Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895.

Bild:
<< vorherige Seite

Westfalen im 17. Jahrhundert.
und halff den Besychtigern erfallen syn. Und op watsteden die Knecht
pendet, sall die genne, so gepandt werdt, vehr pennynge geven tho Pant-
gelde.

Item hierbeneven is verordent, dat eyn yder Reydemester synem
Smede to yderm Stücke Draitz 141/2 punt Yserns levern sall, dairvan sall
die Smydt 12 punt guden gesmeden Draitz weder leveren. So aver die
Smydt die 12 punt dair uth nycht maicken noch leveren konnde, sall ehm
die Mester so vyll Yserns dair op langen, dat hey dey 12 punt dair uth
gesmeden und geleveren koenne. Und blyvet dem smede wess oper, sall
hey weder geven, dairvan mach hey to loine nehmen, wat hey krygen kan,
des sall bey tangen und beitell vann dess Mesters ysern stainde halden.
Wehrenn aver van den Mestern und Knechten, die sich tosamen verbunden,
als nementlick, wannehr die Knecht 15 punt yserns entfenge, und leverde
vick 12 punt gesmedet, und woelde doch was ehme verveverde selvest be-
halden; ader so die Mester dem Knechte, so ehm an den 15 punden ge-
breecke, nycht dair op geven woelde, und die Knecht woelde dannoch
12 punt gesmedett leveren, sall eyn yder, so Mester so Knecht, derdehalven
schyllinck gebrocken heben.

Item, eyn yder Smydt sall by synem Eede verpflychtet syn, synen
Mester syn yseren so profytelick und woll to smeden, gelyck als wan hey
syn eygen ysern smedede, und wess hey an den 15 punden yserns ver-
oevert, sall hey vick by syneme Ede synem Mester weder ynbrengen.
Wehr aver ymands, die anders befunden woerde, sall voer eynen Unman
gehalden werden. Dair op hebn die Smede, nu tor tyt syndt Hanttastynge
gedain, und die gennen hiernegst Mester Smede werden, soellen oick tor
Hanttastynge veplychtet synn.

Oick soellen die twee verordenten van den Bancktoegern, eyn yair
lanck eynen klovenn hebn, und alle wecken, so vaken sie lüestet van
Husen to Husen gain, unnd den Slepedrait kloven und besychtigen. Wann-
ehr dan die Drait recht getogen, ist gudt, so hey aver nicht recht getogen
is, soellen sie to dem gennen sprecken dair by sie den ungeschyckeden
Drait fynden, dat hey den toeger, dey soelcken Drait getogen hefft, dairby
kohmen late, und seggem ehme, die Klovemester off besychtigere, hebnn den
Drait van ungewehrde gewyst, dat hey selvest ehn oick beseyhe, damyt hey
sick hiernamails voer synem schaden to hoeden wette. Wehret aber, dat
die genne by welckem soelcke Drait befunden, dairynne versuemelich
woerde, und den Toeger nycht dairby khomen leyte alssdan sall hey selvest
die Broecke derhalven geven, und die Toeger nycht. Und die broecke
soellen halff der Freyheit, und halff den Besychtigern erfallen synn, und
die genne, so gepant werdt sall dem Knecht vehr pennynge geven to pandt-
gelde.

Item. Oick sall eyn yder Bancktoeger by synem Ede verplychtet
syn synem Mester synen Drait so profytelick und woll tho theyn, gelyck
als wehre edt syn eygen Gudt. Wehret aver, dat eyn Bancktoeger etlicke
Middeldroemme, off anders wess, in den Drait off Mutten stecke, welck man
woll theyn und to ghude maicken koinde, und die Besychtiger dairby
qwehmen, sall die genne so soelcks gedain hefft, derdehalven Schyllinck

Westfalen im 17. Jahrhundert.
und halff den Besychtigern erfallen syn. Und op watsteden die Knecht
pendet, sall die genne, so gepandt werdt, vehr pennynge geven tho Pant-
gelde.

