schwere. Die ersteren von 3 und 31/2 Pfund wurden nach Sommes (a 12000 Stück), die von 4 und 5 Pfund das Tausend nach Hundert verkauft.
Die Blasebalgnägel hatten besonders breite Köpfe; die Nietnägel (clous a river) keine Spitzen. Zweispitzige Nägel mit ganz breiten Köpfen von einem Zoll Durchmesser dienten zum Beschlagen der Wagenthüren. Die Hufnägel hatten erhabene Köpfe, welche auf beiden Seiten flach waren, damit sie in den Falz des Hufeisens passten. Man unterschied französische, englische und deutsche. Die französischen Hufnägel wurden fast alle in der Normandie, in der Gegend von Breteuil verfertigt und wogen das Tausend 14, 16, 18, 20, 22 und 24 Pfund. Auch zu Tinchebray, unweit Falaise, befand sich eine Fabrik für Hufnägel. Vormals bezog Paris und der grösste Teil von Frankreich die Hufnägel aus dem Limousin.
Schienennägel (clous a bande ou a tete rabadue) wurden in Frankreich nur in der Champagne und St. Dizier in Menge verfertigt. Sie dienen besonders zum Anschlagen der eisernen Bänder und der Radschienen. Sie wurden nach Tausenden gehandelt. Die kleinsten wogen 7 Pfund, die schwereren 8, 9, 10, 11 und 12 Pfund. Wenn sie noch schwerer waren, wurden sie nach dem Gewicht verkauft und hiessen clous a poids. Nur in Charleville wurden alle Arten von Nägel gemacht. Zu Tinchebray in der Normandie wurden nur fünf Sorten Kleinnägel oder Zwecken gemacht, nämlich 1/4-, 3/4-, 1-, 11/2 pfündige. Sie wurden in Säcken oder Beutel zu 60 Pfund oder 10000 Stück gehandelt. Die feinen Nägel der Champagne waren aber besser als die der Normandie. Vorzügliche kleine Nägel wurden um Troyes geschmiedet und die von St. Dizier waren auch gut. Die besten Gattungen feiner Nägel und Zwecken lieferte aber die Provinz Forez, sie waren aber auch teurer als alle anderen.
In Holland war ein ausserordentlich starker Handel mit Nägeln, die fast alle in dem Gebiet von Lüttich fabriziert wurden. Das Tausend wog 10, 12, 14, 16, 24, 30, 36, 50, 58, 60 bis 68 Pfund; die hundert Pfund kosteten 10 bis 12 Gulden holländisch. Die Lütticher Nägel wurden von Handschmieden aus ganz sprödem, kaltbrüchigem Eisen gemacht. Da dieses und die Steinkohlen sehr billig waren, die Lebensmittel wenig kosteten und die Arbeit von Bauern im Hause betrieben wurde, so stellten sich die Preise dieser Nägel sehr niedrig. Alle Sorten hatten einen platten Schlag auf dem Kopf, was nur mit dem Handhammer zu machen ist, ein Teil hatte platte fünfschlägige, ein anderer hohe vierschlägige Köpfe.
Eisen- und Stahlveredlung.
schwere. Die ersteren von 3 und 3½ Pfund wurden nach Sommes (à 12000 Stück), die von 4 und 5 Pfund das Tausend nach Hundert verkauft.
Die Blasebalgnägel hatten besonders breite Köpfe; die Nietnägel (clous à river) keine Spitzen. Zweispitzige Nägel mit ganz breiten Köpfen von einem Zoll Durchmesser dienten zum Beschlagen der Wagenthüren. Die Hufnägel hatten erhabene Köpfe, welche auf beiden Seiten flach waren, damit sie in den Falz des Hufeisens paſsten. Man unterschied französische, englische und deutsche. Die französischen Hufnägel wurden fast alle in der Normandie, in der Gegend von Breteuil verfertigt und wogen das Tausend 14, 16, 18, 20, 22 und 24 Pfund. Auch zu Tinchebray, unweit Falaise, befand sich eine Fabrik für Hufnägel. Vormals bezog Paris und der gröſste Teil von Frankreich die Hufnägel aus dem Limousin.
Schienennägel (clous à bande ou à tête rabadue) wurden in Frankreich nur in der Champagne und St. Dizier in Menge verfertigt. Sie dienen besonders zum Anschlagen der eisernen Bänder und der Radschienen. Sie wurden nach Tausenden gehandelt. Die kleinsten wogen 7 Pfund, die schwereren 8, 9, 10, 11 und 12 Pfund. Wenn sie noch schwerer waren, wurden sie nach dem Gewicht verkauft und hieſsen clous à poids. Nur in Charleville wurden alle Arten von Nägel gemacht. Zu Tinchebray in der Normandie wurden nur fünf Sorten Kleinnägel oder Zwecken gemacht, nämlich ¼-, ¾-, 1-, 1½ pfündige. Sie wurden in Säcken oder Beutel zu 60 Pfund oder 10000 Stück gehandelt. Die feinen Nägel der Champagne waren aber besser als die der Normandie. Vorzügliche kleine Nägel wurden um Troyes geschmiedet und die von St. Dizier waren auch gut. Die besten Gattungen feiner Nägel und Zwecken lieferte aber die Provinz Forez, sie waren aber auch teurer als alle anderen.
