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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895.

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Spanien im 17. Jahrhundert.
gemeine Wohlstand und auch das Eisengewerbe litten. Das Jahr-
hundert begann mit der Vertreibung der Maurisken aus Spanien.
800000 der fleissigsten Einwohner mussten als Opfer des religiösen
Fanatismus das Land verlassen.

Der 30jährige Krieg, an dem sich Spanien beteiligte, die Kriege
mit den Niederlanden und England zerrütteten Spaniens Wohlstand
und ruinierten seinen Handel. Hatte doch schon Philipp II. das Bei-
spiel wahnsinniger Selbstverstümmelung gegeben, indem er 1580 den
berühmten Welthafen zu Lissabon aus Hass gegen die Niederländer
schloss. Dadurch zerstörte er nicht nur Lissabons grossen Handel,
sondern er zwang die Holländer und Engländer, sich selbst Wege
nach Indien und Amerika zu suchen, zur dauernden Schädigung
Spaniens.

Wohl hatte Spanien ein grosses Absatzgebiet für seine Eisen-
waren in Amerika, aber auch dieses vorlor es mehr und mehr durch
seine unsinnige Politik.

Die Waffenfabrikation Spaniens bewahrte zwar ihren hohen Ruhm,
litt aber auch unter dem allgemeinen Rückgang. Besonders ging
das Gewerbe in Toledo zurück. Viele der vornehmsten Waffen-
schmiede daselbst verliessen in Folge des Verfalls des Handels die
Stadt und siedelten sich in anderen Gegenden des Reiches an, wo sie
den Ruhm ihrer Kunst behaupteten 1); so in

Bilbao: Pedro de Lazareta;
Orgaz: Pedro Lopez;
Lissabon: Melchior Sanez, Juan Martinez Machacha;
Sevilla: + Sebastian Hernandez 2), + Pedro de Lezama, + Juan Martinez
el Mozo;
Madrid: + Francisco Alcocer, Dionisio Corrientes, Antonio Ruiz;
Cuenca: Julian Garcia, Andrea Herraez;
Valladolid: + Juan Salcedo;
Calatayad: Luis de Nieva, Andreas Munesten;
Cordoba: + Alonso Rios;
Saragossa: + Julien de Rey;
San Clemente: + Lopez Aguado;
Cuellar und Badajoz: Bartholomea de Nieva, Calcado, Campanero.
Dagegen verblieben in Toledo: + Zamorano, Thomas de Ayala, Juan de
la Hortes, Francisco Ruiz und Söhne, Juan de Vargas, Juan de
Luizalde, Francisco Lardi, Andres Garcia, Herras Vater, Sohn und
Enkel, Alonso de Sahagun und Söhne, Fernandez, Martinez.

Ausserdem zeichnete sich Ramonde Hoces zu Sevilla durch Ver-
fertigung vorzüglicher Dolche aus (Cervantes) und Montente war

1) John Talbot Dillons Reise durch Spanien 1780, I, S. 164.
2) Die mit einem Kreuz bezeichneten werden bereits im 16. Jahrhundert
genannt.

Spanien im 17. Jahrhundert.
gemeine Wohlstand und auch das Eisengewerbe litten. Das Jahr-
hundert begann mit der Vertreibung der Maurisken aus Spanien.
800000 der fleiſsigsten Einwohner muſsten als Opfer des religiösen
Fanatismus das Land verlassen.

Der 30jährige Krieg, an dem sich Spanien beteiligte, die Kriege
mit den Niederlanden und England zerrütteten Spaniens Wohlstand
und ruinierten seinen Handel. Hatte doch schon Philipp II. das Bei-
spiel wahnsinniger Selbstverstümmelung gegeben, indem er 1580 den
berühmten Welthafen zu Lissabon aus Haſs gegen die Niederländer
schloſs. Dadurch zerstörte er nicht nur Lissabons groſsen Handel,
sondern er zwang die Holländer und Engländer, sich selbst Wege
nach Indien und Amerika zu suchen, zur dauernden Schädigung
Spaniens.

Wohl hatte Spanien ein groſses Absatzgebiet für seine Eisen-
waren in Amerika, aber auch dieses vorlor es mehr und mehr durch
seine unsinnige Politik.

