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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Schweden.
177 Stab- und Nagelhämmer, 16 Stahlwerke und 34 Plattwerke1).
Swedenborg giebt in seinem Werk de ferro 1739 ein ziemlich voll-
ständiges Verzeichnis der sämtlichen Hütten- und Hammerwerke in
Schweden2). Er führt die wichtigsten namentlich auf und zwar:

In Kopparbergland (Pro-
vincia Cuprimontana)     79 Hochofenhütten und 47 Hammerhütten
" Westmanland (Wess-
mannia)     78 " " -- "
" Örebro     177 " " 165 "
" Upland und Roslagen     24 " " 18 "
" Gästrick- u. Helsingland
(Gestricia et Hellsingia) 6 " " 54 "
" Södermanland     2 " " 23 "
" Ostgotland     17 " " 24 "
Zusammen 383 Hochofenhütten und 331 Hammerhütten.

Von den angeführten Werken hatten manche drei, vier, sechs bis
zehn Feuer. Ausserdem gab es noch eine grosse Anzahl Eisenwerke
in Jönköping, Kalmar, Kronoberg, Smaland, Bothnien, Lappland und
Finnland von geringerer Bedeutung.

Hervorragende Werke waren in Kopparbergland die Hochofen-
hütten Wikmanshytta, Forshytta, Westansioe, Starbo und die Hammer-
hütten Graengshammar, Langfors und Stiernsund; in Örebro: Dalkarls-
hytta, Garphyttan, Stiernfors, Elfdala, Wedewang, Brefwen, Munkfors,
Bofors, Langbahn und Lillefors; in Upland und Roslagen: Södersfors,
Österby, Loefstad (mit Doppelöfen) und Forsmark; in Gestricia und
Hellsingia: Edke, Hammarby, Hoegbo, Forsbacka, Wiksioe, Iggesund;
in Södermanland: Eskelstuna; in Ostgotland: Österby, Finspong und
Isunda.

Bauernöfen und Luppenschmieden, welche Sumpferze direkt zu
schmiedbarem Eisen verschmolzen, gab es noch in Angermanland
(Graninge), Dalekarlien, Jemptland und West-Bothnien. In gleicher
Weise wurden Seeerze ausser in Angermanland und Dalekarlien auch
in Smaland und Ostgotland verschmolzen. Nur in Smaland ver-
schmolz man auch Seeerze im Hochofen. Die meisten Frischfeuer
waren deutsche Aufbrechschmieden, nur das für die Cementstahl-
fabrikation besonders gesuchte Eisen, das sogenannte Öregrundeisen
von Dannemora und Roslagen, wurde in Wallonschmieden gefrischt.

1) Siehe Rinman, Eisen- und Stahlveredlung, S. 9.
2) Swedenborgius, l. c., p. 62.
Beck, Geschichte des Eisens. 70

Schweden.
177 Stab- und Nagelhämmer, 16 Stahlwerke und 34 Plattwerke1).
Swedenborg giebt in seinem Werk de ferro 1739 ein ziemlich voll-
ständiges Verzeichnis der sämtlichen Hütten- und Hammerwerke in
Schweden2). Er führt die wichtigsten namentlich auf und zwar:

In Kopparbergland (Pro-
vincia Cuprimontana)     79 Hochofenhütten und 47 Hammerhütten
„ Westmanland (Wess-
mannia)     78 „ „ — „
„ Örebro     177 „ „ 165 „
„ Upland und Roslagen     24 „ „ 18 „
„ Gästrick- u. Helsingland
(Gestricia et Hellsingia) 6 „ „ 54 „
„ Södermanland     2 „ „ 23 „
„ Ostgotland     17 „ „ 24 „
Zusammen 383 Hochofenhütten und 331 Hammerhütten.

Von den angeführten Werken hatten manche drei, vier, sechs bis
zehn Feuer. Auſserdem gab es noch eine groſse Anzahl Eisenwerke
in Jönköping, Kalmar, Kronoberg, Småland, Bothnien, Lappland und
Finnland von geringerer Bedeutung.