Item hierbeneven is verordent, dat eyn yder Reydemester synem
Smede to yderm Stücke Draitz 14½ punt Yserns levern sall, dairvan sall
die Smydt 12 punt guden gesmeden Draitz weder leveren. So aver die
Smydt die 12 punt dair uth nycht maicken noch leveren konnde, sall ehm
die Mester so vyll Yserns dair op langen, dat hey dey 12 punt dair uth
gesmeden und geleveren koenne. Und blyvet dem smede weſs oper, sall
hey weder geven, dairvan mach hey to loine nehmen, wat hey krygen kan,
des sall bey tangen und beitell vann deſs Mesters ysern stainde halden.
Wehrenn aver van den Mestern und Knechten, die sich tosamen verbunden,
als nementlick, wannehr die Knecht 15 punt yserns entfenge, und leverde
vick 12 punt gesmedet, und woelde doch was ehme verveverde selvest be-
halden; ader so die Mester dem Knechte, so ehm an den 15 punden ge-
breecke, nycht dair op geven woelde, und die Knecht woelde dannoch
12 punt gesmedett leveren, sall eyn yder, so Mester so Knecht, derdehalven
schyllinck gebrocken heben.

Item, eyn yder Smydt sall by synem Eede verpflychtet syn, synen
Mester syn yseren so profytelick und woll to smeden, gelyck als wan hey
syn eygen ysern smedede, und weſs hey an den 15 punden yserns ver-
oevert, sall hey vick by syneme Ede synem Mester weder ynbrengen.
Wehr aver ymands, die anders befunden woerde, sall voer eynen Unman
gehalden werden. Dair op hebn die Smede, nu tor tyt syndt Hanttastynge
gedain, und die gennen hiernegst Mester Smede werden, soellen oick tor
Hanttastynge veplychtet synn.

Oick soellen die twee verordenten van den Bancktoegern, eyn yair
lanck eynen klovenn hebn, und alle wecken, so vaken sie lüestet van
Husen to Husen gain, unnd den Slepedrait kloven und besychtigen. Wann-
ehr dan die Drait recht getogen, ist gudt, so hey aver nicht recht getogen
is, soellen sie to dem gennen sprecken dair by sie den ungeschyckeden
Drait fynden, dat hey den toeger, dey soelcken Drait getogen hefft, dairby
kohmen late, und seggem ehme, die Klovemester off besychtigere, hebnn den
Drait van ungewehrde gewyst, dat hey selvest ehn oick beseyhe, damyt hey
sick hiernamails voer synem schaden to hoeden wette. Wehret aber, dat
die genne by welckem soelcke Drait befunden, dairynne versuemelich
woerde, und den Toeger nycht dairby khomen leyte alſsdan sall hey selvest
die Broecke derhalven geven, und die Toeger nycht. Und die broecke
soellen halff der Freyheit, und halff den Besychtigern erfallen synn, und
die genne, so gepant werdt sall dem Knecht vehr pennynge geven to pandt-
gelde.

Item. Oick sall eyn yder Bancktoeger by synem Ede verplychtet
syn synem Mester synen Drait so profytelick und woll tho theyn, gelyck
als wehre edt syn eygen Gudt. Wehret aver, dat eyn Bancktoeger etlicke
Middeldroemme, off anders weſs, in den Drait off Mutten stecke, welck man
woll theyn und to ghude maicken koinde, und die Besychtiger dairby
qwehmen, sall die genne so soelcks gedain hefft, derdehalven Schyllinck

