Diese aufgefundene Strasse datiert sicher aus dem Anfang des zweiten, wenn nicht schon aus dem Ende des ersten Jahrhunderts."
"Es kamen Hufeisen mit römischen Legionsziegeln zusammen- gerostet vor, auch schon öfters mit römischen Waffen."
Die Hufeisen der Salburg sind sehr verschieden in Form und Grösse und scheinen nicht nur für Maultiere, sondern auch für Zug- pferde gedient zu haben. Sie sind meist am vorderen Rande, manch- mal bis zur Messerschärfe abgearbeitet, was auch beweist, dass die Tiere zum Heraufziehen und Schleppen der Lasten die steile Strasse hinan verwendet wurden. Die häufigste Form ist die Fig. 280 a dar-
[Abbildung]
Fig. 280.
gestellte, es scheint dies auch die ältere Konstruktion zu sein, nach dieser kommen die Fig. 280 b abgebildeten am zahlreichsten vor.
Auch Quiquerez hat bei seinen Ausgrabungen eine so grosse Anzahl sehr alter Hufeisen, die nach seiner Angabe der vorrömischen Zeit angehören, gefunden, dass von zufällig verlorenen Eisen füglich nicht mehr die Rede sein kann. Er schreibt diese Hufeisen der ersten Eisenzeit zu. Bei Bellelay fand sich ein solches unter einer Torfschicht von 12 Fuss Dicke, dem er ein Alter von zwei Jahrtausenden zu- schreibt. Eine grosse Anzahl fand sich auf einer alten gallischen Strasse, über welche eine Römerstrasse, die dem Anfang unserer Zeit- rechnung angehört, hinführt. Andere fanden sich an solchen Orten, wo nur vorrömische Gegenstände ausgegraben wurden. Von den von
Hufschmiede.
Diese aufgefundene Straſse datiert sicher aus dem Anfang des zweiten, wenn nicht schon aus dem Ende des ersten Jahrhunderts.“
„Es kamen Hufeisen mit römischen Legionsziegeln zusammen- gerostet vor, auch schon öfters mit römischen Waffen.“
Die Hufeisen der Salburg sind sehr verschieden in Form und Gröſse und scheinen nicht nur für Maultiere, sondern auch für Zug- pferde gedient zu haben. Sie sind meist am vorderen Rande, manch- mal bis zur Messerschärfe abgearbeitet, was auch beweist, daſs die Tiere zum Heraufziehen und Schleppen der Lasten die steile Straſse hinan verwendet wurden. Die häufigste Form ist die Fig. 280 a dar-
[Abbildung]
Fig. 280.
gestellte, es scheint dies auch die ältere Konstruktion zu sein, nach dieser kommen die Fig. 280 b abgebildeten am zahlreichsten vor.
Auch Quiquerez hat bei seinen Ausgrabungen eine so groſse Anzahl sehr alter Hufeisen, die nach seiner Angabe der vorrömischen Zeit angehören, gefunden, daſs von zufällig verlorenen Eisen füglich nicht mehr die Rede sein kann. Er schreibt diese Hufeisen der ersten Eisenzeit zu. Bei Bellelay fand sich ein solches unter einer Torfschicht von 12 Fuſs Dicke, dem er ein Alter von zwei Jahrtausenden zu- schreibt. Eine groſse Anzahl fand sich auf einer alten gallischen Straſse, über welche eine Römerstraſse, die dem Anfang unserer Zeit- rechnung angehört, hinführt. Andere fanden sich an solchen Orten, wo nur vorrömische Gegenstände ausgegraben wurden. Von den von
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Hufschmiede.
Diese aufgefundene Straſse datiert sicher aus dem Anfang des zweiten,
wenn nicht schon aus dem Ende des ersten Jahrhunderts.“
„Es kamen Hufeisen mit römischen Legionsziegeln zusammen-
gerostet vor, auch schon öfters mit römischen Waffen.“
Die Hufeisen der Salburg sind sehr verschieden in Form und
Gröſse und scheinen nicht nur für Maultiere, sondern auch für Zug-
pferde gedient zu haben. Sie sind meist am vorderen Rande, manch-
mal bis zur Messerschärfe abgearbeitet, was auch beweist, daſs die
Tiere zum Heraufziehen und Schleppen der Lasten die steile Straſse
hinan verwendet wurden. Die häufigste Form ist die Fig. 280 a dar-
[Abbildung Fig. 280.]
gestellte, es scheint dies auch die ältere Konstruktion zu sein, nach
dieser kommen die Fig. 280 b abgebildeten am zahlreichsten vor.
Auch Quiquerez hat bei seinen Ausgrabungen eine so groſse
Anzahl sehr alter Hufeisen, die nach seiner Angabe der vorrömischen
Zeit angehören, gefunden, daſs von zufällig verlorenen Eisen füglich
nicht mehr die Rede sein kann. Er schreibt diese Hufeisen der ersten
Eisenzeit zu. Bei Bellelay fand sich ein solches unter einer Torfschicht
von 12 Fuſs Dicke, dem er ein Alter von zwei Jahrtausenden zu-
schreibt. Eine groſse Anzahl fand sich auf einer alten gallischen
Straſse, über welche eine Römerstraſse, die dem Anfang unserer Zeit-
rechnung angehört, hinführt. Andere fanden sich an solchen Orten,
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 876. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/898>, abgerufen am 22.11.2024.
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