Die Hämmer, welche sowohl Bessonus wie Ramelli in ihren Werken über Maschinen, welche beide in den achtziger Jahren des 16. Jahrhunderts erschienen sind, beschrieben und abgebildet haben, sind Schwanzhämmer. Fig. 173 (a. v. S.) zeigt den Hammer des Ramelli, dessen Triebwelle durch Krummzapfen und Hebel gleichzeitig die Bälge eines Schmiedefeuers bewegt. Ist diese interessante Kombination auch nur als ein Problem anzusehen, so beweist sie doch die Bekanntschaft mit dem Schwanzhammer und ist eine Bestätigung dafür, dass diese Art Hämmer im 16. Jahrhundert in Italien gebräuchlich waren.
Bei dem Schwanzhammer ist der Helm über den Drehpunkt hinaus verlängert. Diese Verlängerung heisst der Schwanz und indem
[Abbildung]
Fig. 174.
dieser von dem in der Hammerwelle befestigten Daumen nieder- gedrückt wird, hebt sich der Hammer und fällt, sobald die Daumen auslassen, auf den Amboss. Infolge dieser Anordnung muss die Hammerwelle rechtwinkelig zu dem Hammerhelm stehen, während das Wasserrad mit demselben parallel läuft, wogegen bei den Aufwerf- hämmern die Hammerwelle parallel mit dem Helm liegen muss. Der Schlag des Hammers wurde dadurch verstärkt, dass an dem Ende des Schwanzes ein in eine Spitze auslaufender Ring -- "der Prell- hammer" -- festgekeilt war, welcher gegen ein elastisches Holz, den Prellhammerstock, aufschlug und von diesem einen Widerschlag er- hielt. Das Hammergerüst war ähnlich wie bei dem Aufwerfhammer. Fig. 174 stellt den einfachen, deutschen Zainhammer mit seinem Gerüste dar; a ist die Hammerwelle, b b die eisernen Ringe, zwischen denen die Kammen mit ihren Armeisen eingeschlagen sind, c c ist das Wasserrad, welches meist unterschlächtig war, d e ist der "Dram", ein starker, schwerer Balken von Eichenholz,
Wasserhämmer.
Die Hämmer, welche sowohl Bessonus wie Ramelli in ihren Werken über Maschinen, welche beide in den achtziger Jahren des 16. Jahrhunderts erschienen sind, beschrieben und abgebildet haben, sind Schwanzhämmer. Fig. 173 (a. v. S.) zeigt den Hammer des Ramelli, dessen Triebwelle durch Krummzapfen und Hebel gleichzeitig die Bälge eines Schmiedefeuers bewegt. Ist diese interessante Kombination auch nur als ein Problem anzusehen, so beweist sie doch die Bekanntschaft mit dem Schwanzhammer und ist eine Bestätigung dafür, daſs diese Art Hämmer im 16. Jahrhundert in Italien gebräuchlich waren.
Bei dem Schwanzhammer ist der Helm über den Drehpunkt hinaus verlängert. Diese Verlängerung heiſst der Schwanz und indem
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Fig. 174.
dieser von dem in der Hammerwelle befestigten Daumen nieder- gedrückt wird, hebt sich der Hammer und fällt, sobald die Daumen auslassen, auf den Amboſs. Infolge dieser Anordnung muſs die Hammerwelle rechtwinkelig zu dem Hammerhelm stehen, während das Wasserrad mit demselben parallel läuft, wogegen bei den Aufwerf- hämmern die Hammerwelle parallel mit dem Helm liegen muſs. Der Schlag des Hammers wurde dadurch verstärkt, daſs an dem Ende des Schwanzes ein in eine Spitze auslaufender Ring — „der Prell- hammer“ — festgekeilt war, welcher gegen ein elastisches Holz, den Prellhammerstock, aufschlug und von diesem einen Widerschlag er- hielt. Das Hammergerüst war ähnlich wie bei dem Aufwerfhammer. Fig. 174 stellt den einfachen, deutschen Zainhammer mit seinem Gerüste dar; a ist die Hammerwelle, b b die eisernen Ringe, zwischen denen die Kammen mit ihren Armeisen eingeschlagen sind, c c ist das Wasserrad, welches meist unterschlächtig war, d e ist der „Dram“, ein starker, schwerer Balken von Eichenholz,
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Wasserhämmer.
Die Hämmer, welche sowohl Bessonus wie Ramelli in ihren
Werken über Maschinen, welche beide in den achtziger Jahren des
16. Jahrhunderts erschienen sind, beschrieben und abgebildet haben,
sind Schwanzhämmer. Fig. 173 (a. v. S.) zeigt den Hammer des Ramelli,
dessen Triebwelle durch Krummzapfen und Hebel gleichzeitig die Bälge
eines Schmiedefeuers bewegt. Ist diese interessante Kombination auch
nur als ein Problem anzusehen, so beweist sie doch die Bekanntschaft
mit dem Schwanzhammer und ist eine Bestätigung dafür, daſs diese
Art Hämmer im 16. Jahrhundert in Italien gebräuchlich waren.
Bei dem Schwanzhammer ist der Helm über den Drehpunkt
hinaus verlängert. Diese Verlängerung heiſst der Schwanz und indem
[Abbildung Fig. 174.]
dieser von dem in der Hammerwelle befestigten Daumen nieder-
gedrückt wird, hebt sich der Hammer und fällt, sobald die Daumen
auslassen, auf den Amboſs. Infolge dieser Anordnung muſs die
Hammerwelle rechtwinkelig zu dem Hammerhelm stehen, während
das Wasserrad mit demselben parallel läuft, wogegen bei den Aufwerf-
hämmern die Hammerwelle parallel mit dem Helm liegen muſs. Der
Schlag des Hammers wurde dadurch verstärkt, daſs an dem Ende
des Schwanzes ein in eine Spitze auslaufender Ring — „der Prell-
hammer“ — festgekeilt war, welcher gegen ein elastisches Holz, den
Prellhammerstock, aufschlug und von diesem einen Widerschlag er-
hielt. Das Hammergerüst war ähnlich wie bei dem Aufwerfhammer.
Fig. 174 stellt den einfachen, deutschen Zainhammer mit seinem
Gerüste dar; a ist die Hammerwelle, b b die eisernen Ringe,
zwischen denen die Kammen mit ihren Armeisen eingeschlagen
sind, c c ist das Wasserrad, welches meist unterschlächtig war, d e
ist der „Dram“, ein starker, schwerer Balken von Eichenholz,
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/504>, abgerufen am 25.11.2024.
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