Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
die Gewinnung des Eisens mit Steinkohle beziehen, haben wir bereits erwähnt. Sie enthalten keine nähere Angabe über die Vorbereitung der Steinkohle für ihre Verwendung im Hochofen. Es wurde aber bereits nachgewiesen, dass diese Vorbereitung, die Verkokung der Steinkohle jedenfalls das wichtigste Geheimnis Dud Dudleys, dem es gelang, Eisen mit Steinkohle im Hochofen zu schmelzen, war. Die Frage der Verkokung beschäftigte die Techniker des 17. Jahrhunderts andauernd. Aus Plots Geschichte von Staffordshire erfahren wir, dass dort gegen Ende des Jahrhunderts die Verkohlung der Stein- kohle in Meilern bereits in Übung stand. Von den Patenten des 17. Jahrhunderts heben wir besonders noch zwei hervor, weil die- selben sich nur auf die Verkokung beziehen. Das eine wurde bereits im Jahre 1632 an Sir Abraham Williams, John Gaspar van Wolfen, Edward Hanchett, Amadis van Wolfen, Walter Williams, Henry Reignolds, John Browne und Gaspar Fredericke van Wolfen erteilt, "für ein neues Verfahren der Verkohlung von Steinkohle (Charking of Seacole) und jeder Art Erdkohle und für die Aufbereitung und Zurichtung derselben, um sie geeignet zu machen, Eisen und andere Metalle zu schmelzen, sowie für jede Art von Verwendung noch über die hinaus, die sie bis jetzt gefunden hatte. -- Eine Beschreibung des Ver- fahrens ist nicht mitgeteilt, nur ist in dem Patent (Letters Patent, Nr. 65) gesagt, dass den Patentinhabern auch das Recht zustehen solle, auf fremdem Grund und Boden Öfen oder andere Gefässe zu errichten (and further agreeing with the tennants and occupiers of the soyle to sett opp in any place or places with in our domynions any house or houses, furnace or furnaces, vessel or vessels, or any other ymplements whatsoever fitt and necessary for the putting in practice of the said mistery), woraus sich vermuten lässt, dass ihr Verfahren in geschlossenen Öfen oder Gefässen ausgeführt wurde.
Von grossem Interesse ist auch das andere Patent, welches der deutsche Gelehrte Becher, der mit Prinz Rupprecht von der Pfalz, dem Enkel Jakobs I., in naher Beziehung stand, erhielt, obgleich dessen Hauptzweck die Gewinnung der Destillationsprodukte der Steinkohlen, Teer und Teeröle, war. Dieser Teer wurde bei der königlichen Marine, an deren Spitze Prinz Ruppert damals stand, an- gewendet.
In seiner "Närrischen Weisheit" schreibt Becher darüber 1):
1) Närrische Weisheit und weise Narrheit, Frankfurt 1683, S. 91.
Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
die Gewinnung des Eisens mit Steinkohle beziehen, haben wir bereits erwähnt. Sie enthalten keine nähere Angabe über die Vorbereitung der Steinkohle für ihre Verwendung im Hochofen. Es wurde aber bereits nachgewiesen, daſs diese Vorbereitung, die Verkokung der Steinkohle jedenfalls das wichtigste Geheimnis Dud Dudleys, dem es gelang, Eisen mit Steinkohle im Hochofen zu schmelzen, war. Die Frage der Verkokung beschäftigte die Techniker des 17. Jahrhunderts andauernd. Aus Plots Geschichte von Staffordshire erfahren wir, daſs dort gegen Ende des Jahrhunderts die Verkohlung der Stein- kohle in Meilern bereits in Übung stand. Von den Patenten des 17. Jahrhunderts heben wir besonders noch zwei hervor, weil die- selben sich nur auf die Verkokung beziehen. Das eine wurde bereits im Jahre 1632 an Sir Abraham Williams, John Gaspar van Wolfen, Edward Hanchett, Amadis van Wolfen, Walter Williams, Henry Reignolds, John Browne und Gaspar Fredericke van Wolfen erteilt, „für ein neues Verfahren der Verkohlung von Steinkohle (Charking of Seacole) und jeder Art Erdkohle und für die Aufbereitung und Zurichtung derselben, um sie geeignet zu machen, Eisen und andere Metalle zu schmelzen, sowie für jede Art von Verwendung noch über die hinaus, die sie bis jetzt gefunden hatte. — Eine Beschreibung des Ver- fahrens ist nicht mitgeteilt, nur ist in dem Patent (Letters Patent, Nr. 65) gesagt, daſs den Patentinhabern auch das Recht zustehen solle, auf fremdem Grund und Boden Öfen oder andere Gefäſse zu errichten (and further agreeing with the tennants and occupiers of the soyle to sett opp in any place or places with in our domynions any house or houses, furnace or furnaces, vessel or vessels, or any other ymplements whatsoever fitt and necessary for the putting in practice of the said mistery), woraus sich vermuten läſst, daſs ihr Verfahren in geschlossenen Öfen oder Gefäſsen ausgeführt wurde.
