Walzwerken allein, ohne alles Schmieden bereitet werden, aber da ausser einem sehr weichen walzbaren Eisen auch eine grosse, kostbare, sehr stark gebaute, mit reichlichem Wasser versehene Betriebs- einrichtung, nebst einem sehr thätigen, achtsamen Meister erfordert wird, so dürften sie bei uns kaum eingeführt werden."
Für verzinnte Bleche, die viel dünner waren, bedurfte man noch eines weicheren und zäheren Eisens und nahm dazu nur solches, welches dreimal im Herd niedergeschmolzen (zweimal aufgebrochen) war. Wurden die Bleche geschmiedet, so nahm man ein Material- eisen von 2 Zoll Dicke und 3/4 Zoll Breite; wurden sie gewalzt, von 6 Zoll Breite und 5/8 Zoll Dicke.
Blechwalzwerke gab es zu Fagerwiek in Nyland, bei Skieskatle- berg in Westmannland und zu Johannisfors in Upland.
Die gangbarste Sorte Weissblech war 13 auf 10 Zoll.
In Schweden waren am gebräuchlichsten:
1. Ganzes Kreuzblech, die beste, gleichste und dickste Sorte, von welcher 1 Fass zu 450 Blättern 1 Schiffspfund Stapelgewicht (160 kg) wog; sie wurden mit @ bezeichnet.
2. Halbes Kreuz, 1/2 @, etwas dünner, 150 kg das Fass. Hierauf weiter abnehmend:
3. Senkler,
4. Forder- (140 kg) und
5. Netzelblech (130 kg),
6. Verzinnter Ausschuss,
7. Schwarzer Ausschuss und
8. Unsortiertes verzinntes Blech.
Auf deutschen Blechhämmern wurden noch weiter Doppelkreuz- oder Kronenblech I. P., Extrakreuz W X. Wf., Sun Fr. u. s. w. sortiert.
In England sortierte man gewöhnlich nur einfaches, in Kisten zu 225 Blechen zu 140 engl. Pfund Gewicht und Doppelblech zu 100 Blätter in der Kiste von demselben Gewicht. Diese zeichneten sich durch ausserordentliche Gleichmässigkeit aus, was seinen Grund darin hatte, dass das Blech gewalzt war. Auch waren sie besser verzinnt und beschnitten. In der Länge übertrafen sie die schwedischen; ihr Mass war 14 Zoll Länge und 10 Zoll Breite.
In England galt es als eine Regel, dass so viel Gewicht, als durch das Beizen verloren ging, durch das Verzinnen wieder ersetzt wurde, was eine sehr feine Verzinnung voraussetzt.
Während die Stab- und Materialhämmer Aufwerfhämmer waren, so waren die Zain- oder Gebundhämmer, auch Knopper- oder
Eisen- und Stahlveredlung.
Walzwerken allein, ohne alles Schmieden bereitet werden, aber da auſser einem sehr weichen walzbaren Eisen auch eine groſse, kostbare, sehr stark gebaute, mit reichlichem Wasser versehene Betriebs- einrichtung, nebst einem sehr thätigen, achtsamen Meister erfordert wird, so dürften sie bei uns kaum eingeführt werden.“
Für verzinnte Bleche, die viel dünner waren, bedurfte man noch eines weicheren und zäheren Eisens und nahm dazu nur solches, welches dreimal im Herd niedergeschmolzen (zweimal aufgebrochen) war. Wurden die Bleche geschmiedet, so nahm man ein Material- eisen von 2 Zoll Dicke und ¾ Zoll Breite; wurden sie gewalzt, von 6 Zoll Breite und ⅝ Zoll Dicke.
Blechwalzwerke gab es zu Fagerwiek in Nyland, bei Skieskatle- berg in Westmannland und zu Johannisfors in Upland.
Die gangbarste Sorte Weiſsblech war 13 auf 10 Zoll.
In Schweden waren am gebräuchlichsten:
1. Ganzes Kreuzblech, die beste, gleichste und dickste Sorte, von welcher 1 Faſs zu 450 Blättern 1 Schiffspfund Stapelgewicht (160 kg) wog; sie wurden mit  bezeichnet.
