Sigismund von Maltitz soll die ersten Nasspochwerke zu Dippoldiswalde und Altenberg gebaut haben und zwar zunächst für die Aufbereitung der Zinnerze; 1505 und 1507 werden als die Jahres- zahlen der Erfindung angegeben 1). Näheres ist nicht bekannt, namentlich nicht über den Anteil, den Maltitz an der technischen Ausführung der Idee selbst hatte. Dass ihm aber das Verdienst ge- bührt, dieselbe zuerst in die Praxis eingeführt zu haben, bestätigt auch Agricola. Er schreibt (Lib. VIII) 2), im Jahre 1507 3) habe Herzog Georg von Sachsen in Meissen alle Halden dem "edlen und fürsichtigen Mann" Sigmund Maltitz, welcher der Vater von Johann, dem Bischof von Meissen, und von Heinrich gewesen ist,
[Abbildung]
Fig. 193.
geschenkt. Dieser hat zu Dippoldiswalde und zu Altenberg, an welchen Orten die schwarzen Graupen, aus welchen man das Zinn
1)Mathesius Sarepta.
2) Cum anno MDVII Georgius illustris Saxonum Dux in Misena jus omnium tumulorum e fodinis egestorum dedisset nobili et prudenti viro Sigis- mundo Malthicio, patri Joannis Episcopi Miseni et Henrici: Is Dippoldis- valdi et Aldebergi, quibus in locis fodiuntur lapilli nigri, ex quibus plumbum candidum conficitur, rejectis pilis siccis, cribris amplis, mola, invenit machinam, quae venas udas pilis praeferratis tunderet. Venas antem udas vocamus aquis, quae in capsam influunt, madefactas: quo modo etiam interdum pila uda noni- namus, item aquis madida: contra pila sicca vel venas siccas appellamus nullis aquis, dum pilis tunduntur, madefactas.
3) So steht wohl richtig in der deutschen Übersetzung von Bechins von 1580, S. 253, während in der lateinischen Ausgabe von 1557 irrtümlich MDXII ge- druckt ist.
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Maschinenwesen im 16. Jahrhundert.
Sigismund von Maltitz soll die ersten Naſspochwerke zu Dippoldiswalde und Altenberg gebaut haben und zwar zunächst für die Aufbereitung der Zinnerze; 1505 und 1507 werden als die Jahres- zahlen der Erfindung angegeben 1). Näheres ist nicht bekannt, namentlich nicht über den Anteil, den Maltitz an der technischen Ausführung der Idee selbst hatte. Daſs ihm aber das Verdienst ge- bührt, dieselbe zuerst in die Praxis eingeführt zu haben, bestätigt auch Agricola. Er schreibt (Lib. VIII) 2), im Jahre 1507 3) habe Herzog Georg von Sachsen in Meiſsen alle Halden dem „edlen und fürsichtigen Mann“ Sigmund Maltitz, welcher der Vater von Johann, dem Bischof von Meiſsen, und von Heinrich gewesen ist,
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Fig. 193.
geschenkt. Dieser hat zu Dippoldiswalde und zu Altenberg, an welchen Orten die schwarzen Graupen, aus welchen man das Zinn
1)Mathesius Sarepta.
2) Cum anno MDVII Georgius illustris Saxonum Dux in Misena jus omnium tumulorum e fodinis egestorum dedisset nobili et prudenti viro Sigis- mundo Malthicio, patri Joannis Episcopi Miseni et Henrici: Is Dippoldis- valdi et Aldebergi, quibus in locis fodiuntur lapilli nigri, ex quibus plumbum candidum conficitur, rejectis pilis siccis, cribris amplis, mola, invenit machinam, quae venas udas pilis praeferratis tunderet. Venas antem udas vocamus aquis, quae in capsam influunt, madefactas: quo modo etiam interdum pila uda noni- namus, item aquis madida: contra pila sicca vel venas siccas appellamus nullis aquis, dum pilis tunduntur, madefactas.
3) So steht wohl richtig in der deutschen Übersetzung von Bechins von 1580, S. 253, während in der lateinischen Ausgabe von 1557 irrtümlich MDXII ge- druckt ist.
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Maschinenwesen im 16. Jahrhundert.
Sigismund von Maltitz soll die ersten Naſspochwerke zu
Dippoldiswalde und Altenberg gebaut haben und zwar zunächst für
die Aufbereitung der Zinnerze; 1505 und 1507 werden als die Jahres-
zahlen der Erfindung angegeben 1). Näheres ist nicht bekannt,
namentlich nicht über den Anteil, den Maltitz an der technischen
Ausführung der Idee selbst hatte. Daſs ihm aber das Verdienst ge-
bührt, dieselbe zuerst in die Praxis eingeführt zu haben, bestätigt
auch Agricola. Er schreibt (Lib. VIII) 2), im Jahre 1507 3) habe
Herzog Georg von Sachsen in Meiſsen alle Halden dem „edlen und
fürsichtigen Mann“ Sigmund Maltitz, welcher der Vater von
Johann, dem Bischof von Meiſsen, und von Heinrich gewesen ist,
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geschenkt. Dieser hat zu Dippoldiswalde und zu Altenberg, an
welchen Orten die schwarzen Graupen, aus welchen man das Zinn
1) Mathesius Sarepta.
2) Cum anno MDVII Georgius illustris Saxonum Dux in Misena jus
omnium tumulorum e fodinis egestorum dedisset nobili et prudenti viro Sigis-
mundo Malthicio, patri Joannis Episcopi Miseni et Henrici: Is Dippoldis-
valdi et Aldebergi, quibus in locis fodiuntur lapilli nigri, ex quibus plumbum
candidum conficitur, rejectis pilis siccis, cribris amplis, mola, invenit machinam,
quae venas udas pilis praeferratis tunderet. Venas antem udas vocamus aquis,
quae in capsam influunt, madefactas: quo modo etiam interdum pila uda noni-
namus, item aquis madida: contra pila sicca vel venas siccas appellamus nullis
aquis, dum pilis tunduntur, madefactas.
3) So steht wohl richtig in der deutschen Übersetzung von Bechins von 1580,
S. 253, während in der lateinischen Ausgabe von 1557 irrtümlich MDXII ge-
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 531. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/551>, abgerufen am 25.11.2024.
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