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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895.

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und Meeresküsten von Sussex, der notwendige Bedarf an Holz, so-
wohl an Bauholz und zu anderm Gebrauche, als auch alles fällbare
Holz zum Hausbrande, täglich sich mindert und seltener wird und
in nächster Zeit noch viel seltener werden wird, wodurch es kommt,
dass die Preise sehr hoch und unvernünftig geworden sind. Zur Ab-
hülfe dessen wurde bestimmt, dass keine neuen Eisenhämmer inner-
halb 22 Meilen von London, noch von 14 Meilen vom Themsefluss,
noch an verschiedenen angeführten, in der Nähe des Meeres gelegenen
Gegenden von Sussex errichtet, noch Holz innerhalb dieser Gebiete
verkohlt oder als Brennmaterial zum Eisenschmelzen verwendet wer-
den durfte. Dieses Gesetz soll sich nicht erstrecken auf die Wälder
des Christoph Darrell, in der Gemeinde Newdigate, in dem Walde
von Surrey, welche Waldungen vormals wie jetzt von ihm erhalten
und gehegt werden, eigens für seine Eisenwerke in diesen Gegenden
(23, Eliz. c. 5). --

Ein weiteres Gesetz von 1585 verbot die Errichtung jeglicher
Eisenwerke in Sussex, Kent und Surrey, sowie die Benutzung jeglichen
Holzes von einem Quadratfuss Stärke über der Wurzel als Brenn-
material für irgend ein Eisenwerk (27, Eliz. c. 19).

In Sussex entstanden zahlreiche Hochöfen, welche mancherlei
Gusswaren lieferten, darunter auch verzierte Ofenplatten. Vor allem
aber lieferten sie gusseiserne Kanonen, besonders für die Seeschiffe.
Es war ein eifriger Wettbewerb mit dem ausländischen Eisen, auch in
der Richtung, aus englischen Erzen ein an Güte dem ausländischen
Eisen gleiches Produkt zu liefern. In Shropshire entstanden gleichfalls
Hochöfen, und zu Pontypool in Südwales wurde ein Hüttenwerk er-
richtet. Die Regierung unterstützte diese Bestrebungen auf das leb-
hafteste, und der oberste Zeugmeister Sir Henry Lee musste 1590
Versuche anstellen, ob das englische Eisen für Waffen ebenso brauch-
bar sei als das ausländische. Ein brieflicher Bericht hierüber1) ist
noch vorhanden und gewährt den besten Einblick in die damaligen
Verhältnisse. Das Schreiben, d. d. 12. Oktbr. 1590, ist an den Staats-
minister Lord Burleigh gerichtet und besagt: dass der kürzlich ver-
storbene Staatssekretär sich sehr für das in Shropshire dargestellte
Eisen interessiert habe und dass er, um demselben mehr Kredit, so-
wohl bei den Waffenschmieden Londons als bei Jacobi, dem Werk-
meister von Greenwich, zu verschaffen, den Rat veranlasst habe, dass

1) A letter of Sir Henry Lee on the trial of iron for armour by H. A. Dil-
lon
, in Archaeologica, 2 series, vol. I, London 1888.

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und Meeresküsten von Sussex, der notwendige Bedarf an Holz, so-
wohl an Bauholz und zu anderm Gebrauche, als auch alles fällbare
Holz zum Hausbrande, täglich sich mindert und seltener wird und
in nächster Zeit noch viel seltener werden wird, wodurch es kommt,
daſs die Preise sehr hoch und unvernünftig geworden sind. Zur Ab-
hülfe dessen wurde bestimmt, daſs keine neuen Eisenhämmer inner-
halb 22 Meilen von London, noch von 14 Meilen vom Themsefluſs,
noch an verschiedenen angeführten, in der Nähe des Meeres gelegenen
Gegenden von Sussex errichtet, noch Holz innerhalb dieser Gebiete
verkohlt oder als Brennmaterial zum Eisenschmelzen verwendet wer-
den durfte. Dieses Gesetz soll sich nicht erstrecken auf die Wälder
des Christoph Darrell, in der Gemeinde Newdigate, in dem Walde
von Surrey, welche Waldungen vormals wie jetzt von ihm erhalten
und gehegt werden, eigens für seine Eisenwerke in diesen Gegenden
(23, Eliz. c. 5). —

Ein weiteres Gesetz von 1585 verbot die Errichtung jeglicher
Eisenwerke in Sussex, Kent und Surrey, sowie die Benutzung jeglichen
Holzes von einem Quadratfuſs Stärke über der Wurzel als Brenn-
material für irgend ein Eisenwerk (27, Eliz. c. 19).