Die Waffenfabrikation Spaniens bewahrte zwar ihren hohen Ruhm,
litt aber auch unter dem allgemeinen Rückgang. Besonders ging
das Gewerbe in Toledo zurück. Viele der vornehmsten Waffen-
schmiede daselbst verlieſsen in Folge des Verfalls des Handels die
Stadt und siedelten sich in anderen Gegenden des Reiches an, wo sie
den Ruhm ihrer Kunst behaupteten 1); so in

Bilbao: Pedro de Lazareta;
Orgaz: Pedro Lopez;
Lissabon: Melchior Sanez, Juan Martinez Machacha;
Sevilla: † Sebastian Hernandez 2), † Pedro de Lezama, † Juan Martinez
el Mozo;
Madrid: † Francisco Alcocer, Dionisio Corrientes, Antonio Ruiz;
Cuenca: Julian Garcia, Andrea Herraez;
Valladolid: † Juan Salcedo;
Calatayad: Luis de Nieva, Andreas Munesten;
Cordoba: † Alonso Rios;
Saragossa: † Julien de Rey;
San Clemente: † Lopez Aguado;
Cuellar und Badajoz: Bartholomea de Nieva, Calcado, Campanero.
Dagegen verblieben in Toledo: † Zamorano, Thomas de Ayala, Juan de
la Hortes, Francisco Ruiz und Söhne, Juan de Vargas, Juan de
Luizalde, Francisco Lardi, Andres Garcia, Herras Vater, Sohn und
Enkel, Alonso de Sahagun und Söhne, Fernandez, Martinez.

Auſserdem zeichnete sich Ramonde Hoces zu Sevilla durch Ver-
fertigung vorzüglicher Dolche aus (Cervantes) und Montente war

1) John Talbot Dillons Reise durch Spanien 1780, I, S. 164.
2) Die mit einem Kreuz bezeichneten werden bereits im 16. Jahrhundert
genannt.
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[1222/1244] Spanien im 17. Jahrhundert. gemeine Wohlstand und auch das Eisengewerbe litten. Das Jahr- hundert begann mit der Vertreibung der Maurisken aus Spanien. 800000 der fleiſsigsten Einwohner muſsten als Opfer des religiösen Fanatismus das Land verlassen. Der 30jährige Krieg, an dem sich Spanien beteiligte, die Kriege mit den Niederlanden und England zerrütteten Spaniens Wohlstand und ruinierten seinen Handel. Hatte doch schon Philipp II. das Bei- spiel wahnsinniger Selbstverstümmelung gegeben, indem er 1580 den berühmten Welthafen zu Lissabon aus Haſs gegen die Niederländer schloſs. Dadurch zerstörte er nicht nur Lissabons groſsen Handel, sondern er zwang die Holländer und Engländer, sich selbst Wege nach Indien und Amerika zu suchen, zur dauernden Schädigung Spaniens. Wohl hatte Spanien ein groſses Absatzgebiet für seine Eisen- waren in Amerika, aber auch dieses vorlor es mehr und mehr durch seine unsinnige Politik. Die Waffenfabrikation Spaniens bewahrte zwar ihren hohen Ruhm, litt aber auch unter dem allgemeinen Rückgang. Besonders ging das Gewerbe in Toledo zurück. Viele der vornehmsten Waffen- schmiede daselbst verlieſsen in Folge des Verfalls des Handels die Stadt und siedelten sich in anderen Gegenden des Reiches an, wo sie den Ruhm ihrer Kunst behaupteten 1); so in Bilbao: Pedro de Lazareta; Orgaz: Pedro Lopez; Lissabon: Melchior Sanez, Juan Martinez Machacha; Sevilla: † Sebastian Hernandez 2), † Pedro de Lezama, † Juan Martinez el Mozo; Madrid: † Francisco Alcocer, Dionisio Corrientes, Antonio Ruiz; Cuenca: Julian Garcia, Andrea Herraez; Valladolid: † Juan Salcedo; Calatayad: Luis de Nieva, Andreas Munesten; Cordoba: † Alonso Rios; Saragossa: † Julien de Rey; San Clemente: † Lopez Aguado; Cuellar und Badajoz: Bartholomea de Nieva, Calcado, Campanero. Dagegen verblieben in Toledo: † Zamorano, Thomas de Ayala, Juan de la Hortes, Francisco Ruiz und Söhne, Juan de Vargas, Juan de Luizalde, Francisco Lardi, Andres Garcia, Herras Vater, Sohn und Enkel, Alonso de Sahagun und Söhne, Fernandez, Martinez. Auſserdem zeichnete sich Ramonde Hoces zu Sevilla durch Ver- fertigung vorzüglicher Dolche aus (Cervantes) und Montente war 1) John Talbot Dillons Reise durch Spanien 1780, I, S. 164. 2) Die mit einem Kreuz bezeichneten werden bereits im 16. Jahrhundert genannt.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 1222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/1244>, abgerufen am 28.11.2024.