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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895.

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Die Waffenschmiedekunst im 16. Jahrhundert.
krönte Lilie, ferner den Halbmond (Nr. 5). Juan Martinez der
Jüngere führte dieselbe Devise in der zweiten Hälfte des 16. Jahr-
hunderts und das Zeichen Nr. 6. Juani oder Jvanni führte um
1554 den Halbmond wie Juan Martinez sen. und man hält beide
für identisch. Zu unterscheiden sind Joannes zu Valencia in der
ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, der für Karl V. arbeitete und
Juanes genannt der Alte zu Toledo. Ebendaselbst arbeiteten um
1560 die Klingenschmiede Lupus Aguado, Sohn des Juan Mu-
telo, Miguel Cantero
mit dem Zeichen Fig. 122, Nr. 7; auch
signiert er zuweilen "Opus laudat Artificium. Miguel Cantero". Be-
rühmt war die toledanische Familie Hernandez, von denen Seba-
stian
der Ältere um 1570 die Marken Nr. 8 führte. Unter dem
Namen Jusepe de la Hera erscheinen vier Meister vom Alten bis
zum Urenkel herab. Die beiden älteren führen das Zeichen Nr. 9,
die beiden jüngeren Nr. 10. Von der Familie Sahagun wirkte
Alonso der Ältere um 1570 in Toledo und führte die Zeichen Nr. 11.
Hortuno de Nicolas Aguirre der Ältere um 1580 in Toledo
führte zwei Zeichen Nr. 12. Franzisco de Alcazes arbeitete mit
seinem Zeichen Fig. 122, Nr. 13 in Toledo und Madrid. Eine be-
rühmte toledanische Klingenmarke war die Schere Nr. 14 des Do-
mingo Sanchez Clamade
, genannt el Tigerero, um 1590. Domi-
nigo Corrientes
führte die Zeichen Fig. 122, Nr. 15 und il maestro
Domingo der Ältere ebenfalls in Toledo Nr. 16. Ähnlich war das
Schild des Franzisco Gomez Nr. 17. Adriano de Lafra mit
dem Zeichen Nr. 18 arbeitete ausser in Toledo auch in San Clemente
und Petro de Lazama (S. Z., Nr. 19) desgleichen in Sevilla.
Dominigo und Pedro de Orozco zu Toledo führten die Marken
Nr. 20. Alonso de los Rios (Nr. 21) arbeitete ausser in Toledo
auch in Cordova und Juan de Salcedo (S. Z., Nr. 22), ebenso in
Valladolid. Der Toledaner Pedro de Toro zeichnete wie Fig. 122,
Nr. 23. Franzisco de Zamora arbeitete auch in Sevilla. Zum
Schlusse nennen wir die bekannten beiden Zabala zu Toledo, von
denen Juan Martinez de Garcia, genannt Zabala der Alte, um
1550 das Zeichen Nr. 24 und Andreas Martinez de Garcia, ge-
nannt Zabala der Junge, das Zeichen Nr. 25 führte.

Von der Technik der toledanischen Klingenschmiede wissen wir
nur wenig. Sie bezogen ihr Eisen von dem Bergwerk Mondragon 1),
nicht weit von Guypuzcoa. Das Erz wurde daselbst in einem

1) Siehe J. Talbot Dillon, Reise durch Spanien, Bd. I, S. 151.
26*

Die Waffenschmiedekunst im 16. Jahrhundert.
krönte Lilie, ferner den Halbmond (Nr. 5). Juan Martinez der
Jüngere führte dieselbe Devise in der zweiten Hälfte des 16. Jahr-
hunderts und das Zeichen Nr. 6. Juani oder Jvanni führte um
1554 den Halbmond wie Juan Martinez sen. und man hält beide
für identisch. Zu unterscheiden sind Joannes zu Valencia in der
ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, der für Karl V. arbeitete und
Juanes genannt der Alte zu Toledo. Ebendaselbst arbeiteten um
1560 die Klingenschmiede Lupus Aguado, Sohn des Juan Mu-
telo, Miguel Cantero
mit dem Zeichen Fig. 122, Nr. 7; auch
signiert er zuweilen „Opus laudat Artificium. Miguel Cantero“. Be-
rühmt war die toledanische Familie Hernandez, von denen Seba-
stian
der Ältere um 1570 die Marken Nr. 8 führte. Unter dem
Namen Jusepe de la Hera erscheinen vier Meister vom Alten bis
zum Urenkel herab. Die beiden älteren führen das Zeichen Nr. 9,
die beiden jüngeren Nr. 10. Von der Familie Sahagun wirkte
Alonso der Ältere um 1570 in Toledo und führte die Zeichen Nr. 11.
Hortuno de Nicolas Aguirre der Ältere um 1580 in Toledo
führte zwei Zeichen Nr. 12. Franzisco de Alcazes arbeitete mit
seinem Zeichen Fig. 122, Nr. 13 in Toledo und Madrid. Eine be-
rühmte toledanische Klingenmarke war die Schere Nr. 14 des Do-
mingo Sanchez Clamade
, genannt el Tigerero, um 1590. Domi-
nigo Corrientes
führte die Zeichen Fig. 122, Nr. 15 und il maestro
Domingo der Ältere ebenfalls in Toledo Nr. 16. Ähnlich war das
Schild des Franzisco Gomez Nr. 17. Adriano de Lafra mit
dem Zeichen Nr. 18 arbeitete auſser in Toledo auch in San Clemente
und Petro de Lazama (S. Z., Nr. 19) desgleichen in Sevilla.
Dominigo und Pedro de Orozco zu Toledo führten die Marken
Nr. 20. Alonso de los Rios (Nr. 21) arbeitete auſser in Toledo
auch in Cordova und Juan de Salcedo (S. Z., Nr. 22), ebenso in
Valladolid. Der Toledaner Pedro de Toro zeichnete wie Fig. 122,
Nr. 23. Franzisco de Zamora arbeitete auch in Sevilla. Zum
Schlusse nennen wir die bekannten beiden Zabala zu Toledo, von
denen Juan Martinez de Garcia, genannt Zabala der Alte, um
1550 das Zeichen Nr. 24 und Andreas Martinez de Garcia, ge-
nannt Zabala der Junge, das Zeichen Nr. 25 führte.

