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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
welcher 13 Fuss unter der Gichtöffnung lag. Er bildete einen umge-
kehrten Trichter, welcher mit seiner Basis auf einem aufrechtstehenden
Trichter sass. Der obere Teil war der Schacht oder Laderaum (la
charge). Derselbe war aus feuerfesten Backsteinen oder in andern
Gegenden aus Feldsteinen hergestellt. Der untere Teil, von dem
Kohlensack bis zum Boden, war nur 8 Fuss hoch. Der obere, sich
stark erweiternde Teil desselben, die Rast (etalage), war ungefähr
[Abbildung] Fig. 62.
3 Fuss hoch und
wurde aus Masse
(sable) gestampft.
Die Querschnitte des
Ofeninneren bilde-
ten im Gestell ein
längliches Viereck
(Fig. 63), in der
Rast ein längliches
Achteck (Fig. 64).
Die Gichtöffnung
war wieder ein Vier-
eck. Infolgedessen
waren Rast und
Schacht durch je
acht Flächen be-
grenzt, durch vier
Trapeze und vier
Dreiecke, wie aus
dem Schnitte Fig. 64
zu ersehen ist. Diese
eigentümliche Ge-
stalt des Ofeninne-
ren kam in Frank-
reich öfter vor. Die
Rastwände waren stark geneigt. Der untere viereckige Teil des Ofen-
inneren K K L (Fig. 61) war das Gestell oder Werk (l'ouvrage). Es
war dieser Teil auch wirklich das Werk des Schmelzers, das er selbst
fertig stellte und einbaute und das zu machen er für eine wichtige
geheime Kunst ausgab und selbst dafür hielt. Es wurde meist aus
grossen, sorgfältig zugehauenen Werksteinen ohne Mörtel zusammen-
gefügt. Der Boden bestand in der Regel aus einem Stein, was besser
war, als wenn man ihn aus zwei oder drei zusammensetzte. Hierauf

Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
welcher 13 Fuſs unter der Gichtöffnung lag. Er bildete einen umge-
kehrten Trichter, welcher mit seiner Basis auf einem aufrechtstehenden
Trichter saſs. Der obere Teil war der Schacht oder Laderaum (la
charge). Derselbe war aus feuerfesten Backsteinen oder in andern
Gegenden aus Feldsteinen hergestellt. Der untere Teil, von dem
Kohlensack bis zum Boden, war nur 8 Fuſs hoch. Der obere, sich
stark erweiternde Teil desselben, die Rast (étalage), war ungefähr
[Abbildung] Fig. 62.
3 Fuſs hoch und
wurde aus Masse
(sable) gestampft.
Die Querschnitte des
Ofeninneren bilde-
ten im Gestell ein
längliches Viereck
(Fig. 63), in der
Rast ein längliches
Achteck (Fig. 64).
Die Gichtöffnung
war wieder ein Vier-
eck. Infolgedessen
waren Rast und
Schacht durch je
acht Flächen be-
grenzt, durch vier
Trapeze und vier
Dreiecke, wie aus
dem Schnitte Fig. 64
zu ersehen ist. Diese
eigentümliche Ge-
stalt des Ofeninne-
ren kam in Frank-
reich öfter vor. Die
Rastwände waren stark geneigt. Der untere viereckige Teil des Ofen-
inneren K K L (Fig. 61) war das Gestell oder Werk (l’ouvrage). Es
war dieser Teil auch wirklich das Werk des Schmelzers, das er selbst
fertig stellte und einbaute und das zu machen er für eine wichtige
geheime Kunst ausgab und selbst dafür hielt. Es wurde meist aus
groſsen, sorgfältig zugehauenen Werksteinen ohne Mörtel zusammen-
gefügt. Der Boden bestand in der Regel aus einem Stein, was besser
war, als wenn man ihn aus zwei oder drei zusammensetzte. Hierauf

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[324/0338] Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts. welcher 13 Fuſs unter der Gichtöffnung lag. Er bildete einen umge- kehrten Trichter, welcher mit seiner Basis auf einem aufrechtstehenden Trichter saſs. Der obere Teil war der Schacht oder Laderaum (la charge). Derselbe war aus feuerfesten Backsteinen oder in andern Gegenden aus Feldsteinen hergestellt. Der untere Teil, von dem Kohlensack bis zum Boden, war nur 8 Fuſs hoch. Der obere, sich stark erweiternde Teil desselben, die Rast (étalage), war ungefähr [Abbildung Fig. 62.] 3 Fuſs hoch und wurde aus Masse (sable) gestampft. Die Querschnitte des Ofeninneren bilde- ten im Gestell ein längliches Viereck (Fig. 63), in der Rast ein längliches Achteck (Fig. 64). Die Gichtöffnung war wieder ein Vier- eck. Infolgedessen waren Rast und Schacht durch je acht Flächen be- grenzt, durch vier Trapeze und vier Dreiecke, wie aus dem Schnitte Fig. 64 zu ersehen ist. Diese eigentümliche Ge- stalt des Ofeninne- ren kam in Frank- reich öfter vor. Die Rastwände waren stark geneigt. Der untere viereckige Teil des Ofen- inneren K K L (Fig. 61) war das Gestell oder Werk (l’ouvrage). Es war dieser Teil auch wirklich das Werk des Schmelzers, das er selbst fertig stellte und einbaute und das zu machen er für eine wichtige geheime Kunst ausgab und selbst dafür hielt. Es wurde meist aus groſsen, sorgfältig zugehauenen Werksteinen ohne Mörtel zusammen- gefügt. Der Boden bestand in der Regel aus einem Stein, was besser war, als wenn man ihn aus zwei oder drei zusammensetzte. Hierauf

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/338>, abgerufen am 23.11.2024.