Hervorragende Werke waren in Kopparbergland die Hochofen-
hütten Wikmanshytta, Forshytta, Westansioe, Starbo und die Hammer-
hütten Graengshammar, Langfors und Stiernsund; in Örebro: Dalkarls-
hytta, Garphyttan, Stiernfors, Elfdala, Wedewang, Brefwen, Munkfors,
Bofors, Langbahn und Lillefors; in Upland und Roslagen: Södersfors,
Österby, Loefstad (mit Doppelöfen) und Forsmark; in Gestricia und
Hellsingia: Edke, Hammarby, Hoegbo, Forsbacka, Wiksioe, Iggesund;
in Södermanland: Eskelstuna; in Ostgotland: Österby, Finspong und
Isunda.

Bauernöfen und Luppenschmieden, welche Sumpferze direkt zu
schmiedbarem Eisen verschmolzen, gab es noch in Angermanland
(Graninge), Dalekarlien, Jemptland und West-Bothnien. In gleicher
Weise wurden Seeerze auſser in Angermanland und Dalekarlien auch
in Småland und Ostgotland verschmolzen. Nur in Småland ver-
schmolz man auch Seeerze im Hochofen. Die meisten Frischfeuer
waren deutsche Aufbrechschmieden, nur das für die Cementstahl-
fabrikation besonders gesuchte Eisen, das sogenannte Öregrundeisen
von Dannemora und Roslagen, wurde in Wallonschmieden gefrischt.

1) Siehe Rinman, Eisen- und Stahlveredlung, S. 9.
2) Swedenborgius, l. c., p. 62.
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[1105/1119] Schweden. 177 Stab- und Nagelhämmer, 16 Stahlwerke und 34 Plattwerke 1). Swedenborg giebt in seinem Werk de ferro 1739 ein ziemlich voll- ständiges Verzeichnis der sämtlichen Hütten- und Hammerwerke in Schweden 2). Er führt die wichtigsten namentlich auf und zwar: In Kopparbergland (Pro- vincia Cuprimontana) 79 Hochofenhütten und 47 Hammerhütten „ Westmanland (Wess- mannia) 78 „ „ — „ „ Örebro 177 „ „ 165 „ „ Upland und Roslagen 24 „ „ 18 „ „ Gästrick- u. Helsingland (Gestricia et Hellsingia) 6 „ „ 54 „ „ Södermanland 2 „ „ 23 „ „ Ostgotland 17 „ „ 24 „ Zusammen 383 Hochofenhütten und 331 Hammerhütten. Von den angeführten Werken hatten manche drei, vier, sechs bis zehn Feuer. Auſserdem gab es noch eine groſse Anzahl Eisenwerke in Jönköping, Kalmar, Kronoberg, Småland, Bothnien, Lappland und Finnland von geringerer Bedeutung. Hervorragende Werke waren in Kopparbergland die Hochofen- hütten Wikmanshytta, Forshytta, Westansioe, Starbo und die Hammer- hütten Graengshammar, Langfors und Stiernsund; in Örebro: Dalkarls- hytta, Garphyttan, Stiernfors, Elfdala, Wedewang, Brefwen, Munkfors, Bofors, Langbahn und Lillefors; in Upland und Roslagen: Södersfors, Österby, Loefstad (mit Doppelöfen) und Forsmark; in Gestricia und Hellsingia: Edke, Hammarby, Hoegbo, Forsbacka, Wiksioe, Iggesund; in Södermanland: Eskelstuna; in Ostgotland: Österby, Finspong und Isunda. Bauernöfen und Luppenschmieden, welche Sumpferze direkt zu schmiedbarem Eisen verschmolzen, gab es noch in Angermanland (Graninge), Dalekarlien, Jemptland und West-Bothnien. In gleicher Weise wurden Seeerze auſser in Angermanland und Dalekarlien auch in Småland und Ostgotland verschmolzen. Nur in Småland ver- schmolz man auch Seeerze im Hochofen. Die meisten Frischfeuer waren deutsche Aufbrechschmieden, nur das für die Cementstahl- fabrikation besonders gesuchte Eisen, das sogenannte Öregrundeisen von Dannemora und Roslagen, wurde in Wallonschmieden gefrischt. 1) Siehe Rinman, Eisen- und Stahlveredlung, S. 9. 2) Swedenborgius, l. c., p. 62. Beck, Geschichte des Eisens. 70

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 1105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/1119>, abgerufen am 25.11.2024.