stehen die Arbeiter in beständiger Beschäftigung und es kann eine sehr grosse Menge Torfkohlen genommen werden. Eine Hauptsache ist, dass der Torf vorher sehr wohl getrocknet wird.
Über diese Torfverkohlung giebt Bornemann in seiner "Ab- handlung von den Kohlen" 1774 nähere Nachrichten. Danach hätte Oberberghauptmann von Carlowitz in Sachsen die Torfverkohlung im Anfang des Jahrhunderts erfunden und eingeführt. Sein Verfahren war aber die Verkohlung in Meilern und er hat dasselbe in seiner Sylvicultura Oeconomica näher beschrieben. Nach seinem Tode ging die Sache wieder ein. Später habe dann Graf Christian Ernst von Wernigerode und ein Herr von Lange das Verfahren verbessert und es um die Mitte des Jahrhunderts auf die Höhe gebracht, auf der es jetzt (1774) stehe.
Bornemann giebt eine genauere Schilderung und Zeichnung der oben beschriebenen eisernen Verkohlungsöfen, auf die wir verweisen. Er erwähnt, dass die Meilerverkohlung deshalb bei Torf nicht gut verwendbar sei, weil die Torfkohle durchaus kein Wasser vertrage und deshalb das Löschen sehr schwierig sei. In den Öfen erfolgte das Löschen, wie auch aus Justis Beschreibung hervorgeht, durch vollkommenen Luftabschluss. Ebenso betont er, wie Justi, dass der Torf vor dem Einsetzen gut getrocknet werden müsse. Zu diesem Zwecke habe man auf dem gräflich wernigerodischen Werke sehr grosse, fünf Stockwerke hohe Trockenhäuser gebaut. Dieselben seien mit Brettern beschlagen, welche immer je drei Fuss voneinander abständen. Nach diesem Verfahren wurde damals schon länger als 20 Jahre der Torf in der Umgebung des Brockens verkohlt, und dasselbe Verfahren war nach Bornemanns Angabe im Wittgensteinschen eingeführt worden. Kammerrat Cramer hatte gefunden, dass sich das Ausbringen von Eisen bei der Verschmelzung mit Torfkohle vermehre, infolge des Eisengehaltes des Torfes. Man verwendete die Torfkohle gemischt mit Holzkohle. In Schweden solle man aber auch nur mit Torf gutes Eisen machen.
Von älteren Schmelzversuchen mit Torf erwähnen wir noch die 1765 auf der Eisenhütte zu Röhrenbach im Salzburgischen gemachten. Man verwendete rohen Torf. Ein Versuch mit reinem Torf gab nur verbrannte Eisenschlacke. Zusätze zu Holzkohlen von 1/2 bis 1/3 und 1/6 gaben nur schlechtes, sprödes Eisen. Bei 1/7 Zusatz erhielt man weisses, strahliges Eisen. Man gab die Versuche auf. Nur wenn sich Ansätze oder Hurten im Ofen gebildet hatten, soll ein geringer Torf- zusatz sich als vorteilhaft erwiesen haben 1).
1)Molls Jahrbuch für Berg- und Hüttenkunde, Bd. IV, 2. Teil.
Das Brennmaterial.
stehen die Arbeiter in beständiger Beschäftigung und es kann eine sehr groſse Menge Torfkohlen genommen werden. Eine Hauptsache ist, daſs der Torf vorher sehr wohl getrocknet wird.
Über diese Torfverkohlung giebt Bornemann in seiner „Ab- handlung von den Kohlen“ 1774 nähere Nachrichten. Danach hätte Oberberghauptmann von Carlowitz in Sachsen die Torfverkohlung im Anfang des Jahrhunderts erfunden und eingeführt. Sein Verfahren war aber die Verkohlung in Meilern und er hat dasselbe in seiner Sylvicultura Oeconomica näher beschrieben. Nach seinem Tode ging die Sache wieder ein. Später habe dann Graf Christian Ernst von Wernigerode und ein Herr von Lange das Verfahren verbessert und es um die Mitte des Jahrhunderts auf die Höhe gebracht, auf der es jetzt (1774) stehe.
Bornemann giebt eine genauere Schilderung und Zeichnung der oben beschriebenen eisernen Verkohlungsöfen, auf die wir verweisen. Er erwähnt, daſs die Meilerverkohlung deshalb bei Torf nicht gut verwendbar sei, weil die Torfkohle durchaus kein Wasser vertrage und deshalb das Löschen sehr schwierig sei. In den Öfen erfolgte das Löschen, wie auch aus Justis Beschreibung hervorgeht, durch vollkommenen Luftabschluſs. Ebenso betont er, wie Justi, daſs der Torf vor dem Einsetzen gut getrocknet werden müsse. Zu diesem Zwecke habe man auf dem gräflich wernigerodischen Werke sehr groſse, fünf Stockwerke hohe Trockenhäuser gebaut. Dieselben seien mit Brettern beschlagen, welche immer je drei Fuſs voneinander abständen. Nach diesem Verfahren wurde damals schon länger als 20 Jahre der Torf in der Umgebung des Brockens verkohlt, und dasselbe Verfahren war nach Bornemanns Angabe im Wittgensteinschen eingeführt worden. Kammerrat Cramer hatte gefunden, daſs sich das Ausbringen von Eisen bei der Verschmelzung mit Torfkohle vermehre, infolge des Eisengehaltes des Torfes. Man verwendete die Torfkohle gemischt mit Holzkohle. In Schweden solle man aber auch nur mit Torf gutes Eisen machen.
