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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Afrika.
von wo es überall hin verbracht wird. Eiserne Hacken gehen von hier
bis zu den Katarakten. Sehr schönes Hämatit- und Glanzeisenerz
findet sich im Lande von Unyamwesi, sowie auch westlich vom Nyassa-
see. Die Zeichnung Camerons von einer Dorfschmiede mit einem
phantastischen Schmelzofen, sowie einer Anzahl eiserner Geräte von
Kamwaro im Lande Urua teilen wir in Fig. 57 (a. v. S.) mit. Ebenso
hat Speke Zeichnungen von Eisenschmieden im Mondlande Unyamwesi
mitgeteilt, sowie eine Anzahl Geräte und Handwerkszeuge aus Eisen,
die in Fig. 60 und 61 abgebildet sind.

Livingstone 1) schildert die Manjanja als gute Eisenarbeiter. Sie
graben das Frz aus den Hügeln und ihre Fabrikate bilden den Stapel-
handel des südlichen Hochlandes. Jedes Dorf hat seine Schmelzhütte,
seine Kohlenbrenner und Grobschmiede. Sie machen gute Äxte, Speere,

[Abbildung] Fig. 59.
Nadeln, Pfeilspitzen, Arm- und Knie-
bänder, die in Anbetracht des gänz-
lichen Mangels an geeigneten Vor-
richtungen zu erstaunlich niedrigen
Preisen verkauft werden. Eine Hacke,
die über zwei Pfund wiegt, wird
gegen ein Stückchen Kaliko um-
getauscht, das etwa 4 engl. Pfennige
wert ist.

Livingstone beschreibt ferner
die Blasebälge, deren sich die Eisen-
schmiede der Makololo im Dorfe
Simarianjo bedienten. Sie sind von
den gewöhnlichen, ziegenledernen
Säcken etwas verschieden und
gleichen mehr denjenigen, die man
in Madagaskar sieht. Sie bestehen
aus zwei hölzernen, einer Damen-
putzschachtel von kleinem Umfange ähnlichen Gefässen, deren obere
Enden mit Leder bedeckt waren, Trommelfellen ähnlich, nur dass sie
in der Mitte einen Sack bildeten. Das Gefäss ist mit langen Nasen
(Düsen) versehen, durch welche die Luft getrieben wird, indem die
schlaffen Lederdeckel vermittelst eines kleinen Stückchen Holzes, das
in der Mitte desselben befestigt ist, auf- und niedergezogen wird
(Fig. 62).


1) Neue Missionsreise Vol. I, S. 123.

Afrika.
von wo es überall hin verbracht wird. Eiserne Hacken gehen von hier
bis zu den Katarakten. Sehr schönes Hämatit- und Glanzeisenerz
findet sich im Lande von Unyamwesi, sowie auch westlich vom Nyassa-
see. Die Zeichnung Camerons von einer Dorfschmiede mit einem
phantastischen Schmelzofen, sowie einer Anzahl eiserner Geräte von
Kamwaro im Lande Urua teilen wir in Fig. 57 (a. v. S.) mit. Ebenso
hat Speke Zeichnungen von Eisenschmieden im Mondlande Unyamwesi
mitgeteilt, sowie eine Anzahl Geräte und Handwerkszeuge aus Eisen,
die in Fig. 60 und 61 abgebildet sind.

Livingstone 1) schildert die Manjanja als gute Eisenarbeiter. Sie
graben das Frz aus den Hügeln und ihre Fabrikate bilden den Stapel-
handel des südlichen Hochlandes. Jedes Dorf hat seine Schmelzhütte,
seine Kohlenbrenner und Grobschmiede. Sie machen gute Äxte, Speere,

[Abbildung] Fig. 59.
Nadeln, Pfeilspitzen, Arm- und Knie-
bänder, die in Anbetracht des gänz-
lichen Mangels an geeigneten Vor-
richtungen zu erstaunlich niedrigen
Preisen verkauft werden. Eine Hacke,
die über zwei Pfund wiegt, wird
gegen ein Stückchen Kaliko um-
getauscht, das etwa 4 engl. Pfennige
wert ist.

Livingstone beschreibt ferner
die Blasebälge, deren sich die Eisen-
schmiede der Makololo im Dorfe
Simarianjo bedienten. Sie sind von
den gewöhnlichen, ziegenledernen
Säcken etwas verschieden und
gleichen mehr denjenigen, die man
in Madagaskar sieht. Sie bestehen
aus zwei hölzernen, einer Damen-
putzschachtel von kleinem Umfange ähnlichen Gefäſsen, deren obere
Enden mit Leder bedeckt waren, Trommelfellen ähnlich, nur daſs sie
in der Mitte einen Sack bildeten. Das Gefäſs ist mit langen Nasen
(Düsen) versehen, durch welche die Luft getrieben wird, indem die
schlaffen Lederdeckel vermittelst eines kleinen Stückchen Holzes, das
in der Mitte desſelben befestigt ist, auf- und niedergezogen wird
(Fig. 62).


1) Neue Missionsreise Vol. I, S. 123.
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[330/0352] Afrika. von wo es überall hin verbracht wird. Eiserne Hacken gehen von hier bis zu den Katarakten. Sehr schönes Hämatit- und Glanzeisenerz findet sich im Lande von Unyamwesi, sowie auch westlich vom Nyassa- see. Die Zeichnung Camerons von einer Dorfschmiede mit einem phantastischen Schmelzofen, sowie einer Anzahl eiserner Geräte von Kamwaro im Lande Urua teilen wir in Fig. 57 (a. v. S.) mit. Ebenso hat Speke Zeichnungen von Eisenschmieden im Mondlande Unyamwesi mitgeteilt, sowie eine Anzahl Geräte und Handwerkszeuge aus Eisen, die in Fig. 60 und 61 abgebildet sind. Livingstone 1) schildert die Manjanja als gute Eisenarbeiter. Sie graben das Frz aus den Hügeln und ihre Fabrikate bilden den Stapel- handel des südlichen Hochlandes. Jedes Dorf hat seine Schmelzhütte, seine Kohlenbrenner und Grobschmiede. Sie machen gute Äxte, Speere, [Abbildung Fig. 59.] Nadeln, Pfeilspitzen, Arm- und Knie- bänder, die in Anbetracht des gänz- lichen Mangels an geeigneten Vor- richtungen zu erstaunlich niedrigen Preisen verkauft werden. Eine Hacke, die über zwei Pfund wiegt, wird gegen ein Stückchen Kaliko um- getauscht, das etwa 4 engl. Pfennige wert ist. Livingstone beschreibt ferner die Blasebälge, deren sich die Eisen- schmiede der Makololo im Dorfe Simarianjo bedienten. Sie sind von den gewöhnlichen, ziegenledernen Säcken etwas verschieden und gleichen mehr denjenigen, die man in Madagaskar sieht. Sie bestehen aus zwei hölzernen, einer Damen- putzschachtel von kleinem Umfange ähnlichen Gefäſsen, deren obere Enden mit Leder bedeckt waren, Trommelfellen ähnlich, nur daſs sie in der Mitte einen Sack bildeten. Das Gefäſs ist mit langen Nasen (Düsen) versehen, durch welche die Luft getrieben wird, indem die schlaffen Lederdeckel vermittelst eines kleinen Stückchen Holzes, das in der Mitte desſelben befestigt ist, auf- und niedergezogen wird (Fig. 62). 1) Neue Missionsreise Vol. I, S. 123.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/352>, abgerufen am 25.11.2024.