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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Amerika.
ist, dass er 1760 den Roxborough- (später Berkshire-)Ofen bei Heidel-
berg errichtete. 1762 starb er. Der Berkshire-Ofen goss während
der Revolution Munition für die Armee, und um diese Zeit baute
Mark Bird, des oben Genannten Sohn, ein Walz- und Schneidwerk
und eine Nagelfabrik bei Birdsboro. Mark Birk machte auch Draht
in New-Jersey; 1788 aber wurde er insolvent. -- Ein Deutscher,
Michel Miller, und der Schmied J. G. Nickoll erbauten 1749 den
"Tulpehoken Eisenhammer", der später Charming forge genannt
wurde und 1763 H. W. Stiegel gehörte. Von diesem kaufte ihn
George Ege, ein Holländer, im Jahre 1774. Dieser Ege, der nahezu
50 Jahre lang einer der bedeutendsten amerikanischen Eisengewerke
war, kaufte 1777 vom Kongress 34 gefangene Hessen als Arbeiter,
um einen Kanal für sein Eisenschneidwerk zu sprengen. 1765 erbaute
Dietrich Welker, dem Namen nach ein Deutscher, den Oley-Hoch-
ofen bei Reading. Bereits 1750 hatte John Huber, ebenfalls ein
Deutscher, den Elisabeth-Ofen bei Bickersville (Lancaster County)
erbaut und damit die Eisenindustrie am Susquehanna eröffnet. An
diesem Hochofen war die Inschrift angebracht: "Johann Huber, der
erste deutsche Mann, der das Eisenwerk vollführen kann." Der Ofen
war aber zu klein und ging nicht gut. Huber verkaufte ihn des-
halb an seinen Landsmann Heinrich Wilhelm von Stiegel, der
einen grösseren Hochofen an seiner Stelle errichtete und Öfen goss,
die die Inschrift trugen: "Baron Stiegel ist der Mann, der die
Öfen machen kann." Dieser war 1750 von Deutschland eingewandert.
Der Elisabeth-Ofen kam später in den Besitz von R. Coleman, der
im Befreiungskriege Munition damit goss. Auch er kaufte sich von
der Regierung erst 42, dann weitere 28 deutsche Gefangene (Hessen), die
für ihn einen Kanal bauen mussten. Er bezahlte 30 £ für den Mann,
was dem damaligen Preise eines Negersklaven entsprach. Der Elisa-
beth-Ofen wurde bis zum Jahre 1856 betrieben. Robert Coleman
machte ferner auf dem Salfordhammer die Kettenstäbe für die Kette,
mit der im Kriege der Delaware abgesperrt wurde, um Philadelphia
vor der Annäherung der britischen Flotte zu schützen. -- Ein sehr
unternehmender Eisengewerke in Pennsylvanien war auch James
Old
, aus Wales gebürtig, der verschiedene Eisenhämmer errichtete. --
1755 wurde Martic forge bei Colemanville in Lancaster county erbaut.
Dieses Eisenwerk wurde von Anfang an mit schwarzen Sklaven be-
trieben, und es ist bemerkenswert, dass noch im Jahre 1883 die
grösste Zahl der Arbeiter Neger war. Peter Grubb, der Erbauer
des Cornwall-Ofens, errichtete ebenfalls Hammerwerke, Hopewell forge,

Amerika.
ist, daſs er 1760 den Roxborough- (später Berkshire-)Ofen bei Heidel-
berg errichtete. 1762 starb er. Der Berkshire-Ofen goſs während
der Revolution Munition für die Armee, und um diese Zeit baute
Mark Bird, des oben Genannten Sohn, ein Walz- und Schneidwerk
und eine Nagelfabrik bei Birdsboro. Mark Birk machte auch Draht
in New-Jersey; 1788 aber wurde er insolvent. — Ein Deutscher,
Michel Miller, und der Schmied J. G. Nickoll erbauten 1749 den
„Tulpehoken Eisenhammer“, der später Charming forge genannt
wurde und 1763 H. W. Stiegel gehörte. Von diesem kaufte ihn
George Ege, ein Holländer, im Jahre 1774. Dieser Ege, der nahezu
50 Jahre lang einer der bedeutendsten amerikanischen Eisengewerke
war, kaufte 1777 vom Kongreſs 34 gefangene Hessen als Arbeiter,
um einen Kanal für sein Eisenschneidwerk zu sprengen. 1765 erbaute
Dietrich Welker, dem Namen nach ein Deutscher, den Oley-Hoch-
ofen bei Reading. Bereits 1750 hatte John Huber, ebenfalls ein
Deutscher, den Elisabeth-Ofen bei Bickersville (Lancaster County)
erbaut und damit die Eisenindustrie am Susquehanna eröffnet. An
diesem Hochofen war die Inschrift angebracht: „Johann Huber, der
erste deutsche Mann, der das Eisenwerk vollführen kann.“ Der Ofen
war aber zu klein und ging nicht gut. Huber verkaufte ihn des-
halb an seinen Landsmann Heinrich Wilhelm von Stiegel, der
einen gröſseren Hochofen an seiner Stelle errichtete und Öfen goſs,
die die Inschrift trugen: „Baron Stiegel ist der Mann, der die
Öfen machen kann.“ Dieser war 1750 von Deutschland eingewandert.
Der Elisabeth-Ofen kam später in den Besitz von R. Coleman, der
im Befreiungskriege Munition damit goſs. Auch er kaufte sich von
der Regierung erst 42, dann weitere 28 deutsche Gefangene (Hessen), die
für ihn einen Kanal bauen muſsten. Er bezahlte 30 £ für den Mann,
was dem damaligen Preise eines Negersklaven entsprach. Der Elisa-
beth-Ofen wurde bis zum Jahre 1856 betrieben. Robert Coleman
machte ferner auf dem Salfordhammer die Kettenstäbe für die Kette,
mit der im Kriege der Delaware abgesperrt wurde, um Philadelphia
vor der Annäherung der britischen Flotte zu schützen. — Ein sehr
unternehmender Eisengewerke in Pennsylvanien war auch James
Old
, aus Wales gebürtig, der verschiedene Eisenhämmer errichtete. —
1755 wurde Martic forge bei Colemanville in Lancaster county erbaut.
Dieses Eisenwerk wurde von Anfang an mit schwarzen Sklaven be-
trieben, und es ist bemerkenswert, daſs noch im Jahre 1883 die
gröſste Zahl der Arbeiter Neger war. Peter Grubb, der Erbauer
des Cornwall-Ofens, errichtete ebenfalls Hammerwerke, Hopewell forge,

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[1168/1182] Amerika. ist, daſs er 1760 den Roxborough- (später Berkshire-)Ofen bei Heidel- berg errichtete. 1762 starb er. Der Berkshire-Ofen goſs während der Revolution Munition für die Armee, und um diese Zeit baute Mark Bird, des oben Genannten Sohn, ein Walz- und Schneidwerk und eine Nagelfabrik bei Birdsboro. Mark Birk machte auch Draht in New-Jersey; 1788 aber wurde er insolvent. — Ein Deutscher, Michel Miller, und der Schmied J. G. Nickoll erbauten 1749 den „Tulpehoken Eisenhammer“, der später Charming forge genannt wurde und 1763 H. W. Stiegel gehörte. Von diesem kaufte ihn George Ege, ein Holländer, im Jahre 1774. Dieser Ege, der nahezu 50 Jahre lang einer der bedeutendsten amerikanischen Eisengewerke war, kaufte 1777 vom Kongreſs 34 gefangene Hessen als Arbeiter, um einen Kanal für sein Eisenschneidwerk zu sprengen. 1765 erbaute Dietrich Welker, dem Namen nach ein Deutscher, den Oley-Hoch- ofen bei Reading. Bereits 1750 hatte John Huber, ebenfalls ein Deutscher, den Elisabeth-Ofen bei Bickersville (Lancaster County) erbaut und damit die Eisenindustrie am Susquehanna eröffnet. An diesem Hochofen war die Inschrift angebracht: „Johann Huber, der erste deutsche Mann, der das Eisenwerk vollführen kann.“ Der Ofen war aber zu klein und ging nicht gut. Huber verkaufte ihn des- halb an seinen Landsmann Heinrich Wilhelm von Stiegel, der einen gröſseren Hochofen an seiner Stelle errichtete und Öfen goſs, die die Inschrift trugen: „Baron Stiegel ist der Mann, der die Öfen machen kann.“ Dieser war 1750 von Deutschland eingewandert. Der Elisabeth-Ofen kam später in den Besitz von R. Coleman, der im Befreiungskriege Munition damit goſs. Auch er kaufte sich von der Regierung erst 42, dann weitere 28 deutsche Gefangene (Hessen), die für ihn einen Kanal bauen muſsten. Er bezahlte 30 £ für den Mann, was dem damaligen Preise eines Negersklaven entsprach. Der Elisa- beth-Ofen wurde bis zum Jahre 1856 betrieben. Robert Coleman machte ferner auf dem Salfordhammer die Kettenstäbe für die Kette, mit der im Kriege der Delaware abgesperrt wurde, um Philadelphia vor der Annäherung der britischen Flotte zu schützen. — Ein sehr unternehmender Eisengewerke in Pennsylvanien war auch James Old, aus Wales gebürtig, der verschiedene Eisenhämmer errichtete. — 1755 wurde Martic forge bei Colemanville in Lancaster county erbaut. Dieses Eisenwerk wurde von Anfang an mit schwarzen Sklaven be- trieben, und es ist bemerkenswert, daſs noch im Jahre 1883 die gröſste Zahl der Arbeiter Neger war. Peter Grubb, der Erbauer des Cornwall-Ofens, errichtete ebenfalls Hammerwerke, Hopewell forge,

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 1168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/1182>, abgerufen am 22.11.2024.