In Sussex entstanden zahlreiche Hochöfen, welche mancherlei
Guſswaren lieferten, darunter auch verzierte Ofenplatten. Vor allem
aber lieferten sie guſseiserne Kanonen, besonders für die Seeschiffe.
Es war ein eifriger Wettbewerb mit dem ausländischen Eisen, auch in
der Richtung, aus englischen Erzen ein an Güte dem ausländischen
Eisen gleiches Produkt zu liefern. In Shropshire entstanden gleichfalls
Hochöfen, und zu Pontypool in Südwales wurde ein Hüttenwerk er-
richtet. Die Regierung unterstützte diese Bestrebungen auf das leb-
hafteste, und der oberste Zeugmeister Sir Henry Lee muſste 1590
Versuche anstellen, ob das englische Eisen für Waffen ebenso brauch-
bar sei als das ausländische. Ein brieflicher Bericht hierüber1) ist
noch vorhanden und gewährt den besten Einblick in die damaligen
Verhältnisse. Das Schreiben, d. d. 12. Oktbr. 1590, ist an den Staats-
minister Lord Burleigh gerichtet und besagt: daſs der kürzlich ver-
storbene Staatssekretär sich sehr für das in Shropshire dargestellte
Eisen interessiert habe und daſs er, um demselben mehr Kredit, so-
wohl bei den Waffenschmieden Londons als bei Jacobi, dem Werk-
meister von Greenwich, zu verschaffen, den Rat veranlaſst habe, daſs

1) A letter of Sir Henry Lee on the trial of iron for armour by H. A. Dil-
lon
, in Archaeologica, 2 series, vol. I, London 1888.
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[893/0913] England. und Meeresküsten von Sussex, der notwendige Bedarf an Holz, so- wohl an Bauholz und zu anderm Gebrauche, als auch alles fällbare Holz zum Hausbrande, täglich sich mindert und seltener wird und in nächster Zeit noch viel seltener werden wird, wodurch es kommt, daſs die Preise sehr hoch und unvernünftig geworden sind. Zur Ab- hülfe dessen wurde bestimmt, daſs keine neuen Eisenhämmer inner- halb 22 Meilen von London, noch von 14 Meilen vom Themsefluſs, noch an verschiedenen angeführten, in der Nähe des Meeres gelegenen Gegenden von Sussex errichtet, noch Holz innerhalb dieser Gebiete verkohlt oder als Brennmaterial zum Eisenschmelzen verwendet wer- den durfte. Dieses Gesetz soll sich nicht erstrecken auf die Wälder des Christoph Darrell, in der Gemeinde Newdigate, in dem Walde von Surrey, welche Waldungen vormals wie jetzt von ihm erhalten und gehegt werden, eigens für seine Eisenwerke in diesen Gegenden (23, Eliz. c. 5). — Ein weiteres Gesetz von 1585 verbot die Errichtung jeglicher Eisenwerke in Sussex, Kent und Surrey, sowie die Benutzung jeglichen Holzes von einem Quadratfuſs Stärke über der Wurzel als Brenn- material für irgend ein Eisenwerk (27, Eliz. c. 19). In Sussex entstanden zahlreiche Hochöfen, welche mancherlei Guſswaren lieferten, darunter auch verzierte Ofenplatten. Vor allem aber lieferten sie guſseiserne Kanonen, besonders für die Seeschiffe. Es war ein eifriger Wettbewerb mit dem ausländischen Eisen, auch in der Richtung, aus englischen Erzen ein an Güte dem ausländischen Eisen gleiches Produkt zu liefern. In Shropshire entstanden gleichfalls Hochöfen, und zu Pontypool in Südwales wurde ein Hüttenwerk er- richtet. Die Regierung unterstützte diese Bestrebungen auf das leb- hafteste, und der oberste Zeugmeister Sir Henry Lee muſste 1590 Versuche anstellen, ob das englische Eisen für Waffen ebenso brauch- bar sei als das ausländische. Ein brieflicher Bericht hierüber 1) ist noch vorhanden und gewährt den besten Einblick in die damaligen Verhältnisse. Das Schreiben, d. d. 12. Oktbr. 1590, ist an den Staats- minister Lord Burleigh gerichtet und besagt: daſs der kürzlich ver- storbene Staatssekretär sich sehr für das in Shropshire dargestellte Eisen interessiert habe und daſs er, um demselben mehr Kredit, so- wohl bei den Waffenschmieden Londons als bei Jacobi, dem Werk- meister von Greenwich, zu verschaffen, den Rat veranlaſst habe, daſs 1) A letter of Sir Henry Lee on the trial of iron for armour by H. A. Dil- lon, in Archaeologica, 2 series, vol. I, London 1888.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 893. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/913>, abgerufen am 26.11.2024.