rend dieser Zeit verdampften etwa 106,5 kg Wasser, welches auf die Löschdecke geschüttet worden war. 2800 kg Wind, also per Minute durchschnittlich 7,71 kg, waren eingeblasen und 544,7 kg = 2,412 cbm Holzkohlen verbrannt worden. Die ausgeschmiedeten Stangen wogen 151,6 kg, während 487 kg Erz verbraucht worden waren.
Nach den durchschnittlichen Ergebnissen kann man die Schmelz- dauer auf 6 Stunden setzen; den Abbrand an Kohle per 100 kg Eisen auf 340 kg, den Verbrauch an Erzen auf 312 kg. Bei gutem Betrieb sollen 100 kg Erz 31 Proz. Schmiedeeisen und 41 Proz. einer Schlacke ergeben haben, die durchschnittlich 30 Proz. Eisen enthielt.
In den 40 Schmieden im Departement d'Ariege wurden zu Francois' Zeit 2400000 kg Eisen in den Schlacken fortgeworfen.
Eine gut geratene Luppe sollte ein möglichst runder Ball sein, mit glatter Oberfläche, frei von unregelmässigen Ansätzen und etwas eingedrückt vor dem Wind. Beim Ausziehen musste sie fast weiss- glühend sein. Die Schlacke hatte eine bläulichschwarze Farbe; sie musste leicht fliessen und kein Funkensprühen zeigen beim Fliessen, was ein Zeichen von eingemengten Schlacken gewesen wäre. Sie sollte ferner beim Begiessen mit Wasser porös und zerreiblich werden. Die erste Schlacke, die noch sehr roh und reich an Eisenoxydul war, wurde, wie erwähnt, wieder zurückgegeben. Die Form sollte klar und weiss sein. Francois hat in seiner Arbeit über die Katalanschmieden im Departement d'Ariege sehr gründliche Untersuchungen über den chemischen Vorgang bei diesem Schmelzprozess mitgeteilt.
Der Wassergehalt des pulverförmigen Erzes, aus dem die Erz- mauer gebildet ist, entweicht bei niederer Temperatur. Dadurch wird die Masse porös und für die Verbrennungsgase durchdringbar, wodurch die Reduktion des Eisens, welche von unten nach oben hin fortschreitet, herbeigeführt wird. Die Temperatur im Herd steigt fortwährend, bis die Schlackenbildung beginnt. Anfangs geht viel Eisenoxydul in die Schlacke über, wodurch eine leicht schmelzbare Schlacke entsteht, die oxydierend wirkt und die Kohlung des Eisens verhindert. Das redu- zierte Eisen schweisst deshalb zusammen.
Die reduzierte Eisenmasse muss gehörig unter dem Hammer ver- arbeitet werden, damit die Schlacke ausgepresst wird. Das pulver- förmige Erz wird rascher reduziert und gefrischt und setzt sich zuerst als eine Eisenhaut auf den Herdboden an (principe du masse). An diese wächst alsbald das andere Eisen an. Man muss dafür sorgen, dass diese erste Luppenbildung möglichst in der Mitte des Herdes vor sich geht. Francois hat zum leichteren Verständnis der Vorgänge im
Die Katalanschmieden.
rend dieser Zeit verdampften etwa 106,5 kg Wasser, welches auf die Löschdecke geschüttet worden war. 2800 kg Wind, also per Minute durchschnittlich 7,71 kg, waren eingeblasen und 544,7 kg = 2,412 cbm Holzkohlen verbrannt worden. Die ausgeschmiedeten Stangen wogen 151,6 kg, während 487 kg Erz verbraucht worden waren.
Nach den durchschnittlichen Ergebnissen kann man die Schmelz- dauer auf 6 Stunden setzen; den Abbrand an Kohle per 100 kg Eisen auf 340 kg, den Verbrauch an Erzen auf 312 kg. Bei gutem Betrieb sollen 100 kg Erz 31 Proz. Schmiedeeisen und 41 Proz. einer Schlacke ergeben haben, die durchschnittlich 30 Proz. Eisen enthielt.
In den 40 Schmieden im Departement d’Ariège wurden zu François’ Zeit 2400000 kg Eisen in den Schlacken fortgeworfen.
Eine gut geratene Luppe sollte ein möglichst runder Ball sein, mit glatter Oberfläche, frei von unregelmäſsigen Ansätzen und etwas eingedrückt vor dem Wind. Beim Ausziehen muſste sie fast weiſs- glühend sein. Die Schlacke hatte eine bläulichschwarze Farbe; sie muſste leicht flieſsen und kein Funkensprühen zeigen beim Flieſsen, was ein Zeichen von eingemengten Schlacken gewesen wäre. Sie sollte ferner beim Begieſsen mit Wasser porös und zerreiblich werden. Die erste Schlacke, die noch sehr roh und reich an Eisenoxydul war, wurde, wie erwähnt, wieder zurückgegeben. Die Form sollte klar und weiſs sein. François hat in seiner Arbeit über die Katalanschmieden im Departement d’Ariège sehr gründliche Untersuchungen über den chemischen Vorgang bei diesem Schmelzprozeſs mitgeteilt.