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f1200" n="1178"/><fw place="top" type="header">Westfalen im 17. Jahrhundert.</fw><lb/>
und halff den Besychtigern erfallen syn. Und op watsteden die Knecht<lb/>
pendet, sall die genne, so gepandt werdt, vehr pennynge geven tho Pant-<lb/>
gelde.</p><lb/>
              <p>Item hierbeneven is verordent, dat eyn yder Reydemester synem<lb/>
Smede to yderm Stücke Draitz 14½ punt Yserns levern sall, dairvan sall<lb/>
die Smydt 12 punt guden gesmeden Draitz weder leveren. So aver die<lb/>
Smydt die 12 punt dair uth nycht maicken noch leveren konnde, sall ehm<lb/>
die Mester so vyll Yserns dair op langen, dat hey dey 12 punt dair uth<lb/>
gesmeden und geleveren koenne. Und blyvet dem smede we&#x017F;s oper, sall<lb/>
hey weder geven, dairvan mach hey to loine nehmen, wat hey krygen kan,<lb/>
des sall bey tangen und beitell vann de&#x017F;s Mesters ysern stainde halden.<lb/>
Wehrenn aver van den Mestern und Knechten, die sich tosamen verbunden,<lb/>
als nementlick, wannehr die Knecht 15 punt yserns entfenge, und leverde<lb/>
vick 12 punt gesmedet, und woelde doch was ehme verveverde selvest be-<lb/>
halden; ader so die Mester dem Knechte, so ehm an den 15 punden ge-<lb/>
breecke, nycht dair op geven woelde, und die Knecht woelde dannoch<lb/>
12 punt gesmedett leveren, sall eyn yder, so Mester so Knecht, derdehalven<lb/>
schyllinck gebrocken heben.</p><lb/>
              <p>Item, eyn yder Smydt sall by synem Eede verpflychtet syn, synen<lb/>
Mester syn yseren so profytelick und woll to smeden, gelyck als wan hey<lb/>
syn eygen ysern smedede, und we&#x017F;s hey an den 15 punden yserns ver-<lb/>
oevert, sall hey vick by syneme Ede synem Mester weder ynbrengen.<lb/>
Wehr aver ymands, die anders befunden woerde, sall voer eynen Unman<lb/>
gehalden werden. Dair op hebn die Smede, nu tor tyt syndt Hanttastynge<lb/>
gedain, und die gennen hiernegst Mester Smede werden, soellen oick tor<lb/>
Hanttastynge veplychtet synn.</p><lb/>
              <p>Oick soellen die twee verordenten van den Bancktoegern, eyn yair<lb/>
lanck eynen klovenn hebn, und alle wecken, so vaken sie lüestet van<lb/>
Husen to Husen gain, unnd den Slepedrait kloven und besychtigen. Wann-<lb/>
ehr dan die Drait recht getogen, ist gudt, so hey aver nicht recht getogen<lb/>
is, soellen sie to dem gennen sprecken dair by sie den ungeschyckeden<lb/>
Drait fynden, dat hey den toeger, dey soelcken Drait getogen hefft, dairby<lb/>
kohmen late, und seggem ehme, die Klovemester off besychtigere, hebnn den<lb/>
Drait van ungewehrde gewyst, dat hey selvest ehn oick beseyhe, damyt hey<lb/>
sick hiernamails voer synem schaden to hoeden wette. Wehret aber, dat<lb/>
die genne by welckem soelcke Drait befunden, dairynne versuemelich<lb/>
woerde, und den Toeger nycht dairby khomen leyte al&#x017F;sdan sall hey selvest<lb/>
die Broecke derhalven geven, und die Toeger nycht. Und die broecke<lb/>
soellen halff der Freyheit, und halff den Besychtigern erfallen synn, und<lb/>
die genne, so gepant werdt sall dem Knecht vehr pennynge geven to pandt-<lb/>
gelde.</p><lb/>
              <p>Item. Oick sall eyn yder Bancktoeger by synem Ede verplychtet<lb/>
syn synem Mester synen Drait so profytelick und woll tho theyn, gelyck<lb/>
als wehre edt syn eygen Gudt. Wehret aver, dat eyn Bancktoeger etlicke<lb/>
Middeldroemme, off anders we&#x017F;s, in den Drait off Mutten stecke, welck man<lb/>
woll theyn und to ghude maicken koinde, und die Besychtiger dairby<lb/>
