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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895.

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Bayern.

§. XXX. Hat ein Schmiedmensch "Irrung" mit seinem Meister,
so soll er sich an den Bürgermeister wenden, der diesen dann vorläd.
In der Zwischenzeit darf der Meister gegen den Schmied keinen Zwang
ausüben. Erscheint er nicht beim Termin, so erhält der Schmid-
mensch Recht und der Meister wird mit 6 Gulden gestraft, die zur
Hälfte der Stadt, zur Hälfte der Herrschaft zufallen.

§. XXXI. Wenn ein Meister sich weigert zu erscheinen oder zu
schwören, dem soll zehn Jahre kein Erz gegeben werden, weder dem
Hammer, den er hat, noch dem, den er in der Zeit erwerben wollte.

§. XXXII. Welcher Hammermeister Deuchel mit dem Deuchel-
Schlag bezeichnet, das nicht Deuchel wäre, der soll von jedem Pfund
Schyen zu Wandel geben 10 Gulden, die zur Hälfte der Herrschaft,
zur Hälfte der Stadt zufallen.

Nun folgt eine Reihe wichtiger Paragraphen (XXXIII bis L) wegen
der Lohnfestsetzung, die deshalb auch eine besondere Überschrift
haben.

Danach soll ein Hammerschmied einen Herdschmied zu Lohn
und zu Mynne nicht mehr geben als von jedem Pfund Schynn
66 Pfennige und im Jahr zu der Mynne 14 Pfund Pfennige, fünf
Groschen zu Trinkgeld und ein Paar Hosen nicht mehr als 3 Schilling
Pfennig wert.

Dem Schmiedeknecht von jedem Pfund Schynn 42 Pfennig,
zu Mynne 11 Pfund Pfennig, 4 Groschen Trinkgeld und ein Paar
Hosen wie oben.

Dem "Hantpreyer" von jedem Pfund Schynn 5 Pfennig, von dem
Hammerschlag 1 Pfennig, von dem gezeichneten Deuchel von jedem
Pfund Schynn 1 Pfennig. Kann er ein ganze Schynn schmieden zu
der Mynne 6 Pfund Pfennig, 21 Pfennig zu Trinkgeld und ein Paar
Hosen wie oben. Einem Handpreyer, der 1/2 Schynn schmieden kann,
7 Pfennig von jedem Pfund Schynn und zur Mynne 5 Pfund Pfennig,
21 Pfennig Trinkgeld und ein Paar Hosen.

Zwei Zerennern, jedem für einen halben Herd, soll man
nicht mehr geben als von jedem Pfund Schynn 44 Pfennig, zu
Mynne das Jahr 11 halb Pfund Pfennig, 28 Pfennig Trinkgeld und
ein Paar Hosen.

Einem Zerenner von einem Herd von jedem Pfund Schynn
52 Pfennig, zur Mynne 12 Pfund Pfennig, 35 Pfennig zum Trinkgeld
und ein Paar Hosen. Einem Zerennknecht pro Pfund Schynn 36 Pfennig,
an Mynne pro Jahr 8 Pfund Pfennig und 6 Schillings-Pfennig, 28 Pfennig
Trinkgeld und ein Paar Hosen.


Bayern.

§. XXX. Hat ein Schmiedmensch „Irrung“ mit seinem Meister,
so soll er sich an den Bürgermeister wenden, der diesen dann vorläd.
In der Zwischenzeit darf der Meister gegen den Schmied keinen Zwang
ausüben. Erscheint er nicht beim Termin, so erhält der Schmid-
mensch Recht und der Meister wird mit 6 Gulden gestraft, die zur
Hälfte der Stadt, zur Hälfte der Herrschaft zufallen.

§. XXXI. Wenn ein Meister sich weigert zu erscheinen oder zu
schwören, dem soll zehn Jahre kein Erz gegeben werden, weder dem
Hammer, den er hat, noch dem, den er in der Zeit erwerben wollte.

§. XXXII. Welcher Hammermeister Deuchel mit dem Deuchel-
Schlag bezeichnet, das nicht Deuchel wäre, der soll von jedem Pfund
Schyen zu Wandel geben 10 Gulden, die zur Hälfte der Herrschaft,
zur Hälfte der Stadt zufallen.

Nun folgt eine Reihe wichtiger Paragraphen (XXXIII bis L) wegen
der Lohnfestsetzung, die deshalb auch eine besondere Überschrift
haben.

Danach soll ein Hammerschmied einen Herdschmied zu Lohn
und zu Mynne nicht mehr geben als von jedem Pfund Schynn
66 Pfennige und im Jahr zu der Mynne 14 Pfund Pfennige, fünf
Groschen zu Trinkgeld und ein Paar Hosen nicht mehr als 3 Schilling
Pfennig wert.

