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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895.

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Bayern.
Sulzpach Raten erschynnen sind, dieselben Rate ersucht und gepetten
haben, so man ein Aygnung Schynnhandwercks fürnemen und besliessen
wurde, das man Sy dann mit zu Notturfft darein zu ziehen und zu setzen
nicht vergessen wölle, damit sollicher ir Handel des Plechwercks dest
bass und lenger zu werden verbleiben, und dass sy sich damit auch auffent-
halten und erneren mugen: sollich der Plechhamermaister Notturfft uns
fürgehalten angesehen, haben wir uns, baider Stette Amberg und Sulzpach
Rate derselben Sachen und Notturfft des Plechwercks aigentlich erkunnet
und erlernet, und darauff mit guten wohlbedachten Rate, von mercklichs
gemains Nutzs und Notturfft wegen diser Lande, fürgenommen und be-
slossen, dass wol Nutz und Notturfft sey, nachdem diese Lande hie oben
keinerlay ander Narung und Hantierung, und besunders die maisten
und grösten mit Eysenwerck und Bergkwerck haben. Und wann aber
das Plechwerck in disen Handel des Eysenwercks trifft, darumb sich wol
zympt und billig ist, dass ein Ordnung in dem Plechwerck fürgenomen, und
in diess briflich Libell begriffen und gesetzt werde; darumb so ist, von
gemains Nuz und Notturfft unser obgnanten Gnedigen Herrn Lannden
und Leuten fürgenomen, und beslossen worden, in Masse hernach
folget."

§. LXIII. Die Blechhammermeister verpflichten sich bei ihrem Eide
folgende Feierzeiten einzuhalten: von dem heiligen Christtag bis auf u. l. Frau
Lichtmess, dann von dem h. Pfingsttag zwei Wochen und danach von der
kalten Kirchweih zu Amberg zwei Wochen.

§. LXIV. "Es soll auch kein Plechhammermeister in dieser Aynung kein
Arzit oder Maschen Eysen zu Deuhel verschmelzen, verprennen oder
verarbeiten. Wellicher das tätte, dem soll kein Schynnhammermeister in
dieser Aynung von keinem Hamer noch sunst keine Deuhel nicht ver-
kauffen, noch geben in keinerley Weiss."

§. LXVI. Aber auch nur diejenigen Blechhammermeister, die in der
Einigung sind, erhalten überhaupt Deuchel von den Schynnhämmern.

§. LXVII. Kein Blechhammermeister darf die Deuhel weiter verkaufen
oder Stabeisen (Schynn) daraus schmieden.

§. LXVIII. "Item, es sollen auch alle Schynnhamermaister in dieser
Aynung verpunden sein, keinen Knüttel Deuchel nicht höher zu verkauffen
und zu geben, dann ein Amberger Centner vmb sechs Schilling
Pfennig
Amberger Wärung."

§. LXIX. "Es soll auch kein Hamermaister in dieser Aynung keinem
Plechhamermaister noch Plechschmied kein Mascheneisen nicht geben
noch verer verkauffen, dass er dann aus seinem Artzt auff seinem
Hammer gemacht hat
."

§. LXX. "Item es sollen auch alle Hamermaister in dieser Aynung
keinen Deuchel schmeltzen oder machen lassen, dann soviel man von einer
Zech auff die ander in dem Welherde gemachen mag, diewail man arbait
ungeuerlich."

§. LXXI. "Es soll auch kein Hamermaister in dieser Aeynung keinen
Deuhelzaichen für Deuhel weder auff Knüttel noch Schynn, dann den in
dem Welherd von einer Zech auff die ander gemachet wird ungeuerlich."


Bayern.
Sulzpach Raten erschynnen sind, dieselben Rate ersucht und gepetten
haben, so man ein Aygnung Schynnhandwercks fürnemen und besliessen
wurde, das man Sy dann mit zu Notturfft darein zu ziehen und zu setzen
nicht vergessen wölle, damit sollicher ir Handel des Plechwercks dest
baſs und lenger zu werden verbleiben, und daſs sy sich damit auch auffent-
halten und erneren mugen: sollich der Plechhamermaister Notturfft uns
fürgehalten angesehen, haben wir uns, baider Stette Amberg und Sulzpach
Rate derselben Sachen und Notturfft des Plechwercks aigentlich erkunnet
und erlernet, und darauff mit guten wohlbedachten Rate, von mercklichs
gemains Nutzs und Notturfft wegen diser Lande, fürgenommen und be-
slossen, daſs wol Nutz und Notturfft sey, nachdem diese Lande hie oben
keinerlay ander Narung und Hantierung, und besunders die maisten
und gröſten mit Eysenwerck und Bergkwerck haben. Und wann aber
das Plechwerck in disen Handel des Eysenwercks trifft, darumb sich wol
zympt und billig ist, daſs ein Ordnung in dem Plechwerck fürgenomen, und
in dieſs briflich Libell begriffen und gesetzt werde; darumb so ist, von
gemains Nuz und Notturfft unser obgnanten Gnedigen Herrn Lannden
und Leuten fürgenomen, und beslossen worden, in Masse hernach
folget.“

§. LXIII. Die Blechhammermeister verpflichten sich bei ihrem Eide
folgende Feierzeiten einzuhalten: von dem heiligen Christtag bis auf u. l. Frau
Lichtmeſs, dann von dem h. Pfingsttag zwei Wochen und danach von der
kalten Kirchweih zu Amberg zwei Wochen.

