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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Schweden.
Die Hochöfen dieser Provinzen waren ebenfalls anders zugestellt.
Storgrufwen war das grösste Eisenbergwerk in Dannemora. Die
bedeutendsten Hochofenhütten waren zu Österby in Roslagen, Tobo
und Elfkarleby. Hier schmolz man ein graues Roheisen aus einer
Mischung von Erzen von Dalekarlien und Uthoens.

Die Stahlfabrikation spielte in Schweden in früherer Zeit nur
eine untergeordnete Rolle. Allerdings hatte Gustav Adolf schon
das Stahlfrischen eingeführt, und wurde damals eine Stahlfrischhütte
zu Quarnbacka errichtet, welche auch 1734 noch im Betrieb stand.
Eine neuere, wohl erst im Anfang des 18. Jahrhunderts erbaute
Stahlfrischhütte war zu Hedemohra bei Frollbo in Dalekarlien. Das
vorzügliche Roheisen, welches diese verarbeitete, war zu Wikmans-
hytta aus besten Bisberget-Erzen erblasen.

Im Jahre 1748 zählte man 496 Hochofenhütten, 539 Stabhämmer
und 971 kleine Hämmer in Schweden.

Bereits 1725 scheint zu Barkinge eine Cementstahlfabrik bestanden
zu haben. Das giebt Schepper an 1), der noch folgende Werke 1725
erwähnt: eine Eisenfabrik zu Wellnorin, Schmelzhütten zu Bennebo
und Esbo, zwei Eisenhämmer zu Skebo; eine Hochofenhütte (officinia
massaria) zu Forsbo und Frösaker, viele Eisenfabriken um Harria
und zu Gimo; der Schafthammer in Öland; das berühmte alte Eisen-
werk bei Österby; Viggelsbohütte und Forsmark, die bekannten Werke
bei Lofstad; Eisenwerke zu Tobo, Strömberg, Elfkarlebyoen, Soeder-
fors, "wo die grössten Anker geschmiedet werden".

Derselbe erwähnt, dass die gerösteten Erze mit Hämmern zer-
kleinert würden, dass die Schmelzöfen ähnliche Gestelle hätten wie
die Kalköfen. Sie waren 12 Ellen hoch und über dem Boden 3 Ellen
weit, von da bis zum Kohlensack noch 3 5/8 und von da bis zur Gicht
5 3/8 Ellen. An der Gicht betrug die Ofenweite 21/2 Elle, vor den
Formen 3/4 Ellen.

Schepper giebt (1725) ferner folgende Preise an:

Für Öregrund-Stabeisen     36 Thlr. (Daler Kopparwerk) das Schiffspfd.
Gutes Bergslag-Eisen     32 " . . . . . . . . "
Voyage-Eisen     36 " (10 bis 12 Stangen) "
Schamplun-Eisen     32 " do. "
Gutes Bauerneisen     28 " do. "
Mittleres do.     27 " do. "

1) E. Schepperus, de ferri confectione, 1725.

Schweden.
Die Hochöfen dieser Provinzen waren ebenfalls anders zugestellt.
Storgrufwen war das gröſste Eisenbergwerk in Dannemora. Die
bedeutendsten Hochofenhütten waren zu Österby in Roslagen, Tobo
und Elfkarleby. Hier schmolz man ein graues Roheisen aus einer
Mischung von Erzen von Dalekarlien und Uthoens.

Die Stahlfabrikation spielte in Schweden in früherer Zeit nur
eine untergeordnete Rolle. Allerdings hatte Gustav Adolf schon
das Stahlfrischen eingeführt, und wurde damals eine Stahlfrischhütte
zu Quarnbacka errichtet, welche auch 1734 noch im Betrieb stand.
Eine neuere, wohl erst im Anfang des 18. Jahrhunderts erbaute
Stahlfrischhütte war zu Hedemohra bei Frollbo in Dalekarlien. Das
vorzügliche Roheisen, welches diese verarbeitete, war zu Wikmans-
hytta aus besten Bisberget-Erzen erblasen.

Im Jahre 1748 zählte man 496 Hochofenhütten, 539 Stabhämmer
und 971 kleine Hämmer in Schweden.

