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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
Trommel, gerissen, wo sie frei wird. Indem aber das Wasser mit
Gewalt auf die Tafel aufschlägt, wird ausserdem ein grosser Teil der
im Wasser gelösten Luft frei gemacht. Diese Luft hat keinen andern
Ausgang als durch die zweite Öffnung im Deckel, welche sie dem
Ofen zuführt. Gleichzeitig lässt man durch eine Öffnung in der
Seitenwand am Boden der Kufe ebensoviel Wasser ablaufen, als oben
[Abbildung] Fig. 56.
zuströmt. Diese Öffnung ist durch einen Schieber Q R S (Fig. 53) ge-
schlossen, den man entsprechend stellt. Dadurch entsteht ein gleich-
förmiger Windstrom.

Für einen Frisch- oder Ausheizherd genügt eine solche Wind-
trompete (Einfallrohr), für einen Hochofen zum Erzschmelzen braucht
man zwei oder, wie in der Abbildung, drei. Jede hat ihre besondere

[Abbildung] Fig. 57.
Kufe (Trommel), da-
gegen leitet man
die Windleitungen
aus denselben in
ein grösseres Sam-
melrohr, aus dem
dann der Wind in
den Ofen geleitet
wird. Das Wind-
rohr hatte vor seiner
Einmündung eine
Klappe oder ein Ventil, durch dessen Öffnung die Luft statt in den
Ofen ins Freie ausströmen konnte (Fig. 57, l m). Je höher das Ein-
fallrohr, je stärker wird der Druck des Windes, während die Wind-
menge von den Durchmessern des Trichters, Fallrohres, der Wind-
löcher u. s. w. abhängt. Beides richtet sich nach Bedarf, Wasser-
menge und Gefälle.

Die Wassertrommelgebläse der Grafschaft Foix waren anders
konstruiert. Bei diesen sind die seitlichen Luftlöcher unter dem
Trichter nur nebensächlich, indem hier die Luft gleich beim Ein-
strömen des Wassers mitgerissen wird. Dies geschieht durch die

Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
Trommel, gerissen, wo sie frei wird. Indem aber das Wasser mit
Gewalt auf die Tafel aufschlägt, wird auſserdem ein groſser Teil der
im Wasser gelösten Luft frei gemacht. Diese Luft hat keinen andern
Ausgang als durch die zweite Öffnung im Deckel, welche sie dem
Ofen zuführt. Gleichzeitig läſst man durch eine Öffnung in der
Seitenwand am Boden der Kufe ebensoviel Wasser ablaufen, als oben
[Abbildung] Fig. 56.
zuströmt. Diese Öffnung ist durch einen Schieber Q R S (Fig. 53) ge-
schlossen, den man entsprechend stellt. Dadurch entsteht ein gleich-
förmiger Windstrom.

Für einen Frisch- oder Ausheizherd genügt eine solche Wind-
trompete (Einfallrohr), für einen Hochofen zum Erzschmelzen braucht
man zwei oder, wie in der Abbildung, drei. Jede hat ihre besondere

[Abbildung] Fig. 57.
Kufe (Trommel), da-
gegen leitet man
die Windleitungen
aus denselben in
ein gröſseres Sam-
melrohr, aus dem
dann der Wind in
den Ofen geleitet
wird. Das Wind-
rohr hatte vor seiner
Einmündung eine
Klappe oder ein Ventil, durch dessen Öffnung die Luft statt in den
Ofen ins Freie ausströmen konnte (Fig. 57, l m). Je höher das Ein-
fallrohr, je stärker wird der Druck des Windes, während die Wind-
menge von den Durchmessern des Trichters, Fallrohres, der Wind-
löcher u. s. w. abhängt. Beides richtet sich nach Bedarf, Wasser-
menge und Gefälle.

Die Wassertrommelgebläse der Grafschaft Foix waren anders
konstruiert. Bei diesen sind die seitlichen Luftlöcher unter dem
Trichter nur nebensächlich, indem hier die Luft gleich beim Ein-
strömen des Wassers mitgerissen wird. Dies geschieht durch die

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[314/0328] Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Trommel, gerissen, wo sie frei wird. Indem aber das Wasser mit Gewalt auf die Tafel aufschlägt, wird auſserdem ein groſser Teil der im Wasser gelösten Luft frei gemacht. Diese Luft hat keinen andern Ausgang als durch die zweite Öffnung im Deckel, welche sie dem Ofen zuführt. Gleichzeitig läſst man durch eine Öffnung in der Seitenwand am Boden der Kufe ebensoviel Wasser ablaufen, als oben [Abbildung Fig. 56.] zuströmt. Diese Öffnung ist durch einen Schieber Q R S (Fig. 53) ge- schlossen, den man entsprechend stellt. Dadurch entsteht ein gleich- förmiger Windstrom. Für einen Frisch- oder Ausheizherd genügt eine solche Wind- trompete (Einfallrohr), für einen Hochofen zum Erzschmelzen braucht man zwei oder, wie in der Abbildung, drei. Jede hat ihre besondere [Abbildung Fig. 57.] Kufe (Trommel), da- gegen leitet man die Windleitungen aus denselben in ein gröſseres Sam- melrohr, aus dem dann der Wind in den Ofen geleitet wird. Das Wind- rohr hatte vor seiner Einmündung eine Klappe oder ein Ventil, durch dessen Öffnung die Luft statt in den Ofen ins Freie ausströmen konnte (Fig. 57, l m). Je höher das Ein- fallrohr, je stärker wird der Druck des Windes, während die Wind- menge von den Durchmessern des Trichters, Fallrohres, der Wind- löcher u. s. w. abhängt. Beides richtet sich nach Bedarf, Wasser- menge und Gefälle. Die Wassertrommelgebläse der Grafschaft Foix waren anders konstruiert. Bei diesen sind die seitlichen Luftlöcher unter dem Trichter nur nebensächlich, indem hier die Luft gleich beim Ein- strömen des Wassers mitgerissen wird. Dies geschieht durch die

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/328>, abgerufen am 23.11.2024.