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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Feuerwaffen.
Büchsenmeister (Cannonier) Jacques Yolent für 2 kleine, tragbare
Kanonen von 43 Pfund Gewicht, die er aus Guss herstellte, in An-
betracht, dass noch keine ähnlichen existierten, da sie ganz von Eisen
waren ... 4 Lire 16 Schillinge. Ferner findet sich in den Rechnungen
derselben Stadt von 1414 1) für den Guss einer kleinen Kanone aus
[Abbildung] Fig. 292.
Eisen, um Bleikugeln (plommees) zu werfen, eine Rechnung über
36 Schillinge.

Auch in Deutschland sind einige kleine Kanonen von Gusseisen
bekannt, die wahrscheinlich aus dieser Zeit herrühren. Zwei Geschütze
dieser Art befinden sich im Germanischen Museum zu Nürnberg. Sie
stammen aus dem Städtchen Pössneck in Thüringen, von wo sie als
Geschenke an das Museum gelangt sind. Wir geben die Abbildung in
Fig. 291 und 292 2).

[Abbildung] Fig. 293.

"Sie sind aus Eisen gegossen und das eine Rohr derselben noch
auf dem alten Holzblock aufgeschmiedet, während das andere noch die
Steinkugel trägt, welche es entsenden sollte, ohne Zweifel auch die
Ladung."


1) Pour avoir fait fondre un petit canon de fer a jetter plommees ...
XXXVI s. faibles.
2) Essenwein, Quellen zur Geschichte der Feuerwaffen S. 18,
in Tab. XXIII b.
Beck, Geschichte des Eisens. 58

Feuerwaffen.
Büchsenmeister (Cannonier) Jacques Yolent für 2 kleine, tragbare
Kanonen von 43 Pfund Gewicht, die er aus Guſs herstellte, in An-
betracht, daſs noch keine ähnlichen existierten, da sie ganz von Eisen
waren … 4 Lire 16 Schillinge. Ferner findet sich in den Rechnungen
derselben Stadt von 1414 1) für den Guſs einer kleinen Kanone aus
[Abbildung] Fig. 292.
Eisen, um Bleikugeln (plommées) zu werfen, eine Rechnung über
36 Schillinge.

Auch in Deutschland sind einige kleine Kanonen von Guſseisen
bekannt, die wahrscheinlich aus dieser Zeit herrühren. Zwei Geschütze
dieser Art befinden sich im Germanischen Museum zu Nürnberg. Sie
stammen aus dem Städtchen Pössneck in Thüringen, von wo sie als
Geschenke an das Museum gelangt sind. Wir geben die Abbildung in
Fig. 291 und 292 2).

[Abbildung] Fig. 293.

„Sie sind aus Eisen gegossen und das eine Rohr derselben noch
auf dem alten Holzblock aufgeschmiedet, während das andere noch die
Steinkugel trägt, welche es entsenden sollte, ohne Zweifel auch die
Ladung.“


1) Pour avoir fait fondre un petit canon de fer à jetter plommées …
XXXVI s. faibles.
2) Essenwein, Quellen zur Geschichte der Feuerwaffen S. 18,
in Tab. XXIII b.
Beck, Geschichte des Eisens. 58
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[913/0935] Feuerwaffen. Büchsenmeister (Cannonier) Jacques Yolent für 2 kleine, tragbare Kanonen von 43 Pfund Gewicht, die er aus Guſs herstellte, in An- betracht, daſs noch keine ähnlichen existierten, da sie ganz von Eisen waren … 4 Lire 16 Schillinge. Ferner findet sich in den Rechnungen derselben Stadt von 1414 1) für den Guſs einer kleinen Kanone aus [Abbildung Fig. 292.] Eisen, um Bleikugeln (plommées) zu werfen, eine Rechnung über 36 Schillinge. Auch in Deutschland sind einige kleine Kanonen von Guſseisen bekannt, die wahrscheinlich aus dieser Zeit herrühren. Zwei Geschütze dieser Art befinden sich im Germanischen Museum zu Nürnberg. Sie stammen aus dem Städtchen Pössneck in Thüringen, von wo sie als Geschenke an das Museum gelangt sind. Wir geben die Abbildung in Fig. 291 und 292 2). [Abbildung Fig. 293.] „Sie sind aus Eisen gegossen und das eine Rohr derselben noch auf dem alten Holzblock aufgeschmiedet, während das andere noch die Steinkugel trägt, welche es entsenden sollte, ohne Zweifel auch die Ladung.“ 1) Pour avoir fait fondre un petit canon de fer à jetter plommées … XXXVI s. faibles. 2) Essenwein, Quellen zur Geschichte der Feuerwaffen S. 18, in Tab. XXIII b. Beck, Geschichte des Eisens. 58

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 913. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/935>, abgerufen am 24.11.2024.