In Holland war ein auſserordentlich starker Handel mit Nägeln, die fast alle in dem Gebiet von Lüttich fabriziert wurden. Das Tausend wog 10, 12, 14, 16, 24, 30, 36, 50, 58, 60 bis 68 Pfund; die hundert Pfund kosteten 10 bis 12 Gulden holländisch. Die Lütticher Nägel wurden von Handschmieden aus ganz sprödem, kaltbrüchigem Eisen gemacht. Da dieses und die Steinkohlen sehr billig waren, die Lebensmittel wenig kosteten und die Arbeit von Bauern im Hause betrieben wurde, so stellten sich die Preise dieser Nägel sehr niedrig. Alle Sorten hatten einen platten Schlag auf dem Kopf, was nur mit dem Handhammer zu machen ist, ein Teil hatte platte fünfschlägige, ein anderer hohe vierschlägige Köpfe.
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Eisen- und Stahlveredlung.
schwere. Die ersteren von 3 und 3½ Pfund wurden nach Sommes
(à 12000 Stück), die von 4 und 5 Pfund das Tausend nach Hundert
verkauft.
Die Blasebalgnägel hatten besonders breite Köpfe; die Nietnägel
(clous à river) keine Spitzen. Zweispitzige Nägel mit ganz breiten
Köpfen von einem Zoll Durchmesser dienten zum Beschlagen der
Wagenthüren. Die Hufnägel hatten erhabene Köpfe, welche auf
beiden Seiten flach waren, damit sie in den Falz des Hufeisens paſsten.
Man unterschied französische, englische und deutsche. Die französischen
Hufnägel wurden fast alle in der Normandie, in der Gegend von
Breteuil verfertigt und wogen das Tausend 14, 16, 18, 20, 22 und
24 Pfund. Auch zu Tinchebray, unweit Falaise, befand sich eine
Fabrik für Hufnägel. Vormals bezog Paris und der gröſste Teil von
Frankreich die Hufnägel aus dem Limousin.
Schienennägel (clous à bande ou à tête rabadue) wurden in
Frankreich nur in der Champagne und St. Dizier in Menge verfertigt.
Sie dienen besonders zum Anschlagen der eisernen Bänder und der
Radschienen. Sie wurden nach Tausenden gehandelt. Die kleinsten
wogen 7 Pfund, die schwereren 8, 9, 10, 11 und 12 Pfund. Wenn
sie noch schwerer waren, wurden sie nach dem Gewicht verkauft und
hieſsen clous à poids. Nur in Charleville wurden alle Arten von
Nägel gemacht. Zu Tinchebray in der Normandie wurden nur fünf
Sorten Kleinnägel oder Zwecken gemacht, nämlich ¼-, ¾-, 1-,
1½ pfündige. Sie wurden in Säcken oder Beutel zu 60 Pfund oder
10000 Stück gehandelt. Die feinen Nägel der Champagne waren aber
besser als die der Normandie. Vorzügliche kleine Nägel wurden um
Troyes geschmiedet und die von St. Dizier waren auch gut. Die
besten Gattungen feiner Nägel und Zwecken lieferte aber die Provinz
Forez, sie waren aber auch teurer als alle anderen.
In Holland war ein auſserordentlich starker Handel mit Nägeln,
die fast alle in dem Gebiet von Lüttich fabriziert wurden. Das
Tausend wog 10, 12, 14, 16, 24, 30, 36, 50, 58, 60 bis 68 Pfund; die
hundert Pfund kosteten 10 bis 12 Gulden holländisch. Die Lütticher
Nägel wurden von Handschmieden aus ganz sprödem, kaltbrüchigem
Eisen gemacht. Da dieses und die Steinkohlen sehr billig waren, die
Lebensmittel wenig kosteten und die Arbeit von Bauern im Hause
betrieben wurde, so stellten sich die Preise dieser Nägel sehr niedrig.
Alle Sorten hatten einen platten Schlag auf dem Kopf, was nur mit
dem Handhammer zu machen ist, ein Teil hatte platte fünfschlägige,
ein anderer hohe vierschlägige Köpfe.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 445. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/459>, abgerufen am 22.11.2024.
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