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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Italien und die Römer.
Werkzeuge der Handwerker waren meistens aus Eisen und Stahl ge-
fertigt, wie oben ausgeführt wurde. Die römischen Schmiede verstan-
den sich vorzüglich auf das Verstählen der Schneiden durch An-
schweissen einer Stahlschärfe und hat das Wort acies (die Schärfe),
[Abbildung] Fig. 131.
[Abbildung] Fig. 132.
[Abbildung] Fig. 133.
das später schlechthin Stahl
bedeutet, ganz wie das deutsche
Wort Stahl (Stachel) seinen
Ursprung von der Herstellung
der Schneiden aus Stahl.

Die Schweissung der Stahl-
schärfen erfolgte in verschie-
dener Weise, zum Teil abweichend von dem jetzigen Gebrauche. Der
Verfasser hat einen bei Mainz ausgegrabenen Meissel aus der römischen
Ansiedelung am "Dimeser Ort" näher untersucht und gefunden, dass
nicht wie gewöhnlich (Fig. 131 a) das Eisen gespalten und die Stahl-
schneide eingesetzt, sondern dass umgekehrt der Stahl gespalten und
um das zugeschärfte Eisen geschweisst war (Fig. 131 b). Die Messer
waren fast ausschliesslich von Eisen. In der Form herrschte grosse
Mannigfaltigkeit (Fig. 132). Es gab sogar bereits Einschlagmesser 1).
Ein von uns untersuchtes Messer war 1876 auf dem Schillerplatze in
Mainz in einer Torfschicht zusammen mit einer grossen Anzahl römischer
Sandalen ausgegraben worden. In der Rostschicht der Klinge waren

1) L. Lindenschmit, Altertümer unserer heidnischen Vorzeit, Bd. II, Heft IV,
Taf. IV, Fig. 7 u. 8.

Italien und die Römer.
Werkzeuge der Handwerker waren meistens aus Eisen und Stahl ge-
fertigt, wie oben ausgeführt wurde. Die römischen Schmiede verstan-
den sich vorzüglich auf das Verstählen der Schneiden durch An-
schweiſsen einer Stahlschärfe und hat das Wort acies (die Schärfe),
[Abbildung] Fig. 131.
[Abbildung] Fig. 132.
[Abbildung] Fig. 133.
das später schlechthin Stahl
bedeutet, ganz wie das deutsche
Wort Stahl (Stachel) seinen
Ursprung von der Herstellung
der Schneiden aus Stahl.

Die Schweiſsung der Stahl-
schärfen erfolgte in verschie-
dener Weise, zum Teil abweichend von dem jetzigen Gebrauche. Der
Verfasser hat einen bei Mainz ausgegrabenen Meiſsel aus der römischen
Ansiedelung am „Dimeser Ort“ näher untersucht und gefunden, daſs
nicht wie gewöhnlich (Fig. 131 a) das Eisen gespalten und die Stahl-
schneide eingesetzt, sondern daſs umgekehrt der Stahl gespalten und
um das zugeschärfte Eisen geschweiſst war (Fig. 131 b). Die Messer
waren fast ausschlieſslich von Eisen. In der Form herrschte groſse
Mannigfaltigkeit (Fig. 132). Es gab sogar bereits Einschlagmesser 1).
Ein von uns untersuchtes Messer war 1876 auf dem Schillerplatze in
Mainz in einer Torfschicht zusammen mit einer groſsen Anzahl römischer
Sandalen ausgegraben worden. In der Rostschicht der Klinge waren

1) L. Lindenschmit, Altertümer unserer heidnischen Vorzeit, Bd. II, Heft IV,
Taf. IV, Fig. 7 u. 8.
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[544/0566] Italien und die Römer. Werkzeuge der Handwerker waren meistens aus Eisen und Stahl ge- fertigt, wie oben ausgeführt wurde. Die römischen Schmiede verstan- den sich vorzüglich auf das Verstählen der Schneiden durch An- schweiſsen einer Stahlschärfe und hat das Wort acies (die Schärfe), [Abbildung Fig. 131.] [Abbildung Fig. 132.] [Abbildung Fig. 133.] das später schlechthin Stahl bedeutet, ganz wie das deutsche Wort Stahl (Stachel) seinen Ursprung von der Herstellung der Schneiden aus Stahl. Die Schweiſsung der Stahl- schärfen erfolgte in verschie- dener Weise, zum Teil abweichend von dem jetzigen Gebrauche. Der Verfasser hat einen bei Mainz ausgegrabenen Meiſsel aus der römischen Ansiedelung am „Dimeser Ort“ näher untersucht und gefunden, daſs nicht wie gewöhnlich (Fig. 131 a) das Eisen gespalten und die Stahl- schneide eingesetzt, sondern daſs umgekehrt der Stahl gespalten und um das zugeschärfte Eisen geschweiſst war (Fig. 131 b). Die Messer waren fast ausschlieſslich von Eisen. In der Form herrschte groſse Mannigfaltigkeit (Fig. 132). Es gab sogar bereits Einschlagmesser 1). Ein von uns untersuchtes Messer war 1876 auf dem Schillerplatze in Mainz in einer Torfschicht zusammen mit einer groſsen Anzahl römischer Sandalen ausgegraben worden. In der Rostschicht der Klinge waren 1) L. Lindenschmit, Altertümer unserer heidnischen Vorzeit, Bd. II, Heft IV, Taf. IV, Fig. 7 u. 8.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 544. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/566>, abgerufen am 25.11.2024.