Röstofen une ugraine. Er hält ungefähr 14000 bis 15000 Pfund geröstetes Eisenerz und man braucht zwei Wagen Holz auf 1400 bis 1500 Eselsladungen Erz. Das Feuer brennt in diesen Öfen einen oder mehrere Tage. Man muss darauf achten, dass die letzten Schichten Erz aus kleinen Stücken bestehen, damit hier das Feuer, weil es weniger Luft hat, länger anhält und so das Erz, das am weitesten von der grossen Hitze entfernt ist, doch am leichtesten röstet. In derselben Provinz hat man Öfen, die äusserlich cylindrisch, inwendig aber wie ein abgestutzter umgekehrter Kegel aussehen. Die obere Öffnung ist 9 Fuss (2,924 m) im Durchmesser, während der Ofen am Boden nur 4 Fuss (1,30 m) weit ist. Seine Höhe beträgt 10 Fuss (3,248 m), wie man dies aus der Fig. 58 ersehen kann, die nach den Zeichnungen, welche mir Herr von Orsai, der frühere Inten- dant jener Provinz, verschafft hat, hergestellt ist. Wenn die Erze ge-
[Abbildung]
Fig. 58.
[Abbildung]
Fig. 59.
röstet sind, so zerschlägt man die gröberen Stücke zu Nussgrösse, dabei scheidet man die taube Bergart davon. Man verbringt alsdann das geröstete Erz zu den Schmelzhütten und lagert es in Haufen an der Luft. Die Hüttenmeister sagen, dass die Erze durch dieses Lagern 5 Prozent an Wert gewinnen. . . . Die gerösteten Erze von Alvar geben ungefähr ein Drittel ihres Gewichtes geschmolzenes Eisen.
In der Landschaft Foix und Umgegend errichtet man die Öfen (Stadeln) auf einem quadratischen Sockel von 9 Fuss Seitenlänge. Man führt die Wände, 3 bis 4 Fuss hoch, senkrecht auf und lässt auf einer Seite eine Öffnung zum Anzünden. Den Boden bedeckt man mit einer Schicht Kohlen, auf diese legt man eine Schicht Holz und hierauf breitet man das zu röstende Erz aus, dieses bedeckt man wieder mit Kohlen und Holz und breitet eine Erzschicht darüber, dicker als die erste. Das Brennen in diesen Stadeln, welche Fig. 59 nach einer Zeichnung des damaligen Intendanten d'Angervilliers hergestellt sind, dauerte acht Tage. Die Öfen im spanischen Navarra hatten mehr
Die Eisenerze.
Röstofen une ugraine. Er hält ungefähr 14000 bis 15000 Pfund geröstetes Eisenerz und man braucht zwei Wagen Holz auf 1400 bis 1500 Eselsladungen Erz. Das Feuer brennt in diesen Öfen einen oder mehrere Tage. Man muſs darauf achten, daſs die letzten Schichten Erz aus kleinen Stücken bestehen, damit hier das Feuer, weil es weniger Luft hat, länger anhält und so das Erz, das am weitesten von der groſsen Hitze entfernt ist, doch am leichtesten röstet. In derselben Provinz hat man Öfen, die äuſserlich cylindrisch, inwendig aber wie ein abgestutzter umgekehrter Kegel aussehen. Die obere Öffnung ist 9 Fuſs (2,924 m) im Durchmesser, während der Ofen am Boden nur 4 Fuſs (1,30 m) weit ist. Seine Höhe beträgt 10 Fuſs (3,248 m), wie man dies aus der Fig. 58 ersehen kann, die nach den Zeichnungen, welche mir Herr von Orsai, der frühere Inten- dant jener Provinz, verschafft hat, hergestellt ist. Wenn die Erze ge-
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Fig. 58.
