Erzgewinnung (Sambkost und Artztlosung) 1264 fl. 32 Kr.
Kohlenankauf 3120 " 11 "
Erzfracht 1133 " 25 "
Kohlenfracht 970 " 59 "
Flossenfracht nach Althofen 67 " 48 "
Hütten- und Schmiedekosten 716 " 15 "
Gebäudeunterhaltung 76 " 23 "
Zehrungen 141 " 39 "
Gemeine Ausgaben 328 " 22 "
Provisionen und Hüttenarbeiterlöhnungen 1118 " 02 "
8937 fl. 36 Kr.
Die Gestehungskosten für einen Centner Flossen betrugen dem- nach 1 Gulden 40 Kreuzer, ca. 3 Mark.
Die Flosshütte zu Urtl bediente 1 Plaher, 3 Ofenknechte, 1 Kohl- stürzer, 4 Erzpocher, 1 Wascher, 1 Fuhrknecht und 1 bis 3 Hilfs- arbeiter. Der Plaher hatte per Woche 3 Gulden und jährlich 25 Gulden Leihkauf, ein Ofenknecht 1 Gulden 30 Kreuzer und jähr- lich 3 Gulden Leihkauf, die Erzpocher 1 Gulden, der Fuhrknecht 1 Gulden 30 Kreuzer, die übrigen Arbeiter 45 Kreuzer Wochenlohn, die Wascher per Meiler Wascheisen 4 Gulden. Die Hüttenarbeiter, welche wieder angelobten, erhielten am Ende des Jahres ein Viertel Raitwein und um 1 Kreuzer Brot.
Die Blasebalgreparaturen, die oft die Ursachen der kurzen Kam- pagnen waren, verursachten grosse Kosten. Nach einer Rechnung vom Jahre 1607 betrugen diese:
für 8 Ochsenhäute a fl. 7,30 60 fl. -- Kr.
" 2 Ochsenhäute a " 6,30 13 " -- "
" 131 Pfd. Schmeer 19 " 39 "
" Kostgeld für die Balgsetzer 7 " -- "
" 40 Viertel Wein für die Balgsetzer 10 " 48 "
" Lohn der Balgsetzer 15 " -- "
" 2 Pfd. Leim -- " 20 "
" Staubmehl und Drahtgarn -- " 12 "
" Eisenbeschläge 12 " -- "
Summa 137 fl. 59 Kr.
Die Balgsetzer waren ein angesehenes Volk, das von einem Werk zum andern reiste.
Die Flossen wurden verfrischt und entwickelte sich in Kärnten ein besonderes Frischverfahren sowohl für Eisen, wie für Stahl, das wir kurz beschreiben wollen.
Kärnten im 17. Jahrhundert.
Erzgewinnung (Sambkost und Artztlosung) 1264 fl. 32 Kr.
Kohlenankauf 3120 „ 11 „
Erzfracht 1133 „ 25 „
Kohlenfracht 970 „ 59 „
Flossenfracht nach Althofen 67 „ 48 „
Hütten- und Schmiedekosten 716 „ 15 „
Gebäudeunterhaltung 76 „ 23 „
Zehrungen 141 „ 39 „
Gemeine Ausgaben 328 „ 22 „
Provisionen und Hüttenarbeiterlöhnungen 1118 „ 02 „
8937 fl. 36 Kr.
Die Gestehungskosten für einen Centner Flossen betrugen dem- nach 1 Gulden 40 Kreuzer, ca. 3 Mark.
Die Floſshütte zu Urtl bediente 1 Plaher, 3 Ofenknechte, 1 Kohl- stürzer, 4 Erzpocher, 1 Wascher, 1 Fuhrknecht und 1 bis 3 Hilfs- arbeiter. Der Plaher hatte per Woche 3 Gulden und jährlich 25 Gulden Leihkauf, ein Ofenknecht 1 Gulden 30 Kreuzer und jähr- lich 3 Gulden Leihkauf, die Erzpocher 1 Gulden, der Fuhrknecht 1 Gulden 30 Kreuzer, die übrigen Arbeiter 45 Kreuzer Wochenlohn, die Wascher per Meiler Wascheisen 4 Gulden. Die Hüttenarbeiter, welche wieder angelobten, erhielten am Ende des Jahres ein Viertel Raitwein und um 1 Kreuzer Brot.
