Châtel-Naudrin in der<lb/>
Bretagne in Frankreich und bediente einen Hochofen. Es war von<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[552/0566] Wasserräder. Gebläsemaschinen. Hämmer. seine Bewegung, seinen Fall, den Wind erzeugt hatte, blieb bei den hydrostatischen Gebläsen das Wasser in Ruhe, während ein Gefäſs durch eine davon unabhängige Kraft darin auf und nieder bewegt wurde. Eine Maschine der Art gab der Schwede Martin Friewald 1736 an 1). Zwei unten offene und zum Teil in Wasser gesenkte, oben mit einem Ventil zur Einlassung der äuſseren, und einem Lederschlauch zur Auslassung der zusammengedrückten Luft versehene Glocken werden abwechselnd auf- und niederbewegt und geben das Gebläse. [Abbildung Fig. 138.] Das Aufziehen der Glocken geschieht durch einen Wasserkasten, der an einem Hebel hängt und abwechselnd gefüllt und entleert wird. Eine ähnliche Blasemaschine wendete man im Harz zur Wetter- haltung in den Gruben an. Es war der sogenannte Harzer Wetter- satz. Die älteren Apparate der Art hatten Lederliederung, aber schon 1763 richtete man Wassersätze mit Wasserliederung vor 2). Das älteste ausgeführte Glockengebläse, von dem wir Nach- richt besitzen, befand sich auf der Hütte zu Châtel-Naudrin in der Bretagne in Frankreich und bediente einen Hochofen. Es war von 1) Siehe Philosophical Transactions, T. 42. 2) Siehe Crells Chemische Annalen 1794, Bd. II, S. 332.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/566
Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 552. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/566>, abgerufen am 16.07.2024.