Von der Technik der toledanischen Klingenschmiede wissen wir
nur wenig. Sie bezogen ihr Eisen von dem Bergwerk Mondragon 1),
nicht weit von Guypuzcoa. Das Erz wurde daselbst in einem

1) Siehe J. Talbot Dillon, Reise durch Spanien, Bd. I, S. 151.
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[403/0423] Die Waffenschmiedekunst im 16. Jahrhundert. krönte Lilie, ferner den Halbmond (Nr. 5). Juan Martinez der Jüngere führte dieselbe Devise in der zweiten Hälfte des 16. Jahr- hunderts und das Zeichen Nr. 6. Juani oder Jvanni führte um 1554 den Halbmond wie Juan Martinez sen. und man hält beide für identisch. Zu unterscheiden sind Joannes zu Valencia in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, der für Karl V. arbeitete und Juanes genannt der Alte zu Toledo. Ebendaselbst arbeiteten um 1560 die Klingenschmiede Lupus Aguado, Sohn des Juan Mu- telo, Miguel Cantero mit dem Zeichen Fig. 122, Nr. 7; auch signiert er zuweilen „Opus laudat Artificium. Miguel Cantero“. Be- rühmt war die toledanische Familie Hernandez, von denen Seba- stian der Ältere um 1570 die Marken Nr. 8 führte. Unter dem Namen Jusepe de la Hera erscheinen vier Meister vom Alten bis zum Urenkel herab. Die beiden älteren führen das Zeichen Nr. 9, die beiden jüngeren Nr. 10. Von der Familie Sahagun wirkte Alonso der Ältere um 1570 in Toledo und führte die Zeichen Nr. 11. Hortuno de Nicolas Aguirre der Ältere um 1580 in Toledo führte zwei Zeichen Nr. 12. Franzisco de Alcazes arbeitete mit seinem Zeichen Fig. 122, Nr. 13 in Toledo und Madrid. Eine be- rühmte toledanische Klingenmarke war die Schere Nr. 14 des Do- mingo Sanchez Clamade, genannt el Tigerero, um 1590. Domi- nigo Corrientes führte die Zeichen Fig. 122, Nr. 15 und il maestro Domingo der Ältere ebenfalls in Toledo Nr. 16. Ähnlich war das Schild des Franzisco Gomez Nr. 17. Adriano de Lafra mit dem Zeichen Nr. 18 arbeitete auſser in Toledo auch in San Clemente und Petro de Lazama (S. Z., Nr. 19) desgleichen in Sevilla. Dominigo und Pedro de Orozco zu Toledo führten die Marken Nr. 20. Alonso de los Rios (Nr. 21) arbeitete auſser in Toledo auch in Cordova und Juan de Salcedo (S. Z., Nr. 22), ebenso in Valladolid. Der Toledaner Pedro de Toro zeichnete wie Fig. 122, Nr. 23. Franzisco de Zamora arbeitete auch in Sevilla. Zum Schlusse nennen wir die bekannten beiden Zabala zu Toledo, von denen Juan Martinez de Garcia, genannt Zabala der Alte, um 1550 das Zeichen Nr. 24 und Andreas Martinez de Garcia, ge- nannt Zabala der Junge, das Zeichen Nr. 25 führte. Von der Technik der toledanischen Klingenschmiede wissen wir nur wenig. Sie bezogen ihr Eisen von dem Bergwerk Mondragon 1), nicht weit von Guypuzcoa. Das Erz wurde daselbst in einem 1) Siehe J. Talbot Dillon, Reise durch Spanien, Bd. I, S. 151. 26*

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/423>, abgerufen am 25.11.2024.