lodernde Flamme emporschlägt, herumbiegend, dem alten, erfahrenen sidonischen Künstler, der emsig vorgebeugt an dem riesigen karischen Prunkhelme nacharbeitet (ziseliert oder poliert) die Spitzkappe, die charakteristische Kopfbedeckung der Juden und Phönizier, vom Kopfe zieht. Besonders bemerkenswert für uns ist der Schmelzofen. Seine Dimensionen können wir annähernd aus den Massen der umstehenden Figuren ermessen. Freilich sind diese in den Massen sehr ungleich behandelt, Meister und Geselle erscheinen wie Riesen, während der alte, asiatische Knecht zwerghaft dargestellt ist. Die Dimensionen der beiden Jünglinge stellen natürliche Grössenverhältnisse dar. Danach wäre der Schmelzofen aussen ungefähr 150 cm hoch und 75 cm breit
[Abbildung]
Fig. 75.
Die reihenweise angebrachten Öffnungen dürften den Zweck haben beim Anwärmen des Ofens Luft zuzulassen, um die Entzündung des mit Brennmaterial angefüllten Ofens zu regulieren. Bevor mit dem Blasen begonnen wird, werden dieselben geschlossen. Der Balg wurde augenscheinlich getreten, da der Gehilfe, der dies besorgt, die Hände frei hat.
Eine zweite noch interessantere Abbildung (Fig. 75) befindet sich auf einer griechischen Vase im Museum zu Berlin. Sie stellt die Werkstätte eines Metallschmelzers dar. Ob Erz oder Eisen in dem Ofen niedergeschmolzen wird, lässt sich nicht bestimmen. Denn während die aufgehängten Bildwerke, sowie Fuss und Hand zur Rechten auf
Griechenland.
lodernde Flamme emporschlägt, herumbiegend, dem alten, erfahrenen sidonischen Künstler, der emsig vorgebeugt an dem riesigen karischen Prunkhelme nacharbeitet (ziseliert oder poliert) die Spitzkappe, die charakteristische Kopfbedeckung der Juden und Phönizier, vom Kopfe zieht. Besonders bemerkenswert für uns ist der Schmelzofen. Seine Dimensionen können wir annähernd aus den Maſsen der umstehenden Figuren ermessen. Freilich sind diese in den Maſsen sehr ungleich behandelt, Meister und Geselle erscheinen wie Riesen, während der alte, asiatische Knecht zwerghaft dargestellt ist. Die Dimensionen der beiden Jünglinge stellen natürliche Gröſsenverhältnisse dar. Danach wäre der Schmelzofen auſsen ungefähr 150 cm hoch und 75 cm breit
[Abbildung]
Fig. 75.
Die reihenweise angebrachten Öffnungen dürften den Zweck haben beim Anwärmen des Ofens Luft zuzulassen, um die Entzündung des mit Brennmaterial angefüllten Ofens zu regulieren. Bevor mit dem Blasen begonnen wird, werden dieselben geschlossen. Der Balg wurde augenscheinlich getreten, da der Gehilfe, der dies besorgt, die Hände frei hat.
Eine zweite noch interessantere Abbildung (Fig. 75) befindet sich auf einer griechischen Vase im Museum zu Berlin. Sie stellt die Werkstätte eines Metallschmelzers dar. Ob Erz oder Eisen in dem Ofen niedergeschmolzen wird, läſst sich nicht bestimmen. Denn während die aufgehängten Bildwerke, sowie Fuſs und Hand zur Rechten auf
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Griechenland.
lodernde Flamme emporschlägt, herumbiegend, dem alten, erfahrenen
sidonischen Künstler, der emsig vorgebeugt an dem riesigen karischen
Prunkhelme nacharbeitet (ziseliert oder poliert) die Spitzkappe, die
charakteristische Kopfbedeckung der Juden und Phönizier, vom Kopfe
zieht. Besonders bemerkenswert für uns ist der Schmelzofen. Seine
Dimensionen können wir annähernd aus den Maſsen der umstehenden
Figuren ermessen. Freilich sind diese in den Maſsen sehr ungleich
behandelt, Meister und Geselle erscheinen wie Riesen, während der
alte, asiatische Knecht zwerghaft dargestellt ist. Die Dimensionen der
beiden Jünglinge stellen natürliche Gröſsenverhältnisse dar. Danach
wäre der Schmelzofen auſsen ungefähr 150 cm hoch und 75 cm breit
[Abbildung Fig. 75.]
Die reihenweise angebrachten Öffnungen dürften den Zweck haben
beim Anwärmen des Ofens Luft zuzulassen, um die Entzündung des
mit Brennmaterial angefüllten Ofens zu regulieren. Bevor mit dem
Blasen begonnen wird, werden dieselben geschlossen. Der Balg wurde
augenscheinlich getreten, da der Gehilfe, der dies besorgt, die Hände
frei hat.
Eine zweite noch interessantere Abbildung (Fig. 75) befindet
sich auf einer griechischen Vase im Museum zu Berlin. Sie stellt die
Werkstätte eines Metallschmelzers dar. Ob Erz oder Eisen in dem
Ofen niedergeschmolzen wird, läſst sich nicht bestimmen. Denn während
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 462. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/484>, abgerufen am 25.11.2024.
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