tümlichen Weise erhalten, wie die alten Celtiberer. Sie schmieden, wie er berichtet, das Eisen in Stangen aus, welche sie an sumpfigen Plätzen in den Boden eingraben und es dort liegen lassen, bis es zum grössten Teile vom Rost verzehrt ist. Dann graben sie es aus, schmie- den es von neuem aus und vergraben es nochmals. Sie lassen es acht bis zehn Jahre lang im Boden, bis es durch die Salze im Sumpfwasser fast ganz verzehrt ist. Der übrigbleibende Teil ist Stahl. Aus diesem verrosteten Eisen machen sie ihre Waffen und Geräte.
Diese Mitteilung, hat eine auffällige Ähnlichkeit mit der Erzählung von dem Verfahren der Celtiberer 1). Immerhin kann sie auf Wahrheit beruhen. Bei dem unvollkommenen Schmelzverfahren muss ein sehr ungleiches Gemenge von weichem und hartem Eisen, von Schmied- eisen und Stahl entstehen. Nun ist es Thatsache, dass das weiche Eisen schneller rostet als der Stahl. Obige Operation würde demnach wohl zu dem gewünschten Zwecke führen. Sie gäbe aber einen sehr teuren Stahl und mag dieselbe in einzelnen Fällen, etwa für besonders gute Klingen angewendet werden, als gebräuchliche Methode der Stahlbereitung erscheint sie uns nicht wahrscheinlich. Leider fehlen bis jetzt genauere Beschreibungen sowohl über das Ausschmelzen der Erze als über die Darstellung des Stahls in Japan.
1) Diodor V, 33.
Japan.
tümlichen Weise erhalten, wie die alten Celtiberer. Sie schmieden, wie er berichtet, das Eisen in Stangen aus, welche sie an sumpfigen Plätzen in den Boden eingraben und es dort liegen lassen, bis es zum gröſsten Teile vom Rost verzehrt ist. Dann graben sie es aus, schmie- den es von neuem aus und vergraben es nochmals. Sie lassen es acht bis zehn Jahre lang im Boden, bis es durch die Salze im Sumpfwasser fast ganz verzehrt ist. Der übrigbleibende Teil ist Stahl. Aus diesem verrosteten Eisen machen sie ihre Waffen und Geräte.
Diese Mitteilung, hat eine auffällige Ähnlichkeit mit der Erzählung von dem Verfahren der Celtiberer 1). Immerhin kann sie auf Wahrheit beruhen. Bei dem unvollkommenen Schmelzverfahren muſs ein sehr ungleiches Gemenge von weichem und hartem Eisen, von Schmied- eisen und Stahl entstehen. Nun ist es Thatsache, daſs das weiche Eisen schneller rostet als der Stahl. Obige Operation würde demnach wohl zu dem gewünschten Zwecke führen. Sie gäbe aber einen sehr teuren Stahl und mag dieselbe in einzelnen Fällen, etwa für besonders gute Klingen angewendet werden, als gebräuchliche Methode der Stahlbereitung erscheint sie uns nicht wahrscheinlich. Leider fehlen bis jetzt genauere Beschreibungen sowohl über das Ausschmelzen der Erze als über die Darstellung des Stahls in Japan.
1) Diodor V, 33.
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Japan.
tümlichen Weise erhalten, wie die alten Celtiberer. Sie schmieden,
wie er berichtet, das Eisen in Stangen aus, welche sie an sumpfigen
Plätzen in den Boden eingraben und es dort liegen lassen, bis es zum
gröſsten Teile vom Rost verzehrt ist. Dann graben sie es aus, schmie-
den es von neuem aus und vergraben es nochmals. Sie lassen es acht
bis zehn Jahre lang im Boden, bis es durch die Salze im Sumpfwasser
fast ganz verzehrt ist. Der übrigbleibende Teil ist Stahl. Aus diesem
verrosteten Eisen machen sie ihre Waffen und Geräte.
Diese Mitteilung, hat eine auffällige Ähnlichkeit mit der Erzählung
von dem Verfahren der Celtiberer 1). Immerhin kann sie auf Wahrheit
beruhen. Bei dem unvollkommenen Schmelzverfahren muſs ein sehr
ungleiches Gemenge von weichem und hartem Eisen, von Schmied-
eisen und Stahl entstehen. Nun ist es Thatsache, daſs das weiche
Eisen schneller rostet als der Stahl. Obige Operation würde demnach
wohl zu dem gewünschten Zwecke führen. Sie gäbe aber einen sehr
teuren Stahl und mag dieselbe in einzelnen Fällen, etwa für besonders
gute Klingen angewendet werden, als gebräuchliche Methode der
Stahlbereitung erscheint sie uns nicht wahrscheinlich. Leider fehlen
bis jetzt genauere Beschreibungen sowohl über das Ausschmelzen der
Erze als über die Darstellung des Stahls in Japan.
1) Diodor V, 33.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/330>, abgerufen am 25.11.2024.
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