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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895.

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England.
(Norembarge), um daselbst auf die Güte ihres Metalles probiert zu
werden." Von einem Erfolge wird nichts berichtet. Vielmehr wurden
Eisen, Isebrock, d. h. Innsbrucker Stahl, Lanzen-, Speer- und Pfeil-
spitzen nach wie vor bezogen. 1556 berichtet Sir John Mason an
den Rat, dass er 50 Gebund Harnischbleche von den Schorers in
Augsburg bezogen habe. --

Die englischen Rüstungen waren in der Regel schwarz, angeblich
weil diese das Seewasser besser vertrugen. Die Panzer hiessen Bri-
gandinen, aber auch Millin coats, d. i. Milan coats, Mailändische
Waffenröcke.

Von Interesse sind auch die für Rüstungen gezahlten Preise.
1514 erhält der Waffenschmied des Königs von Frankreich für eine
vollständige Ritterrüstung 66 Pfd. Sterl. 13 Sh.

1515 dagegen Crochet, des Königs Waffenschmied, für eine
Rüstung (harness) 19 Pfd. Sterl. 16 Sh. 2 P. und 1516 Jacob de
Watt
24 Pfd. Sterl. und später in demselben Jahre 30 Pfd. Sterl.
für drei vollständige Rüstungen 1).

Der Preis von Jagdspiessen (forest bills) wird 1525 zu 10 P. das
Stück angegeben.

Hellebarten für die Garde kosteten 1530 4 Sh. das Stück. 1532
werden Byscaische Wurfspiesse (darts of Byscaian fashion) erwähnt.

1533 bezahlt Thomas Saxon von London für Schäften und
Glätten von 6000 Kampfspeeren (fighting bills) 1 P. für das Stück
und für 4000 Lanzenschäfte von Eschenholz (bylle helves of asche)
6 Sh. 8 P. das Hundert, für 6000 Lanzennägel (broods genannt)
2 Sh. 6 P. die 1000 Stück.

An Lohn erhielt 1527 ein Pfeilschifter (arrow-head-maker) 4 P.
den Tag. 1547 schreibt Lord Cobham an den Lord Protector
am 16. Februar, dass er zum Begräbnistage Heinrichs VIII. Büchsen-
schützen (hagbutters) haben könnte für 8 P. den Tag, wobei sie
Waffen und Pulver mitbrächten. Ein Steinkugelmacher erhielt 6 P.
für den Tag.

Besondere Freude hatte aber König Heinrich VIII. an Geschützen,
und ihm gebührt das Verdienst, die Geschützgiesserei in England ein-
geführt zu haben. Er legte Zeughäuser an und liess geschickte
fremde Giesser nach England kommen. Vor dieser Zeit liess er eine
grosse Zahl von Geschützen im Auslande giessen, so im Jahre 1512
48 Stück von Popenruyter in Mecheln. 1513 berichtet der

1) Über weitere Preise vergl. Archaeologica, Bd. LI, S. 256.

England.
(Norembarge), um daselbst auf die Güte ihres Metalles probiert zu
werden.“ Von einem Erfolge wird nichts berichtet. Vielmehr wurden
Eisen, Isebrock, d. h. Innsbrucker Stahl, Lanzen-, Speer- und Pfeil-
spitzen nach wie vor bezogen. 1556 berichtet Sir John Mason an
den Rat, daſs er 50 Gebund Harnischbleche von den Schorers in
Augsburg bezogen habe. —

Die englischen Rüstungen waren in der Regel schwarz, angeblich
weil diese das Seewasser besser vertrugen. Die Panzer hieſsen Bri-
gandinen, aber auch Millin coats, d. i. Milan coats, Mailändische
Waffenröcke.

Von Interesse sind auch die für Rüstungen gezahlten Preise.
1514 erhält der Waffenschmied des Königs von Frankreich für eine
vollständige Ritterrüstung 66 Pfd. Sterl. 13 Sh.

1515 dagegen Crochet, des Königs Waffenschmied, für eine
Rüstung (harness) 19 Pfd. Sterl. 16 Sh. 2 P. und 1516 Jacob de
Watt
24 Pfd. Sterl. und später in demselben Jahre 30 Pfd. Sterl.
für drei vollständige Rüstungen 1).

Der Preis von Jagdspieſsen (forest bills) wird 1525 zu 10 P. das
Stück angegeben.

Hellebarten für die Garde kosteten 1530 4 Sh. das Stück. 1532
werden Byscaische Wurfspieſse (darts of Byscaian fashion) erwähnt.

