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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Italien und die Römer.
Baumsägen (pecten vallus) und Baummesser (arboria). Die Heu- und
Mistgabeln, Fig. 140 b (furca) waren von Eisen, ebenso die Handsägen
(serra), die Schippen, Spaten, Pflugeisen, Speisskellen, Fig. 140 c, d.
Nicht minder waren die Wagenachsen und Beschläge von Eisen, wie
auch zum Teil das Geschirr der Pferde. Ketten jeder Art, Fig. 141 a, b,
machte man von diesem Metall, ebenso Feuergestelle, Bratspiesse, ferner
Heizröste, Kuhglocken, Fig. 142, Schlüssel, Schlösser, Fig. 143, Sporen,
Fig. 141c, u. s. w. 1). Kurz, in Gewerben wie in der Landwirtschaft fand
das Eisen die unbeschränkteste Verwendung. Den Wetzstahl trug, wie
bei den Ägyptern, jeder Schlächter an der Seite. Im Salburg-Museum
befinden sich einige vorzügliche Exemplare (Fig. 142 c).

[Abbildung] Fig. 142.
[Abbildung] Fig. 143.

In Pompeji hat man die voll-
ständige Werkstatt eines Wagners
gefunden, dessen Werkzeuge wie
Hämmer, Zirkel u. s. w. von Eisen
waren, ebenso fand man darin eine geschmiedete, eiserne Wagenachse.
Eisenwaren wurden in Buden zu Rom auf offener Strasse dargestellt
und verhandelt. Die Abbildung der Werkstätte und der Verkaufsbude
eines Messerschmiedes ist uns auf einem Cippus in der Galeria lapidaria
des Vatikans erhalten (Fig. 144); ähnlich, obgleich leider nicht so gut
erhalten, das Bild eines Klingenschmiedes (Fig. 145).

Nicht minder fand das Eisen die ausgedehnteste Verwendung bei

1) Alle diese Gegenstände sind auf der Salburg gefunden worden.
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Italien und die Römer.
Baumsägen (pecten vallus) und Baummesser (arboria). Die Heu- und
Mistgabeln, Fig. 140 b (furca) waren von Eisen, ebenso die Handsägen
(serra), die Schippen, Spaten, Pflugeisen, Speiſskellen, Fig. 140 c, d.
Nicht minder waren die Wagenachsen und Beschläge von Eisen, wie
auch zum Teil das Geschirr der Pferde. Ketten jeder Art, Fig. 141 a, b,
machte man von diesem Metall, ebenso Feuergestelle, Bratspieſse, ferner
Heizröste, Kuhglocken, Fig. 142, Schlüssel, Schlösser, Fig. 143, Sporen,
Fig. 141c, u. s. w. 1). Kurz, in Gewerben wie in der Landwirtschaft fand
das Eisen die unbeschränkteste Verwendung. Den Wetzstahl trug, wie
bei den Ägyptern, jeder Schlächter an der Seite. Im Salburg-Museum
befinden sich einige vorzügliche Exemplare (Fig. 142 c).

[Abbildung] Fig. 142.
[Abbildung] Fig. 143.

In Pompeji hat man die voll-
ständige Werkstatt eines Wagners
gefunden, dessen Werkzeuge wie
Hämmer, Zirkel u. s. w. von Eisen
waren, ebenso fand man darin eine geschmiedete, eiserne Wagenachse.
Eisenwaren wurden in Buden zu Rom auf offener Straſse dargestellt
und verhandelt. Die Abbildung der Werkstätte und der Verkaufsbude
eines Messerschmiedes ist uns auf einem Cippus in der Galeria lapidaria
des Vatikans erhalten (Fig. 144); ähnlich, obgleich leider nicht so gut
erhalten, das Bild eines Klingenschmiedes (Fig. 145).

Nicht minder fand das Eisen die ausgedehnteste Verwendung bei

1) Alle diese Gegenstände sind auf der Salburg gefunden worden.
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[547/0569] Italien und die Römer. Baumsägen (pecten vallus) und Baummesser (arboria). Die Heu- und Mistgabeln, Fig. 140 b (furca) waren von Eisen, ebenso die Handsägen (serra), die Schippen, Spaten, Pflugeisen, Speiſskellen, Fig. 140 c, d. Nicht minder waren die Wagenachsen und Beschläge von Eisen, wie auch zum Teil das Geschirr der Pferde. Ketten jeder Art, Fig. 141 a, b, machte man von diesem Metall, ebenso Feuergestelle, Bratspieſse, ferner Heizröste, Kuhglocken, Fig. 142, Schlüssel, Schlösser, Fig. 143, Sporen, Fig. 141c, u. s. w. 1). Kurz, in Gewerben wie in der Landwirtschaft fand das Eisen die unbeschränkteste Verwendung. Den Wetzstahl trug, wie bei den Ägyptern, jeder Schlächter an der Seite. Im Salburg-Museum befinden sich einige vorzügliche Exemplare (Fig. 142 c). [Abbildung Fig. 142.] [Abbildung Fig. 143.] In Pompeji hat man die voll- ständige Werkstatt eines Wagners gefunden, dessen Werkzeuge wie Hämmer, Zirkel u. s. w. von Eisen waren, ebenso fand man darin eine geschmiedete, eiserne Wagenachse. Eisenwaren wurden in Buden zu Rom auf offener Straſse dargestellt und verhandelt. Die Abbildung der Werkstätte und der Verkaufsbude eines Messerschmiedes ist uns auf einem Cippus in der Galeria lapidaria des Vatikans erhalten (Fig. 144); ähnlich, obgleich leider nicht so gut erhalten, das Bild eines Klingenschmiedes (Fig. 145). Nicht minder fand das Eisen die ausgedehnteste Verwendung bei 1) Alle diese Gegenstände sind auf der Salburg gefunden worden. 35*

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 547. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/569>, abgerufen am 22.11.2024.