2. Halbes Kreuz, ½ , etwas dünner, 150 kg das Faſs. Hierauf weiter abnehmend:
3. Senkler,
4. Forder- (140 kg) und
5. Netzelblech (130 kg),
6. Verzinnter Ausschuſs,
7. Schwarzer Ausschuſs und
8. Unsortiertes verzinntes Blech.
Auf deutschen Blechhämmern wurden noch weiter Doppelkreuz- oder Kronenblech I. P., Extrakreuz W X. Wf., ☉ Fr. u. s. w. sortiert.
In England sortierte man gewöhnlich nur einfaches, in Kisten zu 225 Blechen zu 140 engl. Pfund Gewicht und Doppelblech zu 100 Blätter in der Kiste von demselben Gewicht. Diese zeichneten sich durch auſserordentliche Gleichmäſsigkeit aus, was seinen Grund darin hatte, daſs das Blech gewalzt war. Auch waren sie besser verzinnt und beschnitten. In der Länge übertrafen sie die schwedischen; ihr Maſs war 14 Zoll Länge und 10 Zoll Breite.
In England galt es als eine Regel, daſs so viel Gewicht, als durch das Beizen verloren ging, durch das Verzinnen wieder ersetzt wurde, was eine sehr feine Verzinnung voraussetzt.
Während die Stab- und Materialhämmer Aufwerfhämmer waren, so waren die Zain- oder Gebundhämmer, auch Knopper- oder
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[436/0450]
Eisen- und Stahlveredlung.
Walzwerken allein, ohne alles Schmieden bereitet werden, aber da
auſser einem sehr weichen walzbaren Eisen auch eine groſse, kostbare,
sehr stark gebaute, mit reichlichem Wasser versehene Betriebs-
einrichtung, nebst einem sehr thätigen, achtsamen Meister erfordert
wird, so dürften sie bei uns kaum eingeführt werden.“
Für verzinnte Bleche, die viel dünner waren, bedurfte man
noch eines weicheren und zäheren Eisens und nahm dazu nur solches,
welches dreimal im Herd niedergeschmolzen (zweimal aufgebrochen)
war. Wurden die Bleche geschmiedet, so nahm man ein Material-
eisen von 2 Zoll Dicke und ¾ Zoll Breite; wurden sie gewalzt, von
6 Zoll Breite und ⅝ Zoll Dicke.
Blechwalzwerke gab es zu Fagerwiek in Nyland, bei Skieskatle-
berg in Westmannland und zu Johannisfors in Upland.
Die gangbarste Sorte Weiſsblech war 13 auf 10 Zoll.
In Schweden waren am gebräuchlichsten:
1. Ganzes Kreuzblech, die beste, gleichste und dickste Sorte,
von welcher 1 Faſs zu 450 Blättern 1 Schiffspfund Stapelgewicht (160 kg)
wog; sie wurden mit  bezeichnet.
2. Halbes Kreuz, ½ , etwas dünner, 150 kg das Faſs. Hierauf
weiter abnehmend:
3. Senkler,
4. Forder- (140 kg) und
5. Netzelblech (130 kg),
6. Verzinnter Ausschuſs,
7. Schwarzer Ausschuſs und
8. Unsortiertes verzinntes Blech.
Auf deutschen Blechhämmern wurden noch weiter Doppelkreuz-
oder Kronenblech I. P., Extrakreuz W X. Wf., ☉ Fr. u. s. w. sortiert.
In England sortierte man gewöhnlich nur einfaches, in Kisten zu
225 Blechen zu 140 engl. Pfund Gewicht und Doppelblech zu 100
Blätter in der Kiste von demselben Gewicht. Diese zeichneten sich
durch auſserordentliche Gleichmäſsigkeit aus, was seinen Grund darin
hatte, daſs das Blech gewalzt war. Auch waren sie besser verzinnt
und beschnitten. In der Länge übertrafen sie die schwedischen; ihr
Maſs war 14 Zoll Länge und 10 Zoll Breite.
In England galt es als eine Regel, daſs so viel Gewicht, als durch
das Beizen verloren ging, durch das Verzinnen wieder ersetzt wurde,
was eine sehr feine Verzinnung voraussetzt.
Während die Stab- und Materialhämmer Aufwerfhämmer
waren, so waren die Zain- oder Gebundhämmer, auch Knopper- oder
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/450>, abgerufen am 22.11.2024.
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