Dem Schmiedeknecht von jedem Pfund Schynn 42 Pfennig,
zu Mynne 11 Pfund Pfennig, 4 Groschen Trinkgeld und ein Paar
Hosen wie oben.

Dem „Hantpreyer“ von jedem Pfund Schynn 5 Pfennig, von dem
Hammerschlag 1 Pfennig, von dem gezeichneten Deuchel von jedem
Pfund Schynn 1 Pfennig. Kann er ein ganze Schynn schmieden zu
der Mynne 6 Pfund Pfennig, 21 Pfennig zu Trinkgeld und ein Paar
Hosen wie oben. Einem Handpreyer, der ½ Schynn schmieden kann,
7 Pfennig von jedem Pfund Schynn und zur Mynne 5 Pfund Pfennig,
21 Pfennig Trinkgeld und ein Paar Hosen.

Zwei Zerennern, jedem für einen halben Herd, soll man
nicht mehr geben als von jedem Pfund Schynn 44 Pfennig, zu
Mynne das Jahr 11 halb Pfund Pfennig, 28 Pfennig Trinkgeld und
ein Paar Hosen.

Einem Zerenner von einem Herd von jedem Pfund Schynn
52 Pfennig, zur Mynne 12 Pfund Pfennig, 35 Pfennig zum Trinkgeld
und ein Paar Hosen. Einem Zerennknecht pro Pfund Schynn 36 Pfennig,
an Mynne pro Jahr 8 Pfund Pfennig und 6 Schillings-Pfennig, 28 Pfennig
Trinkgeld und ein Paar Hosen.


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[674/0694] Bayern. §. XXX. Hat ein Schmiedmensch „Irrung“ mit seinem Meister, so soll er sich an den Bürgermeister wenden, der diesen dann vorläd. In der Zwischenzeit darf der Meister gegen den Schmied keinen Zwang ausüben. Erscheint er nicht beim Termin, so erhält der Schmid- mensch Recht und der Meister wird mit 6 Gulden gestraft, die zur Hälfte der Stadt, zur Hälfte der Herrschaft zufallen. §. XXXI. Wenn ein Meister sich weigert zu erscheinen oder zu schwören, dem soll zehn Jahre kein Erz gegeben werden, weder dem Hammer, den er hat, noch dem, den er in der Zeit erwerben wollte. §. XXXII. Welcher Hammermeister Deuchel mit dem Deuchel- Schlag bezeichnet, das nicht Deuchel wäre, der soll von jedem Pfund Schyen zu Wandel geben 10 Gulden, die zur Hälfte der Herrschaft, zur Hälfte der Stadt zufallen. Nun folgt eine Reihe wichtiger Paragraphen (XXXIII bis L) wegen der Lohnfestsetzung, die deshalb auch eine besondere Überschrift haben. Danach soll ein Hammerschmied einen Herdschmied zu Lohn und zu Mynne nicht mehr geben als von jedem Pfund Schynn 66 Pfennige und im Jahr zu der Mynne 14 Pfund Pfennige, fünf Groschen zu Trinkgeld und ein Paar Hosen nicht mehr als 3 Schilling Pfennig wert. Dem Schmiedeknecht von jedem Pfund Schynn 42 Pfennig, zu Mynne 11 Pfund Pfennig, 4 Groschen Trinkgeld und ein Paar Hosen wie oben. Dem „Hantpreyer“ von jedem Pfund Schynn 5 Pfennig, von dem Hammerschlag 1 Pfennig, von dem gezeichneten Deuchel von jedem Pfund Schynn 1 Pfennig. Kann er ein ganze Schynn schmieden zu der Mynne 6 Pfund Pfennig, 21 Pfennig zu Trinkgeld und ein Paar Hosen wie oben. Einem Handpreyer, der ½ Schynn schmieden kann, 7 Pfennig von jedem Pfund Schynn und zur Mynne 5 Pfund Pfennig, 21 Pfennig Trinkgeld und ein Paar Hosen. Zwei Zerennern, jedem für einen halben Herd, soll man nicht mehr geben als von jedem Pfund Schynn 44 Pfennig, zu Mynne das Jahr 11 halb Pfund Pfennig, 28 Pfennig Trinkgeld und ein Paar Hosen. Einem Zerenner von einem Herd von jedem Pfund Schynn 52 Pfennig, zur Mynne 12 Pfund Pfennig, 35 Pfennig zum Trinkgeld und ein Paar Hosen. Einem Zerennknecht pro Pfund Schynn 36 Pfennig, an Mynne pro Jahr 8 Pfund Pfennig und 6 Schillings-Pfennig, 28 Pfennig Trinkgeld und ein Paar Hosen.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 674. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/694>, abgerufen am 22.11.2024.