1533 bezahlt Thomas Saxon von London für Schäften und
Glätten von 6000 Kampfspeeren (fighting bills) 1 P. für das Stück
und für 4000 Lanzenschäfte von Eschenholz (bylle helves of asche)
6 Sh. 8 P. das Hundert, für 6000 Lanzennägel (broods genannt)
2 Sh. 6 P. die 1000 Stück.

An Lohn erhielt 1527 ein Pfeilschifter (arrow-head-maker) 4 P.
den Tag. 1547 schreibt Lord Cobham an den Lord Protector
am 16. Februar, daſs er zum Begräbnistage Heinrichs VIII. Büchsen-
schützen (hagbutters) haben könnte für 8 P. den Tag, wobei sie
Waffen und Pulver mitbrächten. Ein Steinkugelmacher erhielt 6 P.
für den Tag.

Besondere Freude hatte aber König Heinrich VIII. an Geschützen,
und ihm gebührt das Verdienst, die Geschützgieſserei in England ein-
geführt zu haben. Er legte Zeughäuser an und lieſs geschickte
fremde Gieſser nach England kommen. Vor dieser Zeit lieſs er eine
groſse Zahl von Geschützen im Auslande gieſsen, so im Jahre 1512
48 Stück von Popenruyter in Mecheln. 1513 berichtet der

1) Über weitere Preise vergl. Archaeologica, Bd. LI, S. 256.
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[886/0906] England. (Norembarge), um daselbst auf die Güte ihres Metalles probiert zu werden.“ Von einem Erfolge wird nichts berichtet. Vielmehr wurden Eisen, Isebrock, d. h. Innsbrucker Stahl, Lanzen-, Speer- und Pfeil- spitzen nach wie vor bezogen. 1556 berichtet Sir John Mason an den Rat, daſs er 50 Gebund Harnischbleche von den Schorers in Augsburg bezogen habe. — Die englischen Rüstungen waren in der Regel schwarz, angeblich weil diese das Seewasser besser vertrugen. Die Panzer hieſsen Bri- gandinen, aber auch Millin coats, d. i. Milan coats, Mailändische Waffenröcke. Von Interesse sind auch die für Rüstungen gezahlten Preise. 1514 erhält der Waffenschmied des Königs von Frankreich für eine vollständige Ritterrüstung 66 Pfd. Sterl. 13 Sh. 1515 dagegen Crochet, des Königs Waffenschmied, für eine Rüstung (harness) 19 Pfd. Sterl. 16 Sh. 2 P. und 1516 Jacob de Watt 24 Pfd. Sterl. und später in demselben Jahre 30 Pfd. Sterl. für drei vollständige Rüstungen 1). Der Preis von Jagdspieſsen (forest bills) wird 1525 zu 10 P. das Stück angegeben. Hellebarten für die Garde kosteten 1530 4 Sh. das Stück. 1532 werden Byscaische Wurfspieſse (darts of Byscaian fashion) erwähnt. 1533 bezahlt Thomas Saxon von London für Schäften und Glätten von 6000 Kampfspeeren (fighting bills) 1 P. für das Stück und für 4000 Lanzenschäfte von Eschenholz (bylle helves of asche) 6 Sh. 8 P. das Hundert, für 6000 Lanzennägel (broods genannt) 2 Sh. 6 P. die 1000 Stück. An Lohn erhielt 1527 ein Pfeilschifter (arrow-head-maker) 4 P. den Tag. 1547 schreibt Lord Cobham an den Lord Protector am 16. Februar, daſs er zum Begräbnistage Heinrichs VIII. Büchsen- schützen (hagbutters) haben könnte für 8 P. den Tag, wobei sie Waffen und Pulver mitbrächten. Ein Steinkugelmacher erhielt 6 P. für den Tag. Besondere Freude hatte aber König Heinrich VIII. an Geschützen, und ihm gebührt das Verdienst, die Geschützgieſserei in England ein- geführt zu haben. Er legte Zeughäuser an und lieſs geschickte fremde Gieſser nach England kommen. Vor dieser Zeit lieſs er eine groſse Zahl von Geschützen im Auslande gieſsen, so im Jahre 1512 48 Stück von Popenruyter in Mecheln. 1513 berichtet der 1) Über weitere Preise vergl. Archaeologica, Bd. LI, S. 256.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 886. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/906>, abgerufen am 22.11.2024.