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Fig. 59.
röstet sind, so zerschlägt man die gröberen Stücke zu Nuſsgröſse, dabei scheidet man die taube Bergart davon. Man verbringt alsdann das geröstete Erz zu den Schmelzhütten und lagert es in Haufen an der Luft. Die Hüttenmeister sagen, daſs die Erze durch dieses Lagern 5 Prozent an Wert gewinnen. . . . Die gerösteten Erze von Alvar geben ungefähr ein Drittel ihres Gewichtes geschmolzenes Eisen.
In der Landschaft Foix und Umgegend errichtet man die Öfen (Stadeln) auf einem quadratischen Sockel von 9 Fuſs Seitenlänge. Man führt die Wände, 3 bis 4 Fuſs hoch, senkrecht auf und läſst auf einer Seite eine Öffnung zum Anzünden. Den Boden bedeckt man mit einer Schicht Kohlen, auf diese legt man eine Schicht Holz und hierauf breitet man das zu röstende Erz aus, dieses bedeckt man wieder mit Kohlen und Holz und breitet eine Erzschicht darüber, dicker als die erste. Das Brennen in diesen Stadeln, welche Fig. 59 nach einer Zeichnung des damaligen Intendanten d’Angervilliers hergestellt sind, dauerte acht Tage. Die Öfen im spanischen Navarra hatten mehr
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Die Eisenerze.
Röstofen une ugraine. Er hält ungefähr 14000 bis 15000 Pfund
geröstetes Eisenerz und man braucht zwei Wagen Holz auf 1400 bis
1500 Eselsladungen Erz. Das Feuer brennt in diesen Öfen einen
oder mehrere Tage. Man muſs darauf achten, daſs die letzten
Schichten Erz aus kleinen Stücken bestehen, damit hier das Feuer,
weil es weniger Luft hat, länger anhält und so das Erz, das am
weitesten von der groſsen Hitze entfernt ist, doch am leichtesten
röstet. In derselben Provinz hat man Öfen, die äuſserlich cylindrisch,
inwendig aber wie ein abgestutzter umgekehrter Kegel aussehen. Die
obere Öffnung ist 9 Fuſs (2,924 m) im Durchmesser, während der
Ofen am Boden nur 4 Fuſs (1,30 m) weit ist. Seine Höhe beträgt
10 Fuſs (3,248 m), wie man dies aus der Fig. 58 ersehen kann, die
nach den Zeichnungen, welche mir Herr von Orsai, der frühere Inten-
dant jener Provinz, verschafft hat, hergestellt ist. Wenn die Erze ge-
[Abbildung Fig. 58.]
[Abbildung Fig. 59.]
röstet sind, so zerschlägt man die gröberen Stücke zu Nuſsgröſse,
dabei scheidet man die taube Bergart davon. Man verbringt alsdann
das geröstete Erz zu den Schmelzhütten und lagert es in Haufen an
der Luft. Die Hüttenmeister sagen, daſs die Erze durch dieses
Lagern 5 Prozent an Wert gewinnen. . . . Die gerösteten Erze von
Alvar geben ungefähr ein Drittel ihres Gewichtes geschmolzenes Eisen.
In der Landschaft Foix und Umgegend errichtet man die Öfen
(Stadeln) auf einem quadratischen Sockel von 9 Fuſs Seitenlänge.
Man führt die Wände, 3 bis 4 Fuſs hoch, senkrecht auf und läſst
auf einer Seite eine Öffnung zum Anzünden. Den Boden bedeckt man
mit einer Schicht Kohlen, auf diese legt man eine Schicht Holz und
hierauf breitet man das zu röstende Erz aus, dieses bedeckt man wieder
mit Kohlen und Holz und breitet eine Erzschicht darüber, dicker als
die erste. Das Brennen in diesen Stadeln, welche Fig. 59 nach einer
Zeichnung des damaligen Intendanten d’Angervilliers hergestellt sind,
dauerte acht Tage. Die Öfen im spanischen Navarra hatten mehr
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/331>, abgerufen am 23.11.2024.
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