Von groſsem Interesse ist auch das andere Patent, welches der deutsche Gelehrte Becher, der mit Prinz Rupprecht von der Pfalz, dem Enkel Jakobs I., in naher Beziehung stand, erhielt, obgleich dessen Hauptzweck die Gewinnung der Destillationsprodukte der Steinkohlen, Teer und Teeröle, war. Dieser Teer wurde bei der königlichen Marine, an deren Spitze Prinz Ruppert damals stand, an- gewendet.
In seiner „Närrischen Weisheit“ schreibt Becher darüber 1):
1) Närrische Weisheit und weise Narrheit, Frankfurt 1683, S. 91.
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Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
die Gewinnung des Eisens mit Steinkohle beziehen, haben wir bereits
erwähnt. Sie enthalten keine nähere Angabe über die Vorbereitung
der Steinkohle für ihre Verwendung im Hochofen. Es wurde aber
bereits nachgewiesen, daſs diese Vorbereitung, die Verkokung der
Steinkohle jedenfalls das wichtigste Geheimnis Dud Dudleys, dem es
gelang, Eisen mit Steinkohle im Hochofen zu schmelzen, war. Die
Frage der Verkokung beschäftigte die Techniker des 17. Jahrhunderts
andauernd. Aus Plots Geschichte von Staffordshire erfahren wir,
daſs dort gegen Ende des Jahrhunderts die Verkohlung der Stein-
kohle in Meilern bereits in Übung stand. Von den Patenten des
17. Jahrhunderts heben wir besonders noch zwei hervor, weil die-
selben sich nur auf die Verkokung beziehen. Das eine wurde bereits
im Jahre 1632 an Sir Abraham Williams, John Gaspar van Wolfen,
Edward Hanchett, Amadis van Wolfen, Walter Williams, Henry Reignolds,
John Browne und Gaspar Fredericke van Wolfen erteilt, „für ein
neues Verfahren der Verkohlung von Steinkohle (Charking of Seacole)
und jeder Art Erdkohle und für die Aufbereitung und Zurichtung
derselben, um sie geeignet zu machen, Eisen und andere Metalle zu
schmelzen, sowie für jede Art von Verwendung noch über die hinaus,
die sie bis jetzt gefunden hatte. — Eine Beschreibung des Ver-
fahrens ist nicht mitgeteilt, nur ist in dem Patent (Letters Patent,
Nr. 65) gesagt, daſs den Patentinhabern auch das Recht zustehen
solle, auf fremdem Grund und Boden Öfen oder andere Gefäſse zu
errichten (and further agreeing with the tennants and occupiers of
the soyle to sett opp in any place or places with in our domynions
any house or houses, furnace or furnaces, vessel or vessels,
or any other ymplements whatsoever fitt and necessary for the
putting in practice of the said mistery), woraus sich vermuten läſst,
daſs ihr Verfahren in geschlossenen Öfen oder Gefäſsen ausgeführt
wurde.
Von groſsem Interesse ist auch das andere Patent, welches der
deutsche Gelehrte Becher, der mit Prinz Rupprecht von der Pfalz,
dem Enkel Jakobs I., in naher Beziehung stand, erhielt, obgleich
dessen Hauptzweck die Gewinnung der Destillationsprodukte der
Steinkohlen, Teer und Teeröle, war. Dieser Teer wurde bei der
königlichen Marine, an deren Spitze Prinz Ruppert damals stand, an-
gewendet.
In seiner „Närrischen Weisheit“ schreibt Becher darüber 1):
1) Närrische Weisheit und weise Narrheit, Frankfurt 1683, S. 91.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/318>, abgerufen am 23.11.2024.
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