Die Blasebalgreparaturen, die oft die Ursachen der kurzen Kam- pagnen waren, verursachten groſse Kosten. Nach einer Rechnung vom Jahre 1607 betrugen diese:
für 8 Ochsenhäute à fl. 7,30 60 fl. — Kr.
„ 2 Ochsenhäute à „ 6,30 13 „ — „
„ 131 Pfd. Schmeer 19 „ 39 „
„ Kostgeld für die Balgsetzer 7 „ — „
„ 40 Viertel Wein für die Balgsetzer 10 „ 48 „
„ Lohn der Balgsetzer 15 „ — „
„ 2 Pfd. Leim — „ 20 „
„ Staubmehl und Drahtgarn — „ 12 „
„ Eisenbeschläge 12 „ — „
Summa 137 fl. 59 Kr.
Die Balgsetzer waren ein angesehenes Volk, das von einem Werk zum andern reiste.
Die Flossen wurden verfrischt und entwickelte sich in Kärnten ein besonderes Frischverfahren sowohl für Eisen, wie für Stahl, das wir kurz beschreiben wollen.
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[1052/1074]
Kärnten im 17. Jahrhundert.
Erzgewinnung (Sambkost und Artztlosung) 1264 fl. 32 Kr.
Kohlenankauf 3120 „ 11 „
Erzfracht 1133 „ 25 „
Kohlenfracht 970 „ 59 „
Flossenfracht nach Althofen 67 „ 48 „
Hütten- und Schmiedekosten 716 „ 15 „
Gebäudeunterhaltung 76 „ 23 „
Zehrungen 141 „ 39 „
Gemeine Ausgaben 328 „ 22 „
Provisionen und Hüttenarbeiterlöhnungen 1118 „ 02 „
8937 fl. 36 Kr.
Die Gestehungskosten für einen Centner Flossen betrugen dem-
nach 1 Gulden 40 Kreuzer, ca. 3 Mark.
Die Floſshütte zu Urtl bediente 1 Plaher, 3 Ofenknechte, 1 Kohl-
stürzer, 4 Erzpocher, 1 Wascher, 1 Fuhrknecht und 1 bis 3 Hilfs-
arbeiter. Der Plaher hatte per Woche 3 Gulden und jährlich
25 Gulden Leihkauf, ein Ofenknecht 1 Gulden 30 Kreuzer und jähr-
lich 3 Gulden Leihkauf, die Erzpocher 1 Gulden, der Fuhrknecht
1 Gulden 30 Kreuzer, die übrigen Arbeiter 45 Kreuzer Wochenlohn,
die Wascher per Meiler Wascheisen 4 Gulden. Die Hüttenarbeiter,
welche wieder angelobten, erhielten am Ende des Jahres ein Viertel
Raitwein und um 1 Kreuzer Brot.
Die Blasebalgreparaturen, die oft die Ursachen der kurzen Kam-
pagnen waren, verursachten groſse Kosten. Nach einer Rechnung
vom Jahre 1607 betrugen diese:
für 8 Ochsenhäute à fl. 7,30 60 fl. — Kr.
„ 2 Ochsenhäute à „ 6,30 13 „ — „
„ 131 Pfd. Schmeer 19 „ 39 „
„ Kostgeld für die Balgsetzer 7 „ — „
„ 40 Viertel Wein für die Balgsetzer 10 „ 48 „
„ Lohn der Balgsetzer 15 „ — „
„ 2 Pfd. Leim — „ 20 „
„ Staubmehl und Drahtgarn — „ 12 „
„ Eisenbeschläge 12 „ — „
Summa 137 fl. 59 Kr.
Die Balgsetzer waren ein angesehenes Volk, das von einem Werk
zum andern reiste.
Die Flossen wurden verfrischt und entwickelte sich in Kärnten
ein besonderes Frischverfahren sowohl für Eisen, wie für Stahl,
das wir kurz beschreiben wollen.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 1052. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/1074>, abgerufen am 22.11.2024.
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