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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Wasserräder. Gebläsemaschinen. Hämmer.
gelegt; seit jener Zeit war man aber nur wenig weiter gekommen.
Huyghens und Newton hatten mancherlei Versuche gemacht, letzterer
namentlich über den Ausfluss des Wassers. Newton hatte auch die
Hydrodynamik mathematisch behandelt, war aber dabei von falschen
Voraussetzungen ausgegangen. Überhaupt beging man damals noch
allgemein den Fehler, alle Maschinen nur vom statischen Gesichts-
punkt, von dem des Gleichgewichtes in der Ruhe aus zu betrachten,
weshalb man zu richtigen Aufschlüssen nicht kam. Erst Parent ver-
suchte 1704 die Umlaufgeschwindigkeiten von Maschinen zu unter-
suchen. Ein grosser Fortschritt war Eulers vollständiges Werk über
Mechanik, 1736, an die sich d'Alemberts Traite de dynamique 1743
und Traite des fluides 1744 anschlossen. Hierauf trat wieder eine längere
Ruhepause ein, bis Lagrange 1788 der Mechanik durch Zugrundelegung
des Princips der virtuellen Geschwindigkeit ihr festes Fundament gab.

Zu diesen Untersuchungen auf dem Gebiete der Mechanik traten
Musschenbrocks wichtige Versuche über die Festigkeit hinzu, welche
er 1756 veröffentlichte. Um dieselbe Zeit (1758) schrieb Segner
über die Reibung. Die Mechanik des Flüssigen wurde speziell bereichert
durch Clairault und Bouguer, sowie durch Poleni, welcher schon
1717 Versuche über den Ausfluss des Wassers bekannt machte, welche
dann von Michelotti, Venturi, Borda, Bossut, Du Buat, Langs-
dorf
und Gerstner wiederholt und erweitert wurden.

Der praktische Maschinenbau, der weit älter als die Theorie war,
wurde von dieser zunächst nur wenig beeinflusst. Über den Bau
hydraulischer Maschinen, namentlich der Wasserräder, besitzen wir
aus dem 18. Jahrhundert wichtige Werke in Leonhard Christof
Sturms
Mühlenbaukunst (1718), Jakob Leupolds Theatrum machi-
narum hydraulicarum und B. Forest de Belidor's grosses Werk
Architecture hydraulique. Es sind dies alles keine theoretischen Werke,
sondern sie gehen von der Beschreibung guter bestehender Wasser-
werke aus.

Rinman giebt in seiner Maschinenlehre folgende Einteilung der
Wassergefälle und Raddurchmesser für Hammerräder:

[Tabelle]

Wasserräder. Gebläsemaschinen. Hämmer.
gelegt; seit jener Zeit war man aber nur wenig weiter gekommen.
Huyghens und Newton hatten mancherlei Versuche gemacht, letzterer
namentlich über den Ausfluſs des Wassers. Newton hatte auch die
Hydrodynamik mathematisch behandelt, war aber dabei von falschen
Voraussetzungen ausgegangen. Überhaupt beging man damals noch
allgemein den Fehler, alle Maschinen nur vom statischen Gesichts-
punkt, von dem des Gleichgewichtes in der Ruhe aus zu betrachten,
weshalb man zu richtigen Aufschlüssen nicht kam. Erst Parent ver-
suchte 1704 die Umlaufgeschwindigkeiten von Maschinen zu unter-
suchen. Ein groſser Fortschritt war Eulers vollständiges Werk über
Mechanik, 1736, an die sich d’Alemberts Traité de dynamique 1743
und Traité des fluides 1744 anschlossen. Hierauf trat wieder eine längere
Ruhepause ein, bis Lagrange 1788 der Mechanik durch Zugrundelegung
des Princips der virtuellen Geschwindigkeit ihr festes Fundament gab.

