herausziehen und also immerzu fortfahren. Sollte er aber fehlen oder säumen, und den Draht mit den Zangen nicht ergreifen, so würde ihm die Bewegung einen solchen Stoss geben, dass ihm Lunge und Leber samt dem Herzen davon krachen und zerstückt oder zer- quetscht werden möchten. -- Ist gar kurios sonderlich den Fremden zu schauen." Es war also hier dieselbe Art des Drahtzuges in Ge- brauch, welche Biringuccio beschrieben hat (Bd. I, S. 889). Die Eisenwerke in der Wochein gehörten früher den Tazoli's und ge- langten von diesen in Besitz der Familie Locatelli. Ausserdem waren in jener Zeit Eisenhütten bei Sava, Bleyofen, Jauerburg, Aisnern, Kropp und Steinbüchel.
Der Bergbau zu Aisnern oder Eisnern (slavonisch Selnelniko, Vseleisenka) war gleichfalls uralt und reichte in die Zeit der Römer- herrschaft zurück. Valvassor sagt: "Der Eisenberg (sonst auch Naseleiso genannt) steht gleichfalls in der hohen Schneegesellschaft hoch erhaben zwischen Kropp und Eisnern noch oberhalb Jamnig. Auf diesem Berge findet sich das berühmteste und zugleich älteste Eisenbergwerk. Es gehörte der Landesherrschaft; im Mittelalter aber hatten die Geschlechter der Plauzen, Peren, Pettrazzi und Amotta daran Teil 1). Es blühte besonders im 14. Jahrhundert. Nägel und Waffen waren die Hauptartikel, welche meist nach Italien gingen." Die Erze wurden auch hier in Stucköfen geschmolzen und Val- vassor berichtet: "Hieselbst macht man gleichfalls aus Eisenerz den sogenannten Wolff, das ist, man schmelzt aus dem Erz einen gross- mächtigen Klumpen, der viel Centner schwer ist und der Wolff ge- heissen wird. Wenn das Erzt gut und auch einem guten Meister unter die Hand kommt, so wird dem Wolff ein Gewicht von 18 bis 25 Centnern gegeben. Es ist eine Lust, zuzuschauen, wie man eine so gewaltig schwere, ganz glühende Last aus dem Feuer unter den Hammer legt und bearbeitet, gleich den Cyklopen. ... Aus diesem groben und schweren Erztklumpen wird das Eisen ausgeschmiedet und also das Werk allhie auf die Wölff gearbeitet." Nach Ausweis des Herrschaft-Lochkerschen Salbuches war dieses Werk schon 1379 in Flor. Es erhielt Privilegien vom Stifte Freising, Sonntag, St. Ge- orgii 1423, am 28. Mai 1554 und auch später 1568 und 1621.
Von hohem Alter waren ferner die Eisenwerke in und um Sawa. Diese Werke gehörten vordem Gewerken und kamen dann in Besitz der Grafen Bucellini. Valvassor (393) sagt: "Vor Alters seyend
1) Siehe Mosch, a. a. O., Bd. I, S. 133.
Krain.
herausziehen und also immerzu fortfahren. Sollte er aber fehlen oder säumen, und den Draht mit den Zangen nicht ergreifen, so würde ihm die Bewegung einen solchen Stoſs geben, daſs ihm Lunge und Leber samt dem Herzen davon krachen und zerstückt oder zer- quetscht werden möchten. — Ist gar kurios sonderlich den Fremden zu schauen.“ Es war also hier dieselbe Art des Drahtzuges in Ge- brauch, welche Biringuccio beschrieben hat (Bd. I, S. 889). Die Eisenwerke in der Wochein gehörten früher den Tazoli’s und ge- langten von diesen in Besitz der Familie Locatelli. Auſserdem waren in jener Zeit Eisenhütten bei Sava, Bleyofen, Jauerburg, Aisnern, Kropp und Steinbüchel.
Der Bergbau zu Aisnern oder Eisnern (slavonisch Selnelniko, Vſeleisenka) war gleichfalls uralt und reichte in die Zeit der Römer- herrschaft zurück. Valvaſsor sagt: „Der Eisenberg (sonst auch Naseleiso genannt) steht gleichfalls in der hohen Schneegesellschaft hoch erhaben zwischen Kropp und Eisnern noch oberhalb Jamnig. Auf diesem Berge findet sich das berühmteste und zugleich älteste Eisenbergwerk. Es gehörte der Landesherrschaft; im Mittelalter aber hatten die Geschlechter der Plauzen, Peren, Pettrazzi und Amotta daran Teil 1). Es blühte besonders im 14. Jahrhundert. Nägel und Waffen waren die Hauptartikel, welche meist nach Italien gingen.“ Die Erze wurden auch hier in Stucköfen geschmolzen und Val- vaſsor berichtet: „Hieselbst macht man gleichfalls aus Eisenerz den sogenannten Wolff, das ist, man schmelzt aus dem Erz einen groſs- mächtigen Klumpen, der viel Centner schwer ist und der Wolff ge- heiſsen wird. Wenn das Erzt gut und auch einem guten Meister unter die Hand kommt, so wird dem Wolff ein Gewicht von 18 bis 25 Centnern gegeben. Es ist eine Lust, zuzuschauen, wie man eine so gewaltig schwere, ganz glühende Last aus dem Feuer unter den Hammer legt und bearbeitet, gleich den Cyklopen. … Aus diesem groben und schweren Erztklumpen wird das Eisen ausgeschmiedet und also das Werk allhie auf die Wölff gearbeitet.“ Nach Ausweis des Herrschaft-Lochkerschen Salbuches war dieses Werk schon 1379 in Flor. Es erhielt Privilegien vom Stifte Freising, Sonntag, St. Ge- orgii 1423, am 28. Mai 1554 und auch später 1568 und 1621.
Von hohem Alter waren ferner die Eisenwerke in und um Sawa. Diese Werke gehörten vordem Gewerken und kamen dann in Besitz der Grafen Bucellini. Valvaſsor (393) sagt: „Vor Alters seyend
1) Siehe Mosch, a. a. O., Bd. I, S. 133.
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herausziehen und also immerzu fortfahren. Sollte er aber fehlen oder
säumen, und den Draht mit den Zangen nicht ergreifen, so würde
ihm die Bewegung einen solchen Stoſs geben, daſs ihm Lunge und
Leber samt dem Herzen davon krachen und zerstückt oder zer-
quetscht werden möchten. — Ist gar kurios sonderlich den Fremden
zu schauen.“ Es war also hier dieselbe Art des Drahtzuges in Ge-
brauch, welche Biringuccio beschrieben hat (Bd. I, S. 889). Die
Eisenwerke in der Wochein gehörten früher den Tazoli’s und ge-
langten von diesen in Besitz der Familie Locatelli. Auſserdem waren
in jener Zeit Eisenhütten bei Sava, Bleyofen, Jauerburg, Aisnern,
Kropp und Steinbüchel.
Der Bergbau zu Aisnern oder Eisnern (slavonisch Selnelniko,
Vſeleisenka) war gleichfalls uralt und reichte in die Zeit der Römer-
herrschaft zurück. Valvaſsor sagt: „Der Eisenberg (sonst auch
Naseleiso genannt) steht gleichfalls in der hohen Schneegesellschaft
hoch erhaben zwischen Kropp und Eisnern noch oberhalb Jamnig.
Auf diesem Berge findet sich das berühmteste und zugleich älteste
Eisenbergwerk. Es gehörte der Landesherrschaft; im Mittelalter aber
hatten die Geschlechter der Plauzen, Peren, Pettrazzi und Amotta
daran Teil 1). Es blühte besonders im 14. Jahrhundert. Nägel und
Waffen waren die Hauptartikel, welche meist nach Italien gingen.“
Die Erze wurden auch hier in Stucköfen geschmolzen und Val-
vaſsor berichtet: „Hieselbst macht man gleichfalls aus Eisenerz den
sogenannten Wolff, das ist, man schmelzt aus dem Erz einen groſs-
mächtigen Klumpen, der viel Centner schwer ist und der Wolff ge-
heiſsen wird. Wenn das Erzt gut und auch einem guten Meister
unter die Hand kommt, so wird dem Wolff ein Gewicht von 18 bis
25 Centnern gegeben. Es ist eine Lust, zuzuschauen, wie man eine
so gewaltig schwere, ganz glühende Last aus dem Feuer unter den
Hammer legt und bearbeitet, gleich den Cyklopen. … Aus diesem
groben und schweren Erztklumpen wird das Eisen ausgeschmiedet
und also das Werk allhie auf die Wölff gearbeitet.“ Nach Ausweis
des Herrschaft-Lochkerschen Salbuches war dieses Werk schon 1379
in Flor. Es erhielt Privilegien vom Stifte Freising, Sonntag, St. Ge-
orgii 1423, am 28. Mai 1554 und auch später 1568 und 1621.
Von hohem Alter waren ferner die Eisenwerke in und um Sawa.
Diese Werke gehörten vordem Gewerken und kamen dann in Besitz
der Grafen Bucellini. Valvaſsor (393) sagt: „Vor Alters seyend
1) Siehe Mosch, a. a. O., Bd. I, S. 133.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 655. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/675>, abgerufen am 22.11.2024.
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