Von älteren Schmelzversuchen mit Torf erwähnen wir noch die 1765 auf der Eisenhütte zu Röhrenbach im Salzburgischen gemachten. Man verwendete rohen Torf. Ein Versuch mit reinem Torf gab nur verbrannte Eisenschlacke. Zusätze zu Holzkohlen von ½ bis ⅓ und ⅙ gaben nur schlechtes, sprödes Eisen. Bei 1/7 Zusatz erhielt man weiſses, strahliges Eisen. Man gab die Versuche auf. Nur wenn sich Ansätze oder Hurten im Ofen gebildet hatten, soll ein geringer Torf- zusatz sich als vorteilhaft erwiesen haben 1).
1)Molls Jahrbuch für Berg- und Hüttenkunde, Bd. IV, 2. Teil.
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Das Brennmaterial.
stehen die Arbeiter in beständiger Beschäftigung und es kann eine
sehr groſse Menge Torfkohlen genommen werden. Eine Hauptsache
ist, daſs der Torf vorher sehr wohl getrocknet wird.
Über diese Torfverkohlung giebt Bornemann in seiner „Ab-
handlung von den Kohlen“ 1774 nähere Nachrichten. Danach hätte
Oberberghauptmann von Carlowitz in Sachsen die Torfverkohlung im
Anfang des Jahrhunderts erfunden und eingeführt. Sein Verfahren war
aber die Verkohlung in Meilern und er hat dasselbe in seiner Sylvicultura
Oeconomica näher beschrieben. Nach seinem Tode ging die Sache
wieder ein. Später habe dann Graf Christian Ernst von Wernigerode
und ein Herr von Lange das Verfahren verbessert und es um die Mitte
des Jahrhunderts auf die Höhe gebracht, auf der es jetzt (1774) stehe.
Bornemann giebt eine genauere Schilderung und Zeichnung der
oben beschriebenen eisernen Verkohlungsöfen, auf die wir verweisen.
Er erwähnt, daſs die Meilerverkohlung deshalb bei Torf nicht gut
verwendbar sei, weil die Torfkohle durchaus kein Wasser vertrage
und deshalb das Löschen sehr schwierig sei. In den Öfen erfolgte
das Löschen, wie auch aus Justis Beschreibung hervorgeht, durch
vollkommenen Luftabschluſs. Ebenso betont er, wie Justi, daſs der
Torf vor dem Einsetzen gut getrocknet werden müsse. Zu diesem
Zwecke habe man auf dem gräflich wernigerodischen Werke sehr groſse,
fünf Stockwerke hohe Trockenhäuser gebaut. Dieselben seien mit Brettern
beschlagen, welche immer je drei Fuſs voneinander abständen. Nach
diesem Verfahren wurde damals schon länger als 20 Jahre der Torf
in der Umgebung des Brockens verkohlt, und dasselbe Verfahren war
nach Bornemanns Angabe im Wittgensteinschen eingeführt worden.
Kammerrat Cramer hatte gefunden, daſs sich das Ausbringen von Eisen
bei der Verschmelzung mit Torfkohle vermehre, infolge des Eisengehaltes
des Torfes. Man verwendete die Torfkohle gemischt mit Holzkohle.
In Schweden solle man aber auch nur mit Torf gutes Eisen machen.
Von älteren Schmelzversuchen mit Torf erwähnen wir noch die
1765 auf der Eisenhütte zu Röhrenbach im Salzburgischen gemachten.
Man verwendete rohen Torf. Ein Versuch mit reinem Torf gab nur
verbrannte Eisenschlacke. Zusätze zu Holzkohlen von ½ bis ⅓ und
⅙ gaben nur schlechtes, sprödes Eisen. Bei 1/7 Zusatz erhielt man
weiſses, strahliges Eisen. Man gab die Versuche auf. Nur wenn sich
Ansätze oder Hurten im Ofen gebildet hatten, soll ein geringer Torf-
zusatz sich als vorteilhaft erwiesen haben 1).
1) Molls Jahrbuch für Berg- und Hüttenkunde, Bd. IV, 2. Teil.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/313>, abgerufen am 23.11.2024.
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