Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

Bild:
<< vorherige Seite

Ägypten.
und von denen die Unglücklichen unablässig mit Peitschenhieben zur
Arbeit angetrieben wurden, bis sie unter der Last und dem Elend ihren
Geist aufgaben.

Wie wir in den alten Gräbern die Verwaschung des Goldes ab-
gebildet finden, so ist dies ebenso der Fall mit der Verschmelzung und

[Abbildung] Fig. 13.
Läuterung desselben. Rossellini giebt Abbildungen aus einem theba-
nischen Grabe aus der Zeit Thotmes IV.1). In der ersten ist dargestellt,
wie das Golderz, d. h. der gewaschene Sand, in einem niedrigen
Ofen mit Hilfe von Blasebälgen, welche getreten werden, einge-
schmolzen wird. Die zweite zeigt, wie das geschmolzene Gold in einer
flachen Schale, die uns sofort an das hieroglyphische Zeichen @
erinnert, aus dem Ofen gehoben wird. In der dritten sehen wir, wie
[Abbildung] Fig. 14.
der Inhalt der Schale in
kleine, becherförmige Tiegel
ausgegossen wird. Die Form
dieser Tiegel ist aus der Ab-
bildung Fig. 13 zu erkennen.
Einige Tiegel dieser Art be-
finden sich in der Sammlung
des Britischen Museums
und des Museums in Berlin.

Gold diente den Ägyp-
tern als Geld. Gold und
Geld waren ihnen synonim,
während den Hebräern sowie
den übrigen Westasiaten

1) Rosselini, il monumenti dell Egitto II. Tab. II. c. n. Li. Fig. 2 a. b. c.

Ägypten.
und von denen die Unglücklichen unablässig mit Peitschenhieben zur
Arbeit angetrieben wurden, bis sie unter der Last und dem Elend ihren
Geist aufgaben.

Wie wir in den alten Gräbern die Verwaschung des Goldes ab-
gebildet finden, so ist dies ebenso der Fall mit der Verschmelzung und

[Abbildung] Fig. 13.
Läuterung desſelben. Rossellini giebt Abbildungen aus einem theba-
nischen Grabe aus der Zeit Thotmes IV.1). In der ersten ist dargestellt,
wie das Golderz, d. h. der gewaschene Sand, in einem niedrigen
Ofen mit Hilfe von Blasebälgen, welche getreten werden, einge-
schmolzen wird. Die zweite zeigt, wie das geschmolzene Gold in einer
flachen Schale, die uns sofort an das hieroglyphische Zeichen 
erinnert, aus dem Ofen gehoben wird. In der dritten sehen wir, wie
[Abbildung] Fig. 14.
der Inhalt der Schale in
kleine, becherförmige Tiegel
ausgegossen wird. Die Form
dieser Tiegel ist aus der Ab-
bildung Fig. 13 zu erkennen.
Einige Tiegel dieser Art be-
finden sich in der Sammlung
des Britischen Museums
und des Museums in Berlin.

Gold diente den Ägyp-
tern als Geld. Gold und
Geld waren ihnen synonim,
während den Hebräern sowie
den übrigen Westasiaten

1) Rosselini, il monumenti dell Egitto II. Tab. II. c. n. Li. Fig. 2 a. b. c.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0097" n="75"/><fw place="top" type="header">Ägypten.</fw><lb/>
und von denen die Unglücklichen unablässig mit Peitschenhieben zur<lb/>
Arbeit angetrieben wurden, bis sie unter der Last und dem Elend ihren<lb/>
Geist aufgaben.</p><lb/>
          <p>Wie wir in den alten Gräbern die Verwaschung des Goldes ab-<lb/>
gebildet finden, so ist dies ebenso der Fall mit der Verschmelzung und<lb/><figure><head>Fig. 13.</head></figure><lb/>
Läuterung des&#x017F;elben. Rossellini giebt Abbildungen aus einem theba-<lb/>
nischen Grabe aus der Zeit Thotmes IV.<note place="foot" n="1)">Rosselini, il monumenti dell Egitto II. Tab. II. c. n. Li. Fig. 2 a. b. c.</note>. In der ersten ist dargestellt,<lb/>
wie das Golderz, d. h. der gewaschene Sand, in einem niedrigen<lb/>
Ofen mit Hilfe von Blasebälgen, welche getreten werden, einge-<lb/>
schmolzen wird. Die zweite zeigt, wie das geschmolzene Gold in einer<lb/>
flachen Schale, die uns sofort an das hieroglyphische Zeichen &#xFFFC;<lb/>
erinnert, aus dem Ofen gehoben wird. In der dritten sehen wir, wie<lb/><figure><head>Fig. 14.</head></figure><lb/>
der Inhalt der Schale in<lb/>
kleine, becherförmige Tiegel<lb/>
ausgegossen wird. Die Form<lb/>
dieser Tiegel ist aus der Ab-<lb/>
bildung Fig. 13 zu erkennen.<lb/>
Einige Tiegel dieser Art be-<lb/>
finden sich in der Sammlung<lb/>
des Britischen Museums<lb/>
und des Museums in Berlin.</p><lb/>
          <p>Gold diente den Ägyp-<lb/>
tern als Geld. Gold und<lb/>
Geld waren ihnen synonim,<lb/>
während den Hebräern sowie<lb/>
den übrigen Westasiaten<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[75/0097] Ägypten. und von denen die Unglücklichen unablässig mit Peitschenhieben zur Arbeit angetrieben wurden, bis sie unter der Last und dem Elend ihren Geist aufgaben. Wie wir in den alten Gräbern die Verwaschung des Goldes ab- gebildet finden, so ist dies ebenso der Fall mit der Verschmelzung und [Abbildung Fig. 13.] Läuterung desſelben. Rossellini giebt Abbildungen aus einem theba- nischen Grabe aus der Zeit Thotmes IV. 1). In der ersten ist dargestellt, wie das Golderz, d. h. der gewaschene Sand, in einem niedrigen Ofen mit Hilfe von Blasebälgen, welche getreten werden, einge- schmolzen wird. Die zweite zeigt, wie das geschmolzene Gold in einer flachen Schale, die uns sofort an das hieroglyphische Zeichen  erinnert, aus dem Ofen gehoben wird. In der dritten sehen wir, wie [Abbildung Fig. 14.] der Inhalt der Schale in kleine, becherförmige Tiegel ausgegossen wird. Die Form dieser Tiegel ist aus der Ab- bildung Fig. 13 zu erkennen. Einige Tiegel dieser Art be- finden sich in der Sammlung des Britischen Museums und des Museums in Berlin. Gold diente den Ägyp- tern als Geld. Gold und Geld waren ihnen synonim, während den Hebräern sowie den übrigen Westasiaten 1) Rosselini, il monumenti dell Egitto II. Tab. II. c. n. Li. Fig. 2 a. b. c.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/97
Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/97>, abgerufen am 23.11.2024.