Der Wassergehalt des pulverförmigen Erzes, aus dem die Erz- mauer gebildet ist, entweicht bei niederer Temperatur. Dadurch wird die Masse porös und für die Verbrennungsgase durchdringbar, wodurch die Reduktion des Eisens, welche von unten nach oben hin fortschreitet, herbeigeführt wird. Die Temperatur im Herd steigt fortwährend, bis die Schlackenbildung beginnt. Anfangs geht viel Eisenoxydul in die Schlacke über, wodurch eine leicht schmelzbare Schlacke entsteht, die oxydierend wirkt und die Kohlung des Eisens verhindert. Das redu- zierte Eisen schweiſst deshalb zusammen.
Die reduzierte Eisenmasse muſs gehörig unter dem Hammer ver- arbeitet werden, damit die Schlacke ausgepreſst wird. Das pulver- förmige Erz wird rascher reduziert und gefrischt und setzt sich zuerst als eine Eisenhaut auf den Herdboden an (principe du massé). An diese wächst alsbald das andere Eisen an. Man muſs dafür sorgen, daſs diese erste Luppenbildung möglichst in der Mitte des Herdes vor sich geht. François hat zum leichteren Verständnis der Vorgänge im
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Die Katalanschmieden.
rend dieser Zeit verdampften etwa 106,5 kg Wasser, welches auf die
Löschdecke geschüttet worden war. 2800 kg Wind, also per Minute
durchschnittlich 7,71 kg, waren eingeblasen und 544,7 kg = 2,412 cbm
Holzkohlen verbrannt worden. Die ausgeschmiedeten Stangen wogen
151,6 kg, während 487 kg Erz verbraucht worden waren.
Nach den durchschnittlichen Ergebnissen kann man die Schmelz-
dauer auf 6 Stunden setzen; den Abbrand an Kohle per 100 kg Eisen
auf 340 kg, den Verbrauch an Erzen auf 312 kg. Bei gutem Betrieb
sollen 100 kg Erz 31 Proz. Schmiedeeisen und 41 Proz. einer Schlacke
ergeben haben, die durchschnittlich 30 Proz. Eisen enthielt.
In den 40 Schmieden im Departement d’Ariège wurden zu François’
Zeit 2400000 kg Eisen in den Schlacken fortgeworfen.
Eine gut geratene Luppe sollte ein möglichst runder Ball sein,
mit glatter Oberfläche, frei von unregelmäſsigen Ansätzen und etwas
eingedrückt vor dem Wind. Beim Ausziehen muſste sie fast weiſs-
glühend sein. Die Schlacke hatte eine bläulichschwarze Farbe; sie
muſste leicht flieſsen und kein Funkensprühen zeigen beim Flieſsen,
was ein Zeichen von eingemengten Schlacken gewesen wäre. Sie sollte
ferner beim Begieſsen mit Wasser porös und zerreiblich werden. Die
erste Schlacke, die noch sehr roh und reich an Eisenoxydul war, wurde,
wie erwähnt, wieder zurückgegeben. Die Form sollte klar und weiſs
sein. François hat in seiner Arbeit über die Katalanschmieden im
Departement d’Ariège sehr gründliche Untersuchungen über den
chemischen Vorgang bei diesem Schmelzprozeſs mitgeteilt.
Der Wassergehalt des pulverförmigen Erzes, aus dem die Erz-
mauer gebildet ist, entweicht bei niederer Temperatur. Dadurch wird
die Masse porös und für die Verbrennungsgase durchdringbar, wodurch
die Reduktion des Eisens, welche von unten nach oben hin fortschreitet,
herbeigeführt wird. Die Temperatur im Herd steigt fortwährend, bis
die Schlackenbildung beginnt. Anfangs geht viel Eisenoxydul in die
Schlacke über, wodurch eine leicht schmelzbare Schlacke entsteht, die
oxydierend wirkt und die Kohlung des Eisens verhindert. Das redu-
zierte Eisen schweiſst deshalb zusammen.
Die reduzierte Eisenmasse muſs gehörig unter dem Hammer ver-
arbeitet werden, damit die Schlacke ausgepreſst wird. Das pulver-
förmige Erz wird rascher reduziert und gefrischt und setzt sich zuerst
als eine Eisenhaut auf den Herdboden an (principe du massé). An
diese wächst alsbald das andere Eisen an. Man muſs dafür sorgen,
daſs diese erste Luppenbildung möglichst in der Mitte des Herdes vor
sich geht. François hat zum leichteren Verständnis der Vorgänge im
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 797. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/819>, abgerufen am 22.11.2024.
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