Der Betrieb des Zerennherdes im Grunde nahm vom Quartal Luciae 1678 an einen regelmässigen Verlauf. Kippenberger hatte augenscheinlich ein Ausbringen von 7 Waage Eisen auf jedes Fuder Eisenstein in Aussicht gestellt, darauf bezieht sich folgende Bemer- kung in der Rechnung Reminiscere 1670: "Wenn dass jedem Fuder Eisenstein 7 Waage Eisen verfolgen solle, wollten an der Probe noch 5 Wagen fehlen (184 statt 189), weil Kellenblätter und anderes Eisen dazwischen geschmiedet wurde." Auf eine Waag Eisen rechnete man 1/3 Karre Holzkohlen. Folgende Tabelle giebt die Betriebsübersicht von 1678 bis 1689.
Der Betrieb des Zerennherdes im Grunde nahm vom Quartal Luciae 1678 an einen regelmäſsigen Verlauf. Kippenberger hatte augenscheinlich ein Ausbringen von 7 Waage Eisen auf jedes Fuder Eisenstein in Aussicht gestellt, darauf bezieht sich folgende Bemer- kung in der Rechnung Reminiscere 1670: „Wenn daſs jedem Fuder Eisenstein 7 Waage Eisen verfolgen solle, wollten an der Probe noch 5 Wagen fehlen (184 statt 189), weil Kellenblätter und anderes Eisen dazwischen geschmiedet wurde.“ Auf eine Waag Eisen rechnete man ⅓ Karre Holzkohlen. Folgende Tabelle giebt die Betriebsübersicht von 1678 bis 1689.
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von 1678 bis 1689.</p><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[1165/1187]
Der Harz im 17. Jahrhundert.
Grunde 6 mahl Zeiten à 4 Gr. verzehrt — thut 24 Gr., dabey ver-
trunken 8 Kannen Bier gleich 8 Gr.“.
Der Betrieb vom Quartal Luciae an war ein regelmäſsiger und
warf entsprechenden Nutzen ab.
Quartal Luciae 1678.
Von Interesse ist auch das nachfolgende Inventar der Zerenn-
hütte vom Jahre 1678.
„Inventarium bey dem Zerennherdt im Quartal Crucis
1678 vorgetragen:
1 Hammerwelle mit 19 eisernen Bändern, 2 Zapfen, 1 Hammer-
radt, 2 Blaſsrädter, 1 Blaſswelle mit 8 Bändern, 1 Schmiedewelle mit
6 Bändern, 2 Zapffen, 1 Paar hölzerne Balge, 1 Paar lederne Balge,
2 alte kupferne Formen, 1 alter Schmiedehammer, 1 alter Amboſs.
1 Hammerstock mit 2 Eisern Bändern. —
An Werkzeug: 2 Rennzangen, 1 Stückzange, 2 Setzeisen,
1 Brechstange, 1 Warmzange, 1 Steuerzange, 1 Schmiedezange,
1 Rennzange, 1 Handhammer, 1 Bockehammer, 1 Vorhammer,
1 Schröder, 1 Schaufel, 1 Stachel, 2 Bockedöel, 1 Folgeisen, 1 Stachel,
2 Syebe, 2 Füllfässer, 2 Vorhengschlösser.“ —
Der Betrieb des Zerennherdes im Grunde nahm vom Quartal
Luciae 1678 an einen regelmäſsigen Verlauf. Kippenberger hatte
augenscheinlich ein Ausbringen von 7 Waage Eisen auf jedes Fuder
Eisenstein in Aussicht gestellt, darauf bezieht sich folgende Bemer-
kung in der Rechnung Reminiscere 1670: „Wenn daſs jedem Fuder
Eisenstein 7 Waage Eisen verfolgen solle, wollten an der Probe noch
5 Wagen fehlen (184 statt 189), weil Kellenblätter und anderes Eisen
dazwischen geschmiedet wurde.“ Auf eine Waag Eisen rechnete man
⅓ Karre Holzkohlen. Folgende Tabelle giebt die Betriebsübersicht
von 1678 bis 1689.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 1165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/1187>, abgerufen am 30.11.2024.
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