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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Schmiedbarer Guss.

Besser wie dieses und wie alle anderen Pulver wirkte aber der
Eisenglühspan selbst. Reaumur nannte dieses Pulver, welches er
durch Abklopfen eiserner Platten, welche längere Zeit der Wirkung des
Feuers ausgesetzt gewesen waren, erhielt, Eisensafran. -- Leider liess
es Reaumur bei diesem Versuche bewenden. Hätte er ihn weiter
verfolgt und die Vorzüge dieses Glühmittels mehr hervorgehoben, so
würde die Fabrikation im grossen wahrscheinlich mehr Erfolg gehabt
haben als dies der Fall war. Denn die moderne Fabrikation des
schmiedbaren Gusses, wie sie sich seit Anfang dieses Jahrhunderts
entwickelt hat, beruht hauptsächlich auf der Anwendung von Eisen-
oxyd als Aduzierpulver, d. h. als Entkohlungsmittel.

[Abbildung] Fig. 37.

Reaumur wendet sich nun in seiner vierten Memoire zu den
Öfen, welche für diesen Prozess am geeignetsten sind. Da auch hier
die Glühgefässe geschlossen sein und vom Feuer umspielt werden
müssen, so kommt er auf dieselbe Ofenkonstruktion wie bei der
Cementstahlfabrikation, welche er nur dem Prozess entsprechend ab-
ändert (Fig. 37). Da bei diesem keine so grosse Hitze verlangt wird,
so empfiehlt sich eine Feuerung mit natürlichem Luftzug an Stelle
des Gebläses, wobei man vorteilhaft Holz statt Kohle als Brenn-
material verwenden kann. Das bedingt eine Veränderung des Rostes
und der Luftzuführungskanäle Fig. 38 (a. f. S.), welche man vermehren

Schmiedbarer Guſs.

Besser wie dieses und wie alle anderen Pulver wirkte aber der
Eisenglühspan selbst. Reaumur nannte dieses Pulver, welches er
durch Abklopfen eiserner Platten, welche längere Zeit der Wirkung des
Feuers ausgesetzt gewesen waren, erhielt, Eisensafran. — Leider lieſs
es Reaumur bei diesem Versuche bewenden. Hätte er ihn weiter
verfolgt und die Vorzüge dieses Glühmittels mehr hervorgehoben, so
würde die Fabrikation im groſsen wahrscheinlich mehr Erfolg gehabt
haben als dies der Fall war. Denn die moderne Fabrikation des
schmiedbaren Guſses, wie sie sich seit Anfang dieses Jahrhunderts
entwickelt hat, beruht hauptsächlich auf der Anwendung von Eisen-
oxyd als Aduzierpulver, d. h. als Entkohlungsmittel.

[Abbildung] Fig. 37.

Reaumur wendet sich nun in seiner vierten Memoire zu den
Öfen, welche für diesen Prozeſs am geeignetsten sind. Da auch hier
die Glühgefäſse geschlossen sein und vom Feuer umspielt werden
müssen, so kommt er auf dieselbe Ofenkonstruktion wie bei der
Cementstahlfabrikation, welche er nur dem Prozeſs entsprechend ab-
ändert (Fig. 37). Da bei diesem keine so groſse Hitze verlangt wird,
so empfiehlt sich eine Feuerung mit natürlichem Luftzug an Stelle
des Gebläses, wobei man vorteilhaft Holz statt Kohle als Brenn-
material verwenden kann. Das bedingt eine Veränderung des Rostes
und der Luftzuführungskanäle Fig. 38 (a. f. S.), welche man vermehren

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[231/0245] Schmiedbarer Guſs. Besser wie dieses und wie alle anderen Pulver wirkte aber der Eisenglühspan selbst. Reaumur nannte dieses Pulver, welches er durch Abklopfen eiserner Platten, welche längere Zeit der Wirkung des Feuers ausgesetzt gewesen waren, erhielt, Eisensafran. — Leider lieſs es Reaumur bei diesem Versuche bewenden. Hätte er ihn weiter verfolgt und die Vorzüge dieses Glühmittels mehr hervorgehoben, so würde die Fabrikation im groſsen wahrscheinlich mehr Erfolg gehabt haben als dies der Fall war. Denn die moderne Fabrikation des schmiedbaren Guſses, wie sie sich seit Anfang dieses Jahrhunderts entwickelt hat, beruht hauptsächlich auf der Anwendung von Eisen- oxyd als Aduzierpulver, d. h. als Entkohlungsmittel. [Abbildung Fig. 37.] Reaumur wendet sich nun in seiner vierten Memoire zu den Öfen, welche für diesen Prozeſs am geeignetsten sind. Da auch hier die Glühgefäſse geschlossen sein und vom Feuer umspielt werden müssen, so kommt er auf dieselbe Ofenkonstruktion wie bei der Cementstahlfabrikation, welche er nur dem Prozeſs entsprechend ab- ändert (Fig. 37). Da bei diesem keine so groſse Hitze verlangt wird, so empfiehlt sich eine Feuerung mit natürlichem Luftzug an Stelle des Gebläses, wobei man vorteilhaft Holz statt Kohle als Brenn- material verwenden kann. Das bedingt eine Veränderung des Rostes und der Luftzuführungskanäle Fig. 38 (a. f. S.), welche man vermehren

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/245>, abgerufen am 23.11.2024.