qwehmen, sall die genne so soelcks gedain hefft, derdehalven Schyllinck<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1178/1200] Westfalen im 17. Jahrhundert. und halff den Besychtigern erfallen syn. Und op watsteden die Knecht pendet, sall die genne, so gepandt werdt, vehr pennynge geven tho Pant- gelde. Item hierbeneven is verordent, dat eyn yder Reydemester synem Smede to yderm Stücke Draitz 14½ punt Yserns levern sall, dairvan sall die Smydt 12 punt guden gesmeden Draitz weder leveren. So aver die Smydt die 12 punt dair uth nycht maicken noch leveren konnde, sall ehm die Mester so vyll Yserns dair op langen, dat hey dey 12 punt dair uth gesmeden und geleveren koenne. Und blyvet dem smede weſs oper, sall hey weder geven, dairvan mach hey to loine nehmen, wat hey krygen kan, des sall bey tangen und beitell vann deſs Mesters ysern stainde halden. Wehrenn aver van den Mestern und Knechten, die sich tosamen verbunden, als nementlick, wannehr die Knecht 15 punt yserns entfenge, und leverde vick 12 punt gesmedet, und woelde doch was ehme verveverde selvest be- halden; ader so die Mester dem Knechte, so ehm an den 15 punden ge- breecke, nycht dair op geven woelde, und die Knecht woelde dannoch 12 punt gesmedett leveren, sall eyn yder, so Mester so Knecht, derdehalven schyllinck gebrocken heben. Item, eyn yder Smydt sall by synem Eede verpflychtet syn, synen Mester syn yseren so profytelick und woll to smeden, gelyck als wan hey syn eygen ysern smedede, und weſs hey an den 15 punden yserns ver- oevert, sall hey vick by syneme Ede synem Mester weder ynbrengen. Wehr aver ymands, die anders befunden woerde, sall voer eynen Unman gehalden werden. Dair op hebn die Smede, nu tor tyt syndt Hanttastynge gedain, und die gennen hiernegst Mester Smede werden, soellen oick tor Hanttastynge veplychtet synn. Oick soellen die twee verordenten van den Bancktoegern, eyn yair lanck eynen klovenn hebn, und alle wecken, so vaken sie lüestet van Husen to Husen gain, unnd den Slepedrait kloven und besychtigen. Wann- ehr dan die Drait recht getogen, ist gudt, so hey aver nicht recht getogen is, soellen sie to dem gennen sprecken dair by sie den ungeschyckeden Drait fynden, dat hey den toeger, dey soelcken Drait getogen hefft, dairby kohmen late, und seggem ehme, die Klovemester off besychtigere, hebnn den Drait van ungewehrde gewyst, dat hey selvest ehn oick beseyhe, damyt hey sick hiernamails voer synem schaden to hoeden wette. Wehret aber, dat die genne by welckem soelcke Drait befunden, dairynne versuemelich woerde, und den Toeger nycht dairby khomen leyte alſsdan sall hey selvest die Broecke derhalven geven, und die Toeger nycht. Und die broecke soellen halff der Freyheit, und halff den Besychtigern erfallen synn, und die genne, so gepant werdt sall dem Knecht vehr pennynge geven to pandt- gelde. Item. Oick sall eyn yder Bancktoeger by synem Ede verplychtet syn synem Mester synen Drait so profytelick und woll tho theyn, gelyck als wehre edt syn eygen Gudt. Wehret aver, dat eyn Bancktoeger etlicke Middeldroemme, off anders weſs, in den Drait off Mutten stecke, welck man woll theyn und to ghude maicken koinde, und die Besychtiger dairby qwehmen, sall die genne so soelcks gedain hefft, derdehalven Schyllinck

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/1200
Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 1178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/1200>, abgerufen am 18.12.2024.