Zu diesen Untersuchungen auf dem Gebiete der Mechanik traten
Musschenbrocks wichtige Versuche über die Festigkeit hinzu, welche
er 1756 veröffentlichte. Um dieselbe Zeit (1758) schrieb Segner
über die Reibung. Die Mechanik des Flüssigen wurde speziell bereichert
durch Clairault und Bouguer, sowie durch Poleni, welcher schon
1717 Versuche über den Ausfluſs des Wassers bekannt machte, welche
dann von Michelotti, Venturi, Borda, Bossut, Du Buat, Langs-
dorf
und Gerstner wiederholt und erweitert wurden.

Der praktische Maschinenbau, der weit älter als die Theorie war,
wurde von dieser zunächst nur wenig beeinfluſst. Über den Bau
hydraulischer Maschinen, namentlich der Wasserräder, besitzen wir
aus dem 18. Jahrhundert wichtige Werke in Leonhard Christof
Sturms
Mühlenbaukunst (1718), Jakob Leupolds Theatrum machi-
narum hydraulicarum und B. Forest de Belidor’s groſses Werk
Architecture hydraulique. Es sind dies alles keine theoretischen Werke,
sondern sie gehen von der Beschreibung guter bestehender Wasser-
werke aus.

Rinman giebt in seiner Maschinenlehre folgende Einteilung der
Wassergefälle und Raddurchmesser für Hammerräder:

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[544/0558] Wasserräder. Gebläsemaschinen. Hämmer. gelegt; seit jener Zeit war man aber nur wenig weiter gekommen. Huyghens und Newton hatten mancherlei Versuche gemacht, letzterer namentlich über den Ausfluſs des Wassers. Newton hatte auch die Hydrodynamik mathematisch behandelt, war aber dabei von falschen Voraussetzungen ausgegangen. Überhaupt beging man damals noch allgemein den Fehler, alle Maschinen nur vom statischen Gesichts- punkt, von dem des Gleichgewichtes in der Ruhe aus zu betrachten, weshalb man zu richtigen Aufschlüssen nicht kam. Erst Parent ver- suchte 1704 die Umlaufgeschwindigkeiten von Maschinen zu unter- suchen. Ein groſser Fortschritt war Eulers vollständiges Werk über Mechanik, 1736, an die sich d’Alemberts Traité de dynamique 1743 und Traité des fluides 1744 anschlossen. Hierauf trat wieder eine längere Ruhepause ein, bis Lagrange 1788 der Mechanik durch Zugrundelegung des Princips der virtuellen Geschwindigkeit ihr festes Fundament gab. Zu diesen Untersuchungen auf dem Gebiete der Mechanik traten Musschenbrocks wichtige Versuche über die Festigkeit hinzu, welche er 1756 veröffentlichte. Um dieselbe Zeit (1758) schrieb Segner über die Reibung. Die Mechanik des Flüssigen wurde speziell bereichert durch Clairault und Bouguer, sowie durch Poleni, welcher schon 1717 Versuche über den Ausfluſs des Wassers bekannt machte, welche dann von Michelotti, Venturi, Borda, Bossut, Du Buat, Langs- dorf und Gerstner wiederholt und erweitert wurden. Der praktische Maschinenbau, der weit älter als die Theorie war, wurde von dieser zunächst nur wenig beeinfluſst. Über den Bau hydraulischer Maschinen, namentlich der Wasserräder, besitzen wir aus dem 18. Jahrhundert wichtige Werke in Leonhard Christof Sturms Mühlenbaukunst (1718), Jakob Leupolds Theatrum machi- narum hydraulicarum und B. Forest de Belidor’s groſses Werk Architecture hydraulique. Es sind dies alles keine theoretischen Werke, sondern sie gehen von der Beschreibung guter bestehender Wasser- werke aus. Rinman giebt in seiner Maschinenlehre folgende Einteilung der Wassergefälle und Raddurchmesser für Hammerräder:

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 544. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/558>, abgerufen am 22.11.2024.