§. LXIV. „Es soll auch kein Plechhammermeister in dieser Aynung kein
Arzit oder Maschen Eysen zu Deuhel verschmelzen, verprennen oder
verarbeiten. Wellicher das tätte, dem soll kein Schynnhammermeister in
dieser Aynung von keinem Hamer noch sunst keine Deuhel nicht ver-
kauffen, noch geben in keinerley Weiſs.“

§. LXVI. Aber auch nur diejenigen Blechhammermeister, die in der
Einigung sind, erhalten überhaupt Deuchel von den Schynnhämmern.

§. LXVII. Kein Blechhammermeister darf die Deuhel weiter verkaufen
oder Stabeisen (Schynn) daraus schmieden.

§. LXVIII. „Item, es sollen auch alle Schynnhamermaister in dieser
Aynung verpunden sein, keinen Knüttel Deuchel nicht höher zu verkauffen
und zu geben, dann ein Amberger Centner vmb sechs Schilling
Pfennig
Amberger Wärung.“

§. LXIX. „Es soll auch kein Hamermaister in dieser Aynung keinem
Plechhamermaister noch Plechschmied kein Mascheneisen nicht geben
noch verer verkauffen, daſs er dann aus seinem Artzt auff seinem
Hammer gemacht hat
.“

§. LXX. „Item es sollen auch alle Hamermaister in dieser Aynung
keinen Deuchel schmeltzen oder machen lassen, dann soviel man von einer
Zech auff die ander in dem Welherde gemachen mag, diewail man arbait
ungeuerlich.“

§. LXXI. „Es soll auch kein Hamermaister in dieser Aeynung keinen
Deuhelzaichen für Deuhel weder auff Knüttel noch Schynn, dann den in
dem Welherd von einer Zech auff die ander gemachet wird ungeuerlich.“


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[676/0696] Bayern. Sulzpach Raten erschynnen sind, dieselben Rate ersucht und gepetten haben, so man ein Aygnung Schynnhandwercks fürnemen und besliessen wurde, das man Sy dann mit zu Notturfft darein zu ziehen und zu setzen nicht vergessen wölle, damit sollicher ir Handel des Plechwercks dest baſs und lenger zu werden verbleiben, und daſs sy sich damit auch auffent- halten und erneren mugen: sollich der Plechhamermaister Notturfft uns fürgehalten angesehen, haben wir uns, baider Stette Amberg und Sulzpach Rate derselben Sachen und Notturfft des Plechwercks aigentlich erkunnet und erlernet, und darauff mit guten wohlbedachten Rate, von mercklichs gemains Nutzs und Notturfft wegen diser Lande, fürgenommen und be- slossen, daſs wol Nutz und Notturfft sey, nachdem diese Lande hie oben keinerlay ander Narung und Hantierung, und besunders die maisten und gröſten mit Eysenwerck und Bergkwerck haben. Und wann aber das Plechwerck in disen Handel des Eysenwercks trifft, darumb sich wol zympt und billig ist, daſs ein Ordnung in dem Plechwerck fürgenomen, und in dieſs briflich Libell begriffen und gesetzt werde; darumb so ist, von gemains Nuz und Notturfft unser obgnanten Gnedigen Herrn Lannden und Leuten fürgenomen, und beslossen worden, in Masse hernach folget.“ §. LXIII. Die Blechhammermeister verpflichten sich bei ihrem Eide folgende Feierzeiten einzuhalten: von dem heiligen Christtag bis auf u. l. Frau Lichtmeſs, dann von dem h. Pfingsttag zwei Wochen und danach von der kalten Kirchweih zu Amberg zwei Wochen. §. LXIV. „Es soll auch kein Plechhammermeister in dieser Aynung kein Arzit oder Maschen Eysen zu Deuhel verschmelzen, verprennen oder verarbeiten. Wellicher das tätte, dem soll kein Schynnhammermeister in dieser Aynung von keinem Hamer noch sunst keine Deuhel nicht ver- kauffen, noch geben in keinerley Weiſs.“ §. LXVI. Aber auch nur diejenigen Blechhammermeister, die in der Einigung sind, erhalten überhaupt Deuchel von den Schynnhämmern. §. LXVII. Kein Blechhammermeister darf die Deuhel weiter verkaufen oder Stabeisen (Schynn) daraus schmieden. §. LXVIII. „Item, es sollen auch alle Schynnhamermaister in dieser Aynung verpunden sein, keinen Knüttel Deuchel nicht höher zu verkauffen und zu geben, dann ein Amberger Centner vmb sechs Schilling Pfennig Amberger Wärung.“ §. LXIX. „Es soll auch kein Hamermaister in dieser Aynung keinem Plechhamermaister noch Plechschmied kein Mascheneisen nicht geben noch verer verkauffen, daſs er dann aus seinem Artzt auff seinem Hammer gemacht hat.“ §. LXX. „Item es sollen auch alle Hamermaister in dieser Aynung keinen Deuchel schmeltzen oder machen lassen, dann soviel man von einer Zech auff die ander in dem Welherde gemachen mag, diewail man arbait ungeuerlich.“ §. LXXI. „Es soll auch kein Hamermaister in dieser Aeynung keinen Deuhelzaichen für Deuhel weder auff Knüttel noch Schynn, dann den in dem Welherd von einer Zech auff die ander gemachet wird ungeuerlich.“

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 676. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/696>, abgerufen am 22.11.2024.