Bereits 1725 scheint zu Barkinge eine Cementstahlfabrik bestanden
zu haben. Das giebt Schepper an 1), der noch folgende Werke 1725
erwähnt: eine Eisenfabrik zu Wellnorin, Schmelzhütten zu Bennebo
und Esbo, zwei Eisenhämmer zu Skebo; eine Hochofenhütte (officinia
massaria) zu Forsbo und Frösåker, viele Eisenfabriken um Harria
und zu Gimo; der Schafthammer in Öland; das berühmte alte Eisen-
werk bei Österby; Viggelsbohütte und Forsmark, die bekannten Werke
bei Lofstad; Eisenwerke zu Tobo, Strömberg, Elfkarlebyoen, Soeder-
fors, „wo die gröſsten Anker geschmiedet werden“.

Derselbe erwähnt, daſs die gerösteten Erze mit Hämmern zer-
kleinert würden, daſs die Schmelzöfen ähnliche Gestelle hätten wie
die Kalköfen. Sie waren 12 Ellen hoch und über dem Boden 3 Ellen
weit, von da bis zum Kohlensack noch 3⅝ und von da bis zur Gicht
5⅜ Ellen. An der Gicht betrug die Ofenweite 2½ Elle, vor den
Formen ¾ Ellen.

Schepper giebt (1725) ferner folgende Preise an:

Für Öregrund-Stabeisen     36 Thlr. (Daler Kopparwerk) das Schiffspfd.
Gutes Bergslag-Eisen     32 „ . . . . . . . . „
Voyage-Eisen     36 „ (10 bis 12 Stangen) „
Schamplun-Eisen     32 „ do. „
Gutes Bauerneisen     28 „ do. „
Mittleres do.     27 „ do. „

1) E. Schepperus, de ferri confectione, 1725.
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[1106/1120] Schweden. Die Hochöfen dieser Provinzen waren ebenfalls anders zugestellt. Storgrufwen war das gröſste Eisenbergwerk in Dannemora. Die bedeutendsten Hochofenhütten waren zu Österby in Roslagen, Tobo und Elfkarleby. Hier schmolz man ein graues Roheisen aus einer Mischung von Erzen von Dalekarlien und Uthoens. Die Stahlfabrikation spielte in Schweden in früherer Zeit nur eine untergeordnete Rolle. Allerdings hatte Gustav Adolf schon das Stahlfrischen eingeführt, und wurde damals eine Stahlfrischhütte zu Quarnbacka errichtet, welche auch 1734 noch im Betrieb stand. Eine neuere, wohl erst im Anfang des 18. Jahrhunderts erbaute Stahlfrischhütte war zu Hedemohra bei Frollbo in Dalekarlien. Das vorzügliche Roheisen, welches diese verarbeitete, war zu Wikmans- hytta aus besten Bisberget-Erzen erblasen. Im Jahre 1748 zählte man 496 Hochofenhütten, 539 Stabhämmer und 971 kleine Hämmer in Schweden. Bereits 1725 scheint zu Barkinge eine Cementstahlfabrik bestanden zu haben. Das giebt Schepper an 1), der noch folgende Werke 1725 erwähnt: eine Eisenfabrik zu Wellnorin, Schmelzhütten zu Bennebo und Esbo, zwei Eisenhämmer zu Skebo; eine Hochofenhütte (officinia massaria) zu Forsbo und Frösåker, viele Eisenfabriken um Harria und zu Gimo; der Schafthammer in Öland; das berühmte alte Eisen- werk bei Österby; Viggelsbohütte und Forsmark, die bekannten Werke bei Lofstad; Eisenwerke zu Tobo, Strömberg, Elfkarlebyoen, Soeder- fors, „wo die gröſsten Anker geschmiedet werden“. Derselbe erwähnt, daſs die gerösteten Erze mit Hämmern zer- kleinert würden, daſs die Schmelzöfen ähnliche Gestelle hätten wie die Kalköfen. Sie waren 12 Ellen hoch und über dem Boden 3 Ellen weit, von da bis zum Kohlensack noch 3⅝ und von da bis zur Gicht 5⅜ Ellen. An der Gicht betrug die Ofenweite 2½ Elle, vor den Formen ¾ Ellen. Schepper giebt (1725) ferner folgende Preise an: Für Öregrund-Stabeisen 36 Thlr. (Daler Kopparwerk) das Schiffspfd. Gutes Bergslag-Eisen 32 „ . . . . . . . . „ Voyage-Eisen 36 „ (10 bis 12 Stangen) „ Schamplun-Eisen 32 „ do. „ Gutes Bauerneisen 28 „ do. „ Mittleres do. 27 „ do. „ 1) E. Schepperus, de ferri confectione, 1725.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 1106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/1120>, abgerufen am 22.11.2024.