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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
(Fig. 47). Dadurch, dass die Hölzer jeder folgenden Lage von geringerem
Durchmesser etwas mehr geneigt sind, bekommt der Meiler seine
haubenförmige Gestalt. Die gewöhnlichen kleineren Meiler fassten
5 bis 10 Klafter (corde) 1) Holz, während die grossen Meiler für die
Eisenhütten bis zu 50 Klafter Holz fassten. Grosse Meiler sind viel
vorteilhafter als kleine, indem der Abbrand bei ersteren nicht viel
grösser ist als bei kleinen. Bei Meilern von 10 Klafter schätzte man
den Verlust durch Abbrand einschliesslich des Reisigholzes in der
Zündgasse auf den fünften Teil (20 Proz.), bei Meilern von 50 Klafter
aber war er viel geringer.

Nun macht man die Decke des Meilers aus Erde und Asche
Man wendet dazu die Erde an, die man in der unmittelbaren Nähe

[Abbildung] Fig. 48.
des Meilers gräbt, vorausgesetzt, dass sie nicht sandig oder steinig
ist. Der Köhler schlägt sie mit der Rückseite der Schaufel fest
(Fig. 48); um besser zu halten, muss sie etwas feucht sein. Man
bedeckt auf diese Weise den ganzen Meiler 3 bis 4 Zoll dick, mit
Ausnahme einer Öffnung an der Spitze von etwa 1/2 Fuss Durch-
messer, um hieraus den ersten Rauch entweichen zu lassen. Da wo
man Meiler ohne Zündgasse anlegt und von oben anzündet, lässt man
ringsum am Boden den Meiler einen halben Fuss hoch unbedeckt,
und erst wenn er ordentlich in Brand geraten ist, bedeckt man auch
den Fuss des Meilers. An manchen Plätzen bediente man sich des
Laubes statt der Erde als Deckmaterial. In Deutschland nahm man

1) Corde war ein Holzmass von 8 Fuss Länge und 4 Fuss Höhe, dessen Breite
aber je nach der Länge der Holzstücke verschieden war. Da dieselben zum Ver-
kohlen in der Regel auf 2 bis 3 Fuss Länge geschnitten wurden, so schwankte
ein Faden oder Klafter Kohlholz von 64 bis 96 Kubikfuss.

Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
(Fig. 47). Dadurch, daſs die Hölzer jeder folgenden Lage von geringerem
Durchmesser etwas mehr geneigt sind, bekommt der Meiler seine
haubenförmige Gestalt. Die gewöhnlichen kleineren Meiler faſsten
5 bis 10 Klafter (corde) 1) Holz, während die groſsen Meiler für die
Eisenhütten bis zu 50 Klafter Holz faſsten. Groſse Meiler sind viel
vorteilhafter als kleine, indem der Abbrand bei ersteren nicht viel
gröſser ist als bei kleinen. Bei Meilern von 10 Klafter schätzte man
den Verlust durch Abbrand einschlieſslich des Reisigholzes in der
Zündgasse auf den fünften Teil (20 Proz.), bei Meilern von 50 Klafter
aber war er viel geringer.

Nun macht man die Decke des Meilers aus Erde und Asche
Man wendet dazu die Erde an, die man in der unmittelbaren Nähe

[Abbildung] Fig. 48.
des Meilers gräbt, vorausgesetzt, daſs sie nicht sandig oder steinig
ist. Der Köhler schlägt sie mit der Rückseite der Schaufel fest
(Fig. 48); um besser zu halten, muſs sie etwas feucht sein. Man
bedeckt auf diese Weise den ganzen Meiler 3 bis 4 Zoll dick, mit
Ausnahme einer Öffnung an der Spitze von etwa ½ Fuſs Durch-
messer, um hieraus den ersten Rauch entweichen zu lassen. Da wo
man Meiler ohne Zündgasse anlegt und von oben anzündet, läſst man
ringsum am Boden den Meiler einen halben Fuſs hoch unbedeckt,
und erst wenn er ordentlich in Brand geraten ist, bedeckt man auch
den Fuſs des Meilers. An manchen Plätzen bediente man sich des
Laubes statt der Erde als Deckmaterial. In Deutschland nahm man

1) Corde war ein Holzmaſs von 8 Fuſs Länge und 4 Fuſs Höhe, dessen Breite
aber je nach der Länge der Holzstücke verschieden war. Da dieselben zum Ver-
kohlen in der Regel auf 2 bis 3 Fuſs Länge geschnitten wurden, so schwankte
ein Faden oder Klafter Kohlholz von 64 bis 96 Kubikfuſs.
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[294/0308] Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts. (Fig. 47). Dadurch, daſs die Hölzer jeder folgenden Lage von geringerem Durchmesser etwas mehr geneigt sind, bekommt der Meiler seine haubenförmige Gestalt. Die gewöhnlichen kleineren Meiler faſsten 5 bis 10 Klafter (corde) 1) Holz, während die groſsen Meiler für die Eisenhütten bis zu 50 Klafter Holz faſsten. Groſse Meiler sind viel vorteilhafter als kleine, indem der Abbrand bei ersteren nicht viel gröſser ist als bei kleinen. Bei Meilern von 10 Klafter schätzte man den Verlust durch Abbrand einschlieſslich des Reisigholzes in der Zündgasse auf den fünften Teil (20 Proz.), bei Meilern von 50 Klafter aber war er viel geringer. Nun macht man die Decke des Meilers aus Erde und Asche Man wendet dazu die Erde an, die man in der unmittelbaren Nähe [Abbildung Fig. 48.] des Meilers gräbt, vorausgesetzt, daſs sie nicht sandig oder steinig ist. Der Köhler schlägt sie mit der Rückseite der Schaufel fest (Fig. 48); um besser zu halten, muſs sie etwas feucht sein. Man bedeckt auf diese Weise den ganzen Meiler 3 bis 4 Zoll dick, mit Ausnahme einer Öffnung an der Spitze von etwa ½ Fuſs Durch- messer, um hieraus den ersten Rauch entweichen zu lassen. Da wo man Meiler ohne Zündgasse anlegt und von oben anzündet, läſst man ringsum am Boden den Meiler einen halben Fuſs hoch unbedeckt, und erst wenn er ordentlich in Brand geraten ist, bedeckt man auch den Fuſs des Meilers. An manchen Plätzen bediente man sich des Laubes statt der Erde als Deckmaterial. In Deutschland nahm man 1) Corde war ein Holzmaſs von 8 Fuſs Länge und 4 Fuſs Höhe, dessen Breite aber je nach der Länge der Holzstücke verschieden war. Da dieselben zum Ver- kohlen in der Regel auf 2 bis 3 Fuſs Länge geschnitten wurden, so schwankte ein Faden oder Klafter Kohlholz von 64 bis 96 Kubikfuſs.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/308>, abgerufen am 23.11.2024.