Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895.Blechschmiede. Digitalarius -- der Fingerhüter. Apta verecundis digitalia fingo puellis, Quae gerat in digitis sedula virgo sui. Cum tenues docto percurrit pectine telas, Regibus et rarum munus adornat acu. Clara respresentat festis quod gesta tapetis, Quae ninis artifici sunt bene ducta manu. [Abbildung] Fig. 182. Utitur et sarctor digitalibus, utimur omnes, Sutor, et haud nostrae respuit artis opem. Ergo meis emptor de millibus ellige multis Conveniat digito quod digitale tuo. Passende Fingerhüte bilde ich den hochzuverehrenden Jungfern Und jedem Mädchen, welches die Nadel in ihren Fingern führt. Mit diesen zarten Geschossen näht sie mit klugem Sinn Und selbst den Königen wird seltnes Geschenk mit der Nadel verziert. -- Welch ruhmvolle Thaten stellt sie auf den festlichen Tapeten dar, Die -- nicht geringer als Kunstwerke -- von wohlgeführter Nadel stammen. Auch der Schneider braucht die Fingerhüte und wir alle brauchen Den Schuster, der ebenfalls die Arbeit unsrer Kunst nicht verschmäht. Blechschmiede. Digitalarius — der Fingerhüter. Apta verecundis digitalia fingo puellis, Quae gerat in digitis sedula virgo sui. Cum tenues docto percurrit pectine telas, Regibus et rarum munus adornat acu. Clara respresentat festis quod gesta tapetis, Quae ninis artifici sunt bene ducta manu. [Abbildung] Fig. 182. Utitur et sarctor digitalibus, utimur omnes, Sutor, et haud nostrae respuit artis opem. Ergo meis emptor de millibus ellige multis Conveniat digito quod digitale tuo. Passende Fingerhüte bilde ich den hochzuverehrenden Jungfern Und jedem Mädchen, welches die Nadel in ihren Fingern führt. Mit diesen zarten Geschossen näht sie mit klugem Sinn Und selbst den Königen wird seltnes Geschenk mit der Nadel verziert. — Welch ruhmvolle Thaten stellt sie auf den festlichen Tapeten dar, Die — nicht geringer als Kunstwerke — von wohlgeführter Nadel stammen. Auch der Schneider braucht die Fingerhüte und wir alle brauchen Den Schuster, der ebenfalls die Arbeit unsrer Kunst nicht verschmäht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0524" n="504"/> <fw place="top" type="header">Blechschmiede.</fw><lb/> <lg type="poem"> <head><hi rendition="#g">Digitalarius — der Fingerhüter</hi>.</head><lb/> <l>Apta verecundis digitalia fingo puellis,</l><lb/> <l>Quae gerat in digitis sedula virgo sui.</l><lb/> <l>Cum tenues docto percurrit pectine telas,</l><lb/> <l>Regibus et rarum munus adornat acu.</l><lb/> <l>Clara respresentat festis quod gesta tapetis,</l><lb/> <l>Quae ninis artifici sunt bene ducta manu.</l><lb/> <l> <figure> <head>Fig. 182.</head> </figure><lb/> </l> <l>Utitur et sarctor digitalibus, utimur omnes,</l><lb/> <l>Sutor, et haud nostrae respuit artis opem.</l><lb/> <l>Ergo meis emptor de millibus ellige multis</l><lb/> <l>Conveniat digito quod digitale tuo.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <l>Passende Fingerhüte bilde ich den hochzuverehrenden Jungfern</l><lb/> <l>Und jedem Mädchen, welches die Nadel in ihren Fingern führt.</l><lb/> <l>Mit diesen zarten Geschossen näht sie mit klugem Sinn</l><lb/> <l>Und selbst den Königen wird seltnes Geschenk mit der Nadel</l><lb/> <l>verziert. —</l><lb/> <l>Welch ruhmvolle Thaten stellt sie auf den festlichen Tapeten dar,</l><lb/> <l>Die — nicht geringer als Kunstwerke — von wohlgeführter Nadel</l><lb/> <l>stammen.</l><lb/> <l>Auch der Schneider braucht die Fingerhüte und wir alle brauchen</l><lb/> <l>Den Schuster, der ebenfalls die Arbeit unsrer Kunst nicht verschmäht.</l><lb/> <l> </l> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [504/0524]
Blechschmiede.
Digitalarius — der Fingerhüter.
Apta verecundis digitalia fingo puellis,
Quae gerat in digitis sedula virgo sui.
Cum tenues docto percurrit pectine telas,
Regibus et rarum munus adornat acu.
Clara respresentat festis quod gesta tapetis,
Quae ninis artifici sunt bene ducta manu.
[Abbildung Fig. 182.]
Utitur et sarctor digitalibus, utimur omnes,
Sutor, et haud nostrae respuit artis opem.
Ergo meis emptor de millibus ellige multis
Conveniat digito quod digitale tuo.
Passende Fingerhüte bilde ich den hochzuverehrenden Jungfern
Und jedem Mädchen, welches die Nadel in ihren Fingern führt.
Mit diesen zarten Geschossen näht sie mit klugem Sinn
Und selbst den Königen wird seltnes Geschenk mit der Nadel
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Welch ruhmvolle Thaten stellt sie auf den festlichen Tapeten dar,
Die — nicht geringer als Kunstwerke — von wohlgeführter Nadel
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Zitationshilfe: | Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 504. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/524>